Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 23.12.2022 17:22

Weihnachten in der Fremde

Der Christbaum   steht schon seit Tagen, die Papiersterne sind aufgehängt: Im Gemeinschaftsraum, der im ehemaligen Saal der Obergriesbacher Schlosswirtschaft hergerichtet wurde, feiern die ukrainischen Familien heute Abend Weihnachten. Weihnachten nach orthodoxem Ritus ist allerdings erst am 6. Januar. Auch dieses Fest wird zelebriert. 	Foto: Wolfgang Glas (Foto: Wolfgang Glas)
Der Christbaum steht schon seit Tagen, die Papiersterne sind aufgehängt: Im Gemeinschaftsraum, der im ehemaligen Saal der Obergriesbacher Schlosswirtschaft hergerichtet wurde, feiern die ukrainischen Familien heute Abend Weihnachten. Weihnachten nach orthodoxem Ritus ist allerdings erst am 6. Januar. Auch dieses Fest wird zelebriert. Foto: Wolfgang Glas (Foto: Wolfgang Glas)
Der Christbaum steht schon seit Tagen, die Papiersterne sind aufgehängt: Im Gemeinschaftsraum, der im ehemaligen Saal der Obergriesbacher Schlosswirtschaft hergerichtet wurde, feiern die ukrainischen Familien heute Abend Weihnachten. Weihnachten nach orthodoxem Ritus ist allerdings erst am 6. Januar. Auch dieses Fest wird zelebriert. Foto: Wolfgang Glas (Foto: Wolfgang Glas)
Der Christbaum steht schon seit Tagen, die Papiersterne sind aufgehängt: Im Gemeinschaftsraum, der im ehemaligen Saal der Obergriesbacher Schlosswirtschaft hergerichtet wurde, feiern die ukrainischen Familien heute Abend Weihnachten. Weihnachten nach orthodoxem Ritus ist allerdings erst am 6. Januar. Auch dieses Fest wird zelebriert. Foto: Wolfgang Glas (Foto: Wolfgang Glas)
Der Christbaum steht schon seit Tagen, die Papiersterne sind aufgehängt: Im Gemeinschaftsraum, der im ehemaligen Saal der Obergriesbacher Schlosswirtschaft hergerichtet wurde, feiern die ukrainischen Familien heute Abend Weihnachten. Weihnachten nach orthodoxem Ritus ist allerdings erst am 6. Januar. Auch dieses Fest wird zelebriert. Foto: Wolfgang Glas (Foto: Wolfgang Glas)

Seit März gibt es die Flüchtlingsunterkunft in Obergriesbach. Das mächtige Gebäude im Ortszentrum, vor dem die weißblaue bayerische und die blaugelbe ukrainische Flagge wehen, wird längst nicht mehr als Gasthaus genutzt. Die Indie-Band Kalaska hat sich dort eingemietet, richtete Proberäume und Lager fürs Equipment ein. Als vor genau zehn Monaten, am 24. Februar, die Russen in die Ukraine einmarschierten und die Menschen dort mit Bomben vertrieben, entschlossen sich die Musiker Kevin Conen, Michi Edler und Markus Haberer, die Räume Geflüchteten zu überlassen. Sie bauten Saal, Nebenzimmer und Gaststube um, renovierten und schufen sechs Familienzimmer und eine Gemeinschaftsküche. Bad und Toiletten blieben auf dem Gang, aber es gibt ein gemeinsam genutztes Kinderzimmer mit Kicker, Billardtisch, Bastelecke und großem Bildschirm für Videospiele. Auch ein gut gestimmtes Klavier steht drin. Das Kinderzimmer war einst der Probenraum der Band.”Wir sind den jungen Männern sehr dankbar. Sie haben uns sehr geholfen”, erzählt Kateryna Druzhenets. Die Jungs unterstützten bei Behördengängen, sie sammelten Spenden, organisierten Benefiz-Veranstaltungen. „Uns fehlt es heute und hier an nichts”, sagt Kateryna erleichtert. „

In keiner der Obergriesbacher Familien gibt es bisher Kriegstote. Wohl aber Menschen mit Traumata, mit schlimmen Erinnerungen, die sie nicht loslassen. „Es war schrecklich”, fasst es Kateryna Druzhenets zusammen. Am 24. Februar wollten sie und ihr Mann wie üblich zur Arbeit gehen. Am Morgen dann der Anruf: Bleibt zu Hause, die Russen kommen. Innerhalb von Stunden seien in ihrer Heimatstadt Sumy, 30 Kilometer von der russischen Grenze entfernt, die Panzer gerollt: „Auf der Straße direkt vor unserem Haus. Und sie haben aufeinander geschossen.”Das Haus blieb unversehrt, doch das Leben der Druzhenets änderte sich im Augenblick. „Als dann die Flugzeuge mit den Bomben kamen, mussten wir in den Keller. 14 Tage lang blieben wir dort ohne Heizung.” Die Mutter verließ „immer nur für ein paar Minuten” die Schutzräume, um Lebensmittel zu besorgen, Vater Volodymyr organisierte das Lebensnotwendige mit dem Fahrrad. „Benzin gab es ja nicht mehr.”Am 15. März floh Kateryna Druzhenets mit ihrer siebenjährigen Tochter Anna und ihrer 60-jährigen Mutter.

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