Aichachs Stadtpfarrer Herbert Gugler freut sich, bald wieder Menschen vor sich zu haben. „Nur in die Kamera zu schauen und keine Reaktion zu erhalten, ist wie eine Einbahnstraße”, sagt Gugler, der die letzten Wochen auf Online-Messen umgestiegen ist. Diese wurden sehr gut angenommen, der Stadtpfarrer hat viele positive Rückmeldungen bekommen. „Wir haben noch nie so viel Reaktionen erhalten wie zuletzt. Das ist sehr erfreulich”, sagt Gugler und erzählt von einer 90-Jährigen, die eigens ein Handy bekommen hat, um die Messen online verfolgen zu können. Um ab nächster Woche wieder Gläubige in der Kirche begrüßen zu können, gilt es einige Vorbereitungen zu treffen. Gugler war deshalb gestern mit Mesner Martin Ruhland und dem Pastoralreferenten Markus Drößler zwei Stunden in der Stadtpfarrkirche unterwegs und begutachtete die Gegebenheiten hinsichtlich der vom Bistum Augsburg erlassenen Bestimmungen. Ein Abstand von zwei Metern muss eingehalten werden. Drei Ordner werden sich darum kümmern, dass alles vorschriftsmäßig läuft: Einer muss zählen, dass nicht mehr als etwa fünfzig Personen in die Kirche kommen, einer wird die Plätze anweisen, die zusätzlich mit roten Punkten markiert sein werden, ein Dritter fungiert als Kontrolleur. Gesessen wird versetzt und jeweils mit einer Reihe Abstand dazwischen. Die Gläubigen müssen Masken tragen, am Eingang wird Desinfektionsmittel bereitgestellt. Das Gebet- und Gesangbuch „Gotteslob” muss der Kirchgänger selbst mitbringen. Gesungen wird in abgespeckter Version, da befürchtet wird, dass andernfalls zu viele Tröpfchen ausgestoßen werden. Der evangelische Pfarrer Winfried Stahl umschreibt es in seinem Organisationsplan so: „Das Singen soll mehr ein Summen sein.” Da in der Aichacher Paul-Gerhardt-Kirche nur 20 Personen unterkommen, bittet Stahl alle Gläubigen, die ein Auto zur Verfügung haben, zum Gottesdienst nach Altomünster zu fahren. Weiter schreibt Stahl: „Wir warten auf die konkreten Bedingungen und Voraussetzungen. Dann gilt es zu überlegen, ob, wann und wo wir diese Voraussetzungen erfüllen können.” Dekan Stefan Gast aus Inchenhofen weiß, dass viele Menschen sehnlichst darauf warten, wieder in die Kirche gehen zu können. Er geht mit gemischten Gefühlen an die neue Situation heran. „Ich hätte auch eine Zeit lang so weitermachen können wie bisher. Gleichzeitig freue ich mich, dass wieder Gläubige in der Kirche sein dürfen.” Gast befürchtet aber auch, dass viele meinen, es geht gleich weiter wie vorher. „Doch davon sind wir weit entfernt”, sagt der Dekan mit Verweis auf die strengen Bestimmungen und ergänzt: „Wir wissen noch nicht, wie wir es machen werden und wann genau es losgeht.” Die in Frage kommenden Kirchen sind in seinem Fall jene in Inchenhofen und Hollenbach. Gottesdienste: Bislang stehen folgende Termine für Gottesdienste fest. Aichach: Samstag, 9. Mai, 17 Uhr, 18.30 Uhr; Sonntag, 10. Mai, 9 Uhr, 10.30 Uhr. Altomünster (nur nach Voranmeldung im Pfarrbüro unter 08254/8235): Montag, 4. Mai, 8 Uhr; Dienstag, 5. Mai, 18.30 Uhr Eucharistische Anbetung, 19 Uhr Heilige Messe; Mittwoch, 6. Mai, 18.30 Uhr Maiandacht, 19 Uhr Hl. Messe; Freitag, 8. Mai, 8 Uhr Hl. Messe; Samstag, 9. Mai, 17.25 Uhr Maiandacht, 18 Uhr Vorabendmesse; Sonntag, 10. Mai, 9 Uhr, 10.15 Uhr und 18 Uhr Hl. Messe.