Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 23.09.2012 18:29

Raum für Kunst – innen und außen

<p> <x_bildunterschr> <b>Aus dreischichtiger Pappe: </b> Mit dieser Insallation eines Balkons ohne Titel gewann Alex Trespi den 19. Aichacher Kunstpreis. Links Kunst zum Überstülpen von Edith Toth.   Fotos: Claudia Mokosch </x_bildunterschr> </p>
<p> <x_bildunterschr> <b>Aus dreischichtiger Pappe: </b> Mit dieser Insallation eines Balkons ohne Titel gewann Alex Trespi den 19. Aichacher Kunstpreis. Links Kunst zum Überstülpen von Edith Toth. Fotos: Claudia Mokosch </x_bildunterschr> </p>
<p> <x_bildunterschr> <b>Aus dreischichtiger Pappe: </b> Mit dieser Insallation eines Balkons ohne Titel gewann Alex Trespi den 19. Aichacher Kunstpreis. Links Kunst zum Überstülpen von Edith Toth. Fotos: Claudia Mokosch </x_bildunterschr> </p>
<p> <x_bildunterschr> <b>Aus dreischichtiger Pappe: </b> Mit dieser Insallation eines Balkons ohne Titel gewann Alex Trespi den 19. Aichacher Kunstpreis. Links Kunst zum Überstülpen von Edith Toth. Fotos: Claudia Mokosch </x_bildunterschr> </p>
<p> <x_bildunterschr> <b>Aus dreischichtiger Pappe: </b> Mit dieser Insallation eines Balkons ohne Titel gewann Alex Trespi den 19. Aichacher Kunstpreis. Links Kunst zum Überstülpen von Edith Toth. Fotos: Claudia Mokosch </x_bildunterschr> </p>

Seit 2001 wird der Wettbewerb bayernweit ausgeschrieben, wodurch noch mehr Vertreter der jungen wie auch der etablierten modernen Kunstbewegung die Möglichkeit zur Präsentation ihrer Arbeit erhalten.

Die große Resonanz von 225 Anmeldungen bei der Ausschreibung zeigt, wie wichtig es ist, Künstlern Raum zu geben. Andrea Viebach vom Aichacher Kunstverein und Jury-Mitglied freute sich, dass sie alle 64 Arbeiten der Vorauswahl auch ausstellen konnten – ein Novum. Um so schwerer hatte es die Jury sich für einen Preisträger zu entscheiden.

Der freischaffende Künstler und Grafiker Alex Trespi und sein Balkon aus Pappe überzeugten die Jury letztendlich. Er nahm zum dritten Mal teil am Wettbewerb und wählte für seinen Beitrag ein Werk, das das Spiel von Innen und Außen – das ihn auch in anderen Arbeiten beschäftigt – darstellen sollte. Für die Idee mit dem Balkon bot die Halle mit ihrer Höhe und Größe den idealen Rahmen; vor allem weil die Stirnwand isoliert betrachtet ebensogut eine Außenwand sein könnte. Der Künstler hat sein Atelier in Fürstenfeldbruck und arbeitet gerne mit Materialien, die günstig in der Anschaffung sind. Er studierte im Norden von Deutschland und in Frankreich. Über Atelierbekanntschaften und Kunstvereine kam er in Kontakt mit Künstlern der Umgebung.

Birgit Cischek, Vorstandsvorsitzende der Stadtsparkasse hob die hohe Qualität der Werke hervor und forderte die Besucher auf, sich selbst ein Bild zu machen. Nicht immer ist Kunst für jeden gleich Kunst, da sich die Definitionen auch immer wieder änderten. Dennoch ist es ihr ein Anliegen, Kultur- und Kunstschaffende in Aichach zu fördern und zu unterstützen und somit ein Stück „Lebenskultur“ zu schaffen.

Der Dank der Redner galt allen Förderern, Unterstützern, Helfern und nicht zuletzt auch den Künstlern. Mit poppiger, jazziger, aber auch klassisch angehauchter Musik trat das Ehepaar Helga und Arnold Fritscher auf und schuf bei so viel Kunst fürs Auge auch einen Kunstgenuss für die Ohren.

In ihrer Laudatio betonten es alle Redner: das Aichacher San-Depot ist ein Glücksgriff als Ausstellungsfläche. So bot sich dem Besucher bei der Vernissage eine Vielfalt an künstlerischen Werken wobei jedem sein Platz eingeräumt wurde. Beim Betrachten der Installationen, Malereien, Grafiken, Skulpturen und Collagen unterschiedlichster Art war Flexibilität gefordert. „Mimikry“, die aus bunter Kunststofffolie wie ein Teppich geknüpfte und genähte Installation, lenkte den Blick bereits beim Betreten der noch fast leeren Halle von Weitem auf sich, fiel aber so manchem Besucher später bei der gut besuchten Eröffnung erst kurz vor dem Drüberstolpern auf.

Andere Werke wie Trespis Balkon-Installation animierten dazu, den Blick zu heben und dadurch auch das Raumkonzept der Halle zu erfassen. Selbst bei Kunstwerken in Augenhöhe war oft der Abstand („Die Welt in der Lücke“ von Hang Li) oder der Blickwinkel wie bei „Paradise lost“ von Erika Kassnel-Henneberg entscheidend, um einen ganz neuen Eindruck des Kunstwerkes zu erhalten. Fast schon barocke vanitas-Symbolik verströmten die „Drei Stilleben“ von Florian Froese-Peeck. Doch auch der Besucher selbst wurde zum Kunstwerk, wenn er sich einen der Kopfwürfel aufsetzte und damit für alle Umstehenden zu jemand anderem wurde. Oder wenn der Blick durch einen Ausschnitt oder durch die Transparent-Folie hindurch auf den Betrachter einen neuen Zusammenhang schuf.

Bürgermeister Klaus Habermann stellte klar: „Kunst entsteht nicht nur beim Schaffen, Kunst lebt nach außen und ist auf den Betrachter angewiesen, erst durch ihn erschafft sie sich ganz.“ Deshalb lohne sich ein Besuch.

Von Claudia Mokosch


Von VHeißerer
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