Erst dort, genauer gesagt an den unterschiedlichen Schulen, stellte sich später heraus, dass 27 Kinder Verletzungen davongetragen hatten, vier wurden in die Krankenhäuser nach Schrobenhausen und Aichach gebracht und ambulant untersucht. „Die Kinder haben nur angegeben, dass sie an einem Unfall beteiligt waren, dass es aber derselbe war, hat niemand gesagt”, erklärte Weberstetter. Erst vor Ort konnten die Beamten aus Aichach darauf schließen, dass die vielen Kinder an den Schrobenhausener Schulen in diesen einen Unfall verwickelt waren. Wie es dazu kam, klingt zunächst kurios. Gegen 7.50 Uhr hatte ein unbeteiligter Verkehrsteilnehmer der Schrobenhausener Polizei von einem „schweren Verkehrsunfall auf der B 300” berichtet. Ein Auto sei ungebremst auf einen Bus aufgefahren. Das und die ungefähre Lokalität stimmten, der Rest nicht. Ein großes Rettungsaufgebot wurde mobilisiert, auch ein Hubschrauber war im Einsatz. Da sich der Unfall aber nicht auf der Bundesstraße, sondern auf der darüber verlaufenden Kreisstraße ereignet hatte, fand die Aichacher Polizei die Unfallstelle zunächst nicht. Als die Beamten vor Ort waren, fanden sie nur noch den Schulbus, den demolierten Opel und dessen leicht verletzten Fahrer. Tatsächlich war der 20-Jährige ungebremst auf den Bus aufgefahren, der am Ortsausgang von Kühbach in Richtung Gachenbach verkehrsbedingt gebremst hatte. Offenbar hatte der junge Mann das Bremsmanöver übersehen. Von den knapp 50 Kindern, die im Bus gesessen sein sollen, fehlte zum Zeitpunkt der Unfallaufnahme jede Spur. Nach und nach stellte sich heraus, dass sie bereits mit einem Ersatzbus nach Schrobenhausen gebracht worden waren. Die Schulen dort alarmierten dann vorsorglich Rettungsdienste. Der Opelfahrer wurde ins Aichacher Krankenhaus gebracht, der 38-jährige Busfahrer blieb unverletzt. Es entstand aber erheblicher Sachschaden. Den beziffert die Aichacher Polizei auf 10 000 Euro. Beide Fahrzeuge waren nicht mehr fahrbereit. Die Bilanz: Sieben Krankenwagen und zwei Notärzte waren neben dem Rettungshubschrauber im Einsatz. Hinzu kamen sechs Einsatzfahrzeuge des Roten Kreuzes, 40 Sanitäter zur Versorgung der Kinder in Schrobenhausen sowie die Feuerwehren aus Hörzhausen, Rettenbach, Peutenhausen, Gachenbach, Schrobenhausen, Polizeibeamte aus Aichach und Schrobenhausen.