Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 30.10.2017 12:00

Viel gemacht und viel geplant: Bürgerversammlung in Schiltberg

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Die finanzielle Situation der Weilachtalgemeinde ist geordnet. Bei der Pro-Kopf-Verschuldung liegt man weit unter dem Landesdurchschnitt. Und: Es gab keine Wortmeldungen, was bei einer Bürgerversammlung in der Weilachtalgemeinde kein Novum darstellte.

75 Schiltberger waren ins Bürgerhaus gekommen, um von Bürgermeister Josef Schreier über die Entwicklung ihrer Gemeinde informiert zu werden. Nach einer Gedenkminute für Altbürgermeister Franz Xaver Schmid zählte der Gemeindechef in seinem Rechenschaftsbericht auf, was er zusammen mit seinem Gemeinderat in den vergangenen zwölf Monaten alles fertig gebracht hat.

Dabei ging er im Wesentlichen auf Folgendes ein: die Erneuerungen an der Kläranlage („Die Anlage entspricht dem Stand der aktuellen Technik”), die Investitionen in Ausrüstungsgegenstände für die vier Feuerwehren, die Kosten für das Kinderhaus und die Maxigruppe samt der Betreuung von über 100 Kindern (davon 23 Schulkinder mit Mittagsbetreuung in den Nebenräumen der Turnhalle), die Investitionen in den Hochwasserschutz, den Straßenbau, die Kanalsanierungen, die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED-Technik in Allenberg, die Anschaffung von Defibrillatoren und die neuen Gerätschaften für den Bauhof (Selbstfahrer-Frontsichelmähwerk für 47 000 Euro, Traktor für 78 800 Euro).

Viel Gemeinschaftsgeist wurde bei der Sanierung und dem Umbau des Bürgerhauses gezeigt. Die Arbeiten sind inzwischen abgeschlossen. Die Abbruch- und Maurerarbeiten wurden durch die vielen freiwilligen Helfer geleistet. Schreier lobte: „Diese Eigenleistungen haben uns sehr viel Geld gespart. Ich will mich heute bei allen Helfern herzlich für ihren Einsatz bedanken. Dies war eine großartige Leistung und hat unsere Erwartungen übertroffen.” Die kalkulierten Gesamtkosten der Sanierung in Höhe von 560 000 Euro konnten eingehalten werden. An Zuschuss wurden 200 000 Euro zugesagt. „Die Immobilie fügt sich in die Ortsmitte perfekt ein und ist ein Vorzeigeobjekt”, so Josef Schreier.

Mit der Breitbanderschließung stand eine weitere große Baumaßnahme mit Gesamtkosten von 1,8 Millionen an. Nach Abzug des Staatszuschusses und Kostenbeteiligung von AltoNetz belief sich der Eigenanteil der Gemeinde letztendlich nur auf 199 000 Euro. „Wir haben eine Datenautobahn, die ihresgleichen sucht”, sagte Schreier. Im Ortsteil Gundertshausen wurden im Bieterverfahren zwei Grundstücke zur Verwendung von Ausgleichsmaßnahmen und als Tauschfläche zu 165 000 Euro erworben. Im Rahmen der Gemeinderatssitzungen wurden in den vergangenen zwölf Monaten öffentlich über 81 (davon 23 Bauanträge) und nichtöffentlich über 63 Anträge abgestimmt.

Wie sehen die Planungen in Schiltberg aus? Aktuell laufen die Vorbereitungen für das neue Wohnbaugebiet Schiltberg-Nord. Mit den Kanalbauarbeiten beginnt man Mitte November. Im Sommer des kommenden Jahres soll die Erschließungsmaßnahme abgeschlossen sein. In der Gemeinderatssitzung am 9. November legt der Rat die Höhe des Verkaufspreises fest. „Voraussichtlich liegt der Quadratmeterpreis zwischen 140 Euro und 160 Euro”, prognostizierte Schreier.15 Plätze stehen zum Verkauf an. Bereits 45 Interessenten sind notiert. Gemeindebürger werden bevorzugt. Innerhalb der letzten zwölf Jahre stieg die Einwohnerzahl im Gemeindebereich um 10,6 Prozent. Die Käufer haben innerhalb von zwei Jahren für den Rohbau und innerhalb von vier Jahren für die Fertigstellung des Wohnhauses zu sorgen. Hierzu stellte Schreier klar: „Die Gemeindebürger werden vorrangig zum Zuge kommen.”

Der Neubau des Feuerwehrhauses und Gemeindeverwaltungsgebäudes geht gut voran. „Über Winter werden wir die Hülle dicht haben”, meinte der Bürgermeister. Für die Feuerwehrstellplätze erwartet man einen Zuschuss von 110 000 Euro. Die Maßnahme soll Ende 2018 abgeschlossen sein.

Ferner: Am Kinderhaus erfolgt ein Anbau, um das vorgeschriebene Raumprogramm erfüllen zu können. Zudem werden die bisherigen Gemeindeverwaltungsräume für die Kinder entsprechend umgebaut. Die Kosten für den An- und Umbau belaufen sich auf rund 250 000 Euro. Baubeginn ist im Frühjahr 2018, und im Herbst des Jahres rechnet man mit dem Abschluss der Maßnahmen. „Mit dem Bürgerhaus, dem Feuerwehrhaus, dem Gemeindeverwaltungsgebäude, der Grundschule und dem Kinderhaus werden wir einen schönen Ortskern erhalten”, sagte Josef Schreier zu den Versammelten.

Ausgaben stehen auch an für die Erweiterung des Vereinsheimes in Ruppertszell, die Sanierung der Allenberger Kapelle, die Sanierung der Ortsdurchfahrt in Allenberg (Kosten 190 000 Euro) und weitere diversen Straßenerhaltungsmaßnahmen, die Kanalreparaturen in Rapperzell sowie für einen Geh- und Radweg von Höfarten in Richtung Tandern mit einem Kostenanteil von 125 000 Euro.

Ins Auge gefasst hat man auch den Neubau eines Geh- und Radweges von Höfarten in Richtung Wollomoos. Die Straßenbeleuchtungen in Ruppertszell, Wundersdorf, Metzenried und Kemnat werden auf LED umgerüstet. Die Verwaltung des Ruppertszeller Friedhofes wurde mit Wirkung 1. Januar 2018 auf die Gemeinde übertragen. Derzeit werden auch Überlegungen angestellt, was eine Waldkindergartengruppe anbelangt. Mittelfristig sollen für die Schiltberger und Allenberger Wehren jeweils neue Einsatzfahrzeuge angeschafft werden.

Die Steuerkraft liegt bei 632 Euro pro Einwohner. Im bayerischen Durchschnitt sind es 1106 Euro, im Kreisdurchschnitt 903 Euro. Der Schuldenstand liegt bei 473 400 Euro. Pro Kopf errechnen sich 243 Euro.

„Ich freue mich auf die nächste Zeit, die nächsten Aufgaben, die nächsten Gemeinderatssitzungen sowie auf das nächste Jahr, um mit Ihnen allen gemeinsam die Zukunft weiter zu bewältigen und gestalten zu können”, so Bürgermeister Josef Schreier. Zweiter Bürgermeister Peter Kellerer dankte dem Gemeindeoberhaupt für das Geleistete. „Mach weiter so”, sagte Peter Kellerer.

Gemeinderat und Kreisheimatpfleger Michael Schmidberger wartete mittels Beamer mit einer Vorausschau zur neuen Bildchronik der Gemeinde Schiltberg auf. Exemplarisch mit einigen Fotos aus seinem Werk mit 401 Bildern auf 208 Seiten gab der Autor einen ersten Einblick zum Band eins. Herausgeber ist die Gemeinde. Schmidberger dankte allen, die Fotos zur Verfügung stellten. Am Donnerstag, 23. November, findet für die gesamte Bevölkerung und Interessierte eine umfassende Buchpräsentation statt.

Abschließend zeigte Dritter Bürgermeister Fabian Streit, der die gemeindliche Facebook-Seite pflegt, auf der Leinwand eine Reihe von Aufnahmen über die Aktivitäten im gesamten Gemeindebereich. „Die Gemeindebürger werden vorrangig zum Zuge kommen”


Von Berndt Herrmann
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