Unter dem Motto „Liebe zur Heimat – Freude zur Heimat“ feierte die Sudetendeutsche Landsmannschaft Derching ihr 70-jähriges Bestehen. Dabei stand SL-Ortsobmann Hermann Leutgäb die Freude über die positive Resonanz auf seine Einladung ins Gesicht geschrieben. So hatten sich neben den Mitgliedern des Jubiläumsvereins Vertreter nahezu sämtlicher ansässiger Vereine in der Gaststätte Waldesruh eingefunden, um die gelungene Integration der Heimatvertriebenen und den heute anzutreffenden Zusammenhalt in Derching zu unterstreichen. „Es ist gut, dass wir uns doch an die Durchführung unserer Jubiläumsfeier herangewagt haben“, zog Leutgäb schließlich sein von Beifall begleitetes Resümee.
Begeistert vom Inhalt des zügig abgewickelten Festprogramms zeigten sich auch Altstadtrat Peter Gürtler, die Vorsitzende des Friedberger Heimatvereins Regine Nägele und, als besonderer Ehrengast, der SL-Kreisvorsitzende aus Dillingen/Donau, Josef Endres. Aichach-Friedbergs Kreisobmann Franz Böse bescheinigte der Ortsgruppe „das Fortbestehen des Pioniergeistes von 1953“ und dankte allen Landsleuten, die in der Vergangenheit in verschiedensten Funktionen Verantwortung getragen hätten.
Der stellvertretenden SL-Ortsobfrau Irene Monami war es vorbehalten, auf die Geschichte ihrer Ortsgruppe zurückzublicken. Dabei stellte sie fest, dass es sich die am 30. August 1953 zusammengekommenen 28 Gründungsmitglieder kaum vorstellen hätten können, bis heute „in einer Phase des Friedens und des Wohlstands zu leben“. Dabei erinnerte sie an Gründungsvorsitzenden Adolf Doß, dem bis heute in der Funktion des Obmanns weitere 17 Landsleute folgten. Als Höhepunkte des Vereinslebens zählte sie auf: Faschingsbälle, Ausflüge, Wallfahrten nach Altötting, der Besuch der Sudetendeutschen Tage und die Errichtung des Gedenksteins.
Ein Höhepunkt der Jubiläumsfeier war der Festvortrag des BdV-Landesvorsitzenden, Altlandrat Christian Knauer, der in sehr persönlichen Worten an die Sudetendeutschen appellierte, den Nachgeborenen die einstigen Stätten ihrer Vorfahren zu zeigen. „Wenn unsere Kinder und Enkelkinder nie unmittelbare Begegnungen mit deren einstigen Heimatorten bekommen, brauchen wir uns nicht wundern, wenn das Wissen über das jahrhundertelange kulturelle und wirtschaftliche Wirken durch die deutsche Bevölkerung im Osten verloren geht.“