Fritz Langenegger betreibt in Zahling ein Wärmetechnik-Unternehmen. Als er das verhängnisvolle Schreiben erhält, geht er zunächst davon aus, dass es sich um die Aufforderung zur Aktualisierung seiner Eintragsdaten bei der Telekom handelt. Er füllt es aus und schickt es wie angegeben per Fax zurück. Kurze Zeit später hat er eine Mahnung in der Post: Für einen angeblich abgeschlossenen Vertrag mit einer Online-Branchenbuch-Plattform soll er 899 Euro zahlen.Die Masche, die dahintersteckt: Der erste Anblick des Schreibens, auf dem in großen Lettern „Brancheneintrag Bayern” steht, lässt vermuten, es würde sich nur um die Bestätigung der Angaben des meist bereits bestehenden Eintrags in einem Branchenbuch drehen. Erst beim Lesen des Kleingedruckten am rechten Seitenrand fällt auf, dass es sich um einen Leistungsantrag für einen kostenpflichtigen Online-Branchenbuch-Eintrag handelt - um ein zweijähriges Abo, das jährlich 899 Euro kostet. In einem weiteren Feld mit Kleingedrucktem im unteren Teil des Formulars ist als Vertragspartner eine Digi Medien GmbH angegeben, die wie die entsprechend angegebene Online-Plattform brancheneintrag.online ihren Sitz im US-amerikanischen Bundesstaat Delaware hat. Die Nummer der Vorwahl für das Antwortfax und auch die Mahngesellschaft sind allerdings der Schweiz zuzuordnen. Die Polizei rät Firmeninhabern, sich derartige Anschreiben sorgfältig durchzulesen, Mitarbeiter hinsichtlich des Betrugsphänomens zu sensibilisieren und sich bei Auffälligkeiten und Fragen an die örtliche Polizeidienststelle zu wenden. Keinesfalls sollte man Zahlungen leisten, sondern stattdessen den Vertrag anfechten.Das hat nun auch Fritz Langenegger vor. Ein Muster für das Antwortschreiben konnte er im Internet recherchieren, wo vielfach und bundesweit vor der Abofalle gewarnt wird.