„Wir haben den Punkt erreicht, an dem jedes Spiel entscheidend ist“, urteilt Tutschka nach dem 3:1-Triumph bei der U 23 des FC Augsburg. Demnach haben die Rot-Schwarzen noch sieben Endspiele, das erste am Sonntag (15 Uhr) zu Hause gegen den 1. FC Sonthofen. Tutschka spürt, wie die nervliche Belastung in der Mannschaft und um sie herum von Woche zu Woche wächst. Auch er muss als Trainer erst noch lernen, mit der Situation umzugehen. Um die Meisterschaft hat er – mit Erfolg – bisher nur mit dem SV Münster gespielt, aber das war 99/00 in der Kreisliga. „Wie verkraften wir den Druck?“, fragt sich Tutschka vor der heißen Phase.
Was die körperliche Verfassung angeht, hat der 43-Jährige keine Bedenken. Immerhin habe seine Mannschaft am Mittwoch an der Donauwörther Straße nach einer verschlafenen ersten in der zweiten Halbzeit überragend aufgespielt.
Gegen Sonthofen haben die Affinger noch etwas wettzumachen nach der Hinspielniederlage. Tutschka stößt das aus seiner Sicht höchst unverdiente 1:2 heute noch sauer auf. Die Oberallgäuer (7./41) wiederum haben längst nicht mehr die Qualität des Herbstes ‘08. Sicherlich leiden sie erheblich unter dem Verlust ihres Torjägers Christian Bindes, der sich des Berufs wegen in die Schweiz verändert hat. „Aber das allein kann’s nicht sein“, grübelt Abteilungsleiter Matthias Schmidle, „bei uns läuft’s einfach nicht mehr, wir sind durch die Bank schlecht.“ Sollte die Mannschaft das momentane Tief nicht überwinden, habe sie in Affing keine Chance, da macht sich Schmidle nichts vor.
Sei’s drum, Tutschka und sein Ensemble werden einen Teufel tun und Sonthofen auch nur ein Jota unterschätzen. Gerade jetzt sei die Mannschaft des Kollegen Alex Methfessel besonders gefährlich, da sie, wie auch SB Rosenheim (9./38), der Gast vom nächsten Wochenende, völlig stressfrei aufspielen könne.
Sowohl taktisch (4-2-1-3) als auch personell an seiner Augsburger Formation etwas zu ändern, dafür sieht Tutschka keinen Grund. Höchstens Andreas Meitinger, der zuletzt wegen einer Innenbanddehnung in Knie passen musste, sei anstelle von Thomas Brunner wieder ein Kandidat für die Startelf.