Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 29.07.2011 19:12

Golferin Nina Schlund: Albatros verleiht Flügel

<p> <x_bildunterschr> <b>Mit Platz zwei bei der deutschen Meisterschaft </b> sorgte die Damenmannschaft des GC Olching als Bundesliga-Aufsteiger für eine faustdicke Überraschung. In der Mitte die Aichacherin Nina Schlund, rechts Trainer Marcus Schmuck. <tab/>Fotos: privat </x_bildunterschr> </p>
<p> <x_bildunterschr> <b>Mit Platz zwei bei der deutschen Meisterschaft </b> sorgte die Damenmannschaft des GC Olching als Bundesliga-Aufsteiger für eine faustdicke Überraschung. In der Mitte die Aichacherin Nina Schlund, rechts Trainer Marcus Schmuck. <tab/>Fotos: privat </x_bildunterschr> </p>
<p> <x_bildunterschr> <b>Mit Platz zwei bei der deutschen Meisterschaft </b> sorgte die Damenmannschaft des GC Olching als Bundesliga-Aufsteiger für eine faustdicke Überraschung. In der Mitte die Aichacherin Nina Schlund, rechts Trainer Marcus Schmuck. <tab/>Fotos: privat </x_bildunterschr> </p>
<p> <x_bildunterschr> <b>Mit Platz zwei bei der deutschen Meisterschaft </b> sorgte die Damenmannschaft des GC Olching als Bundesliga-Aufsteiger für eine faustdicke Überraschung. In der Mitte die Aichacherin Nina Schlund, rechts Trainer Marcus Schmuck. <tab/>Fotos: privat </x_bildunterschr> </p>
<p> <x_bildunterschr> <b>Mit Platz zwei bei der deutschen Meisterschaft </b> sorgte die Damenmannschaft des GC Olching als Bundesliga-Aufsteiger für eine faustdicke Überraschung. In der Mitte die Aichacherin Nina Schlund, rechts Trainer Marcus Schmuck. <tab/>Fotos: privat </x_bildunterschr> </p>

Acht Mannschaften bewarben sich auf der Anlage des Sporting Clubs Berlin um den nationalen Titel. Nach dem ersten Tag lag der GC Olching mit Nina Schlund als Nummer eins (weiters gehörten dem Team Katharina Böhm, Victoria Drechsler, Gardis Greger, Petra Himmel, Michaela Kopp, Katharina Täuffenbach und Tina Viermetz an) auf Platz drei. Daraufhin eliminierten die Olchinger im Viertelfinale im Stechen den amtierenden deutschen Meister Berlin-Wannsee, Sechster nach der Vorrunde (Zählspielqualifikation); im Halbfinale setzten sie sich gegen den Hamburger GC durch, ehe es am vierten Tag im Finale gegen das favorisierte St. Leon-Rot nur zum Ehrenpunkt durch Nina Schlund reichte. Im Juni war der GC Olching auch bei der „Bayerischen“ Zweiter geworden. Damals schnappte ihm der Münchner GC den Titel weg, der wiederum am Scharmützelsee so eben noch den Abstieg aus der 1. Bundesliga abwendete. Für das von Ladiescaptain Doris Kuntz betreute und von Marco Schmuck trainierte Olchinger Oktett ging mit der Silbermedaille ein Traum in Erfüllung.

Nina Schlund, 18. der deutschen (Amateur-)Rangliste, bestätigte im Brandenburgischen ihre ausgezeichnete Form des bisherigen Saisonverlaufs. Bei der Internationalen deutschen Amateur-Meisterschaft Ende Mai in Mettmann, der Heimat des neuen deutschen Golfhelden Martin Kaymer, belegte sie Platz elf. „Ein super Ergebnis“ sei das, sagt die Aichacherin. Es wäre aber viel mehr drin gewesen; nach dem zweiten Tag war sie Zweite. In Mettmann ist ihr bei der Proberunde auf einer Par-5-Bahn ein Albatros gelungen, was so außergewöhnlich ist wie im Fußball ein Tor von hinter der Mittellinie. Das heißt, sie hat statt der angesetzten fünf Schläge nur zwei gebraucht. Eingelocht hat sie aus etwa zweihundert Metern. 230 Meter weit kann Nina Schlund den Golfball schlagen. Für eine Frau sei das ganz gut, sagt sie. Die besten Männer schaffen 350 Meter.

Nina Schlund firmiert zwar als Amateur (mit diesem Status darf sie kein Preisgeld kassieren), aber sie trainiert wie eine Berufsspielerin. Wenn sie Zeit hat, steht sie mit Marco Schmuck täglich fünf Stunden auf dem Golfplatz. „Sonst kannst du in der Spitze nicht mithalten“, weiß das Olchinger Ass (je zweimal Clubmeisterin bei der Jugend und bei den Damen). Zur Vorbereitung auf die Saison war Nina Schlund im Winter zwei Monate auf Mallorca. Das Fernstudium (Sportmanagement) macht’s möglich.

Über ihre Eltern ist Nina Schlund zum Golf gekommen. Mit neun durfte sie mit der Platzreife von der Driving Range auf den Parcours wechseln, inzwischen ist sie bei Handicap +0,6 angelangt. Sie braucht gemäß dieser Einstufung statistisch auf einem Par-72-Kurs 0,6 Schläge weniger als 72. +3 sei absolute Spitze, erklärt Nina Schlund. Ihr Vater Hans, der ihr ab und zu den Caddy macht und den Golfsack mit den Schlägern schleppt, hat Handicap (-)11; das bedeutet, er kommt bei einem 72er-Kurs mit 83 Versuchen über die Runden.

Wie ihr Vater hat Nina Schlund auch Handball gespielt beim TSV Aichach, aber nur bis zur A-Jugend. Dann hat sie sich ganz auf Golf konzentriert, weil sich ihr Talent für diese Sportart längst gezeigt hatte. In der U 14 war Nina bayerische Meisterin. Profi zu werden, ist ihr Ziel. Aber bis dahin ist es ein weiter Weg. „Das wird ganz, ganz schwer“, macht sie sich nichts vor. Ein USA-Aufenthalt, der in der Familie mal diskutiert worden war, hätte sie auf der Karriereleiter möglicherweise schneller nach oben gebracht. Aber Nina Schlund hat sich gegen einen Umzug ins Golfparadies entschieden.

Also muss sie sich in Deutschland und Europa nach vorne kämpfen. Ein schwieriges Unterfangen. Bei der Qualifikation für die Ladies German Open im Mai auf Gut Häusern ist sie knapp (im Stechen) gescheitert. An diesem Wochenende spielt sie in Schwäbisch Hall das Nominierungsturnier für die deutsche Meisterschaft, die vom 8. bis 11. September in Gleidingen bei Hannover ausgetragen wird. Nächste Herausforderung im Ausland ist für die Paarstädterin im August die Internationale Schweizer Meisterschaft in Ascona.

Wie weiland Becker und Graf das Tennis hierzulande befeuerten, so werde Kaymer mit seinen Erfolgen den Golfsport in Deutschland noch populärer machen, ist Nina Schlund überzeugt. Wer weiß, vielleicht puttet sie sich in dieser Phase des Aufschwungs ein Stück näher ans Profilager heran. Von Heribert Oberhauser


Von HOberhauser
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