Bereits Mitte Februar hatten sich Vertreter des Augsburger Verkehrsverbunds AVV, der DB Regio Bus, die betroffenen Bürgermeister, die Schulleiterin der Aindlinger Schule und Vertreter des Landratsamtes Aichach-Friedberg getroffen, um über die Probleme und deren Behebung zu sprechen. Damals waren mehrere Maßnahmen beschlossen worden, unter anderem die Einstellung von mehr Personal, um Krankheitsfälle zu kompensieren, eine Rufbereitschaft und eine Schulung der Fahrer hinsichtlich des Tarifsystems sowie für freundliches Auftreten. Außerdem wurde ein Ersatzfahrzeug bereitgestellt, um bei technischen Defekten reagieren zu können.

Obwohl die DB Regio Bus die Maßnahmen umgesetzt hat, wurde Ende März ein weiteres Gespräch notwendig, wie Wolfgang Müller, Pressesprecher des Landratsamtes, auf Nachfrage unserer Zeitung bestätigte. „Die Beschwerden werden weniger, aber es läuft noch immer nicht rund”, sagt er. Inzwischen gibt es ein Beschwerdemanagement, wonach jeder Vorfall protokolliert wird. Auch unangekündigte Kontrollen führt der AVV durch.

Nachdem der Augsburger Verkehrsverbund für den Landkreis Aichach-Friedberg den Busverkehr ausgeschrieben hat, erwartet er, dass die Leistung auch wie vereinbart erbracht wird. Dauerhafte Mängel ziehen deshalb Konsequenzen nach sich - unter Umständen auch Vertragsstrafen, schließlich ist der Busverkehr ein Geschäft wie jedes andere auch.

Zwischendurch war die Unzufriedenheit mit dem neuen Partner enorm. Womöglich hat die DB Regio Bus die Aufgabe, um die sie sich beworben hat, unterschätzt. Nachdem die eingeleiteten Schritte inzwischen aber greifen und man beim Vertragspartner durchaus den Willen erkennt, die Situation zu verbessern, hofft man im Landratsamt, dass sich doch noch alles einpendelt. „Es hakt nicht mehr an so vielen Stellen”, so Wolfgang Müller. Was nicht bedeutet, dass sich nicht auch in dieser Woche schon ein Bus um eine halbe Stunde verspätet hätte.

Kritisiert wurde von Nutzern der Busse auch, dass die Fahrer teilweise schlechte Deutschkenntnisse hätten. Auf Nachfrage des Landratsamtes teilte die DB Regio Bus aber mit, dass es mehrere Fahrer mit ausländischen Wurzeln gebe, bis auf einen aber alle fließend Deutsch sprächen.

Straßenbahn bremst Busse aus

Die nach wie vor bestehenden Probleme führt ein Bahnsprecher auf Faktoren zurück, die sich nur schwer beeinflussen lassen. Selbst zu Hauptverkehrszeiten wäre die Fahrtdauer nicht länger berechnet als zu anderen Zeiten, was vor allem im Augsburger Stadtgebiet nicht zu halten sei. Außerdem müsse der Bus dort schon mal hinter einer Straßenbahn fahren und würde so aufgehalten. Wenn dann auch noch die Umsteigezeiten knapp bemessen seien, führe das zu Folgeproblemen für die Nutzer.

Beim AVV denkt man darüber nach, an Linien, Haltepunkten oder Zeiten etwas zu ändern, wie Irene Goßner, Abteilungsleiterin Öffentlichkeitsarbeit, mitteilt, um so die verkehrsbedingten Probleme abzustellen. Aber auch sie sieht, dass beim Betrieb der Lechrain-Linien „noch Luft nach oben” ist.