Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 06.10.2022 17:57

„Die CSU lässt uns im Regen stehen”

Das aktuelle Problem: Es gibt keine Regelungen. Und eben auch kein klares Bekenntnis zu Weihnachtsmärkten ohne Corona-Einschränkungen. „Die Politik hüllt sich in Schweigen”, kritisiert Lindemeir, der sich für die Weihnachtsmärkte eine ebenso klare Ansage wünscht wie für das Oktoberfest.

Tatsächlich sieht das neue Infektionsschutzgesetz des Bundes vorerst keine Vorgaben für Veranstaltungen vor. Von Oktober bis Ostern können die Länder aber eine Reihe von Maßnahmen festlegen, unter anderem eine Maskenpflicht für öffentlich zugängliche Innenräume. Verschärft sich die Lage und besteht eine konkrete Gefahr für das Gesundheitssystem, können per Landtagsbeschluss weitere Maßnahmen ergriffen werden: beispielsweise eine Maskenpflicht auch bei Veranstaltungen im Außenbereich oder die Pflicht zur Erstellung von Hygienekonzepten für den Handel oder für Veranstaltungen.

Eine Absage der Märkte durch den Ministerpräsidenten kurz vor knapp wie im vergangenen Jahr dürfte aber schwierig werden. Mitte November - als einige große Märkte bereits aufgebaut waren - zog Markus Söder die Reißleine und untersagte sämtliche Weihnachtsmärkte. Einige Veranstalter hatten schon vorher wegen der unsicheren Lage abgesagt, unter anderem der Affinger Weihnachtsmarktverein. Zwar ist die Corona-Lage heute eine andere als noch vor einem Jahr, dennoch sei die Entscheidung, ob man einen Weihnachtsmarkt veranstalten sollte oder nicht, eine ganz, ganz schwierige, findet Lindemeir. „Wir können wieder nicht planen.” Eines der Probleme: Der Affinger Weihnachtsmarkt geht nicht nur draußen über die Bühne.

Äußerst beliebt sind auch der Handwerker- und Kulturstadl, also Innenräume. Dafür könnte kurzfristig eine Maskenpflicht erlassen werden. „Und wir müssten sie dann durchsetzen”, weiß Lindemeir. Wie das gehen soll, kann er sich schlecht vorstellen.

Noch ist also offen, ob am zweiten und dritten Advent wieder rund 20 000 Besucher über den weihnachtlichen Affinger Schlosshof schlendern werden. Die Entscheidung liegt bei den Mitgliedern des Weihnachtsmarktvereins, die sich nächste Woche treffen.

In Friedberg laufen die Vorbereitungen für den Friedberger Advent laut Veranstalter planmäßig. Von 29. November bis 23. Dezember locken die Buden rund um St. Jakob und zahlreiche Kulturveranstaltungen. Auch in Rehling hat die Gemeinde bereits entschieden, dass der Rehlinger Advent stattfinden soll. Bisher kein klares Bekenntnis für Weihnachtsmärkte ohne Einschränkungen

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