Nach dem Gottesdienst nahm Pfarrer Paul Riesinger die Weihe der Glocken auch noch unter Regen vor – so gesehen bekamen die neuen Glocken gleich einen doppelten Segen. Die Weihe von Kirchenglocken sei ein Jahrhundertereignis, sagte Pfarrer Riesinger, deshalb wollte er sich die Glockenweihe nicht entgehen lassen. Dafür hatte der Tanderer Pfarrer beim Bischof um Erlaubnis angefragt, denn Glockenweihen seien normalerweise nur Bischöfen vorbehalten.

Beim nachmittäglichen Festumzug lachte schon wieder die Sonne vom Himmel und so wurde die Pfarrgemeinde für die Wetterkapriolen des Vormittags etwas entschädigt. Der Festzug wurde angeführt von dem Glockenwagen, gezogen von einem Oldtimerschlepper. Die große Glocke, die stolze 730 Kilogramm wiegt und einen Durchmesser von 106 Zentimeter hat, ist dem Patrozinium der Kirche Heilig Kreuz geweiht, die mittlere Glocke ist der Muttergottes geweiht, die kleinere Glocke ist die Josefsglocke. Gegossen wurdensie in der Glockengießerei in Karlsruhe.

Den Festzug begleiteten 35 Fahnenabordnungen aus der Pfarreiengemeinschaft Hilgertshausen-Tandern aber auch aus der Gemeinde Gerolsbach. Mit einem Kutschengespann wurden die Ehrengäste durch den Ort gefahren, neben Bürgermeister Martin Seitz waren auch Pater Dominikus von der Abtei Scheyern sowie die Landtagsabgeordnete Erika Görlitz dabei.

Pfarrer Paul Riesinger drückte seine Freude darüber aus, dass die Pfarrei nicht eine einr Zeit ohne Glocken erleben musste. Kirchenpflegerin Maria Wagner erläuterte in ihrer Ansprache nochmal, warum die Anschaffung der neuen Glocken nötig geworden war. Die alten Glocken, die immerhin 60 Jahre ihren Dienst getan hatten, besaßen kaum noch Nachhall, stellte der Glockensachverständige der Diözese fest.

Die drei neuen Kirchenglocken werden schon in den nächsten Tagen nach Abbau der alten Glocken im Kirchturm eingebaut. Sie sind voraussichtlich schon am kommenden Sonntag zu hören.