Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 03.10.2019 19:03

Simon Knauer köpft Aindling zum Derbysieg gegen Affing

Es grenzte ein wenig an Ironie, als Simon Knauer traf. Bereits zuvor war er zwei Mal herrlich von seinen Kollegen freigespielt worden. Das erste Mal schnibbelte Aindlings Stürmer den Ball knapp am rechten Pfosten vorbei, in Szene zwei versuchte er es mit einem Heber über Affings Schlussmann Nicolas Köpper. Der jedoch pflückte den Ball beinahe unverschämt lässig aus der Luft. Dann aber drückte Knauer eine Hereingabe cool an Köpper vorbei. Allerdings hob dieses Mal der Linienrichter die Fahne, er hatte Knauer – zu Recht – im Abseits gesehen.

Im Gegenzug vergab Nino Kindermann Affings einzige vielversprechende Gelegenheit in Durchgang eins, schob nach einem Gestocher im Strafraum den Ball in die Arme von Aindlings Torhüter Alexander Bernhardt. Ansonsten hatte Aindling die Gäste inklusive ihrer Doppelspitze aus Kindermann und Maximilian Schacherl komplett unter Kontrolle.

Ganz im Gegensatz zu Affings Hintermannschaft und Knauer. Immer wieder schlich sich der Stürmer frei. Verteilte klug die Bälle, wenn er entgegenkam, oder sprintete – stets unter großem Abseitsrisiko – zwischen den Innenverteidigern Bora Kalkan und Maximilian Leicht hindurch hinter die letzte defensive Linie.

Und Knauer blieb hartnäckig. Nach 36 Minuten belohnte sich der Angreifer: Eine Flanke von Felix Danner köpfte er freistehend zum verdienten 1:0 in die linke Ecke. André Schäffner hätte beinahe noch vor der Pause erhöht, doch Köpper parierte seinen Schuss.

Natürlich erinnerten sich alle am Schüsselhauser Kreuz nach dem ersten Durchgang an den vergangenen Sonntag, als Affing zur Pause gegen Adelzhausen gar 0:2 zurückgelegen hatte, am Ende aber 4:2 gewann. Auch dieses Mal kam die Mannschaft der Spielertrainer Tobias Jorsch und Marc-Abdu Al-Jajeh wenig verändert aus der Pause. Sie ging zwar etwas entschlossener in Zweikämpfe, hatte allerdings weiter Schwierigkeiten, sich ernsthafte Gelegenheiten zu erspielen.

Eine Grätsche von Schacherl änderte alles. Er traf Patrick Modes von hinten in die Beine. Schiedsrichter Matteo Heiß hielt bereits die gelbe Karte in der Hand – dann jedoch zögerte er, um die Karte schließlich wieder wegzustecken und stattdessen die rote Karte aus der Gesäßtasche zu ziehen, um sie Schacherl vors Gesicht zu halten. Zehn Minuten war Abschnitt zwei da alt.

Der Platzverweis tat dem Spiel überhaupt nicht gut. Die zuvor ansehnliche Begegnung wurde hektisch, Heiß musste zahlreiche gelbe Karten verteilen. Vor allem Aindling spielte plötzlich zu kompliziert. Nur einmal gelang es dem TSV noch, Knauer in Position zu bringen. Der Angreifer scheiterte nach feinem Pass von Lukas Wiedholz am herausragend reagierenden Köpper (60.).

Die zerfahrene Partie hätte beinahe doch noch einen Überraschungsmoment geliefert, aber Bernhardt rettete im kurzen Eck gegen den Schuss des eingewechselten Anel Jusufovic.  Es blieb beim letztlich verdienten 1:0 für Aindling, das sich an Affing vorbei auf Rang drei in der Tabelle der Bezirksliga Nord schob.

TSV Aindling: Bernhardt – Harjung, Schöttl, Woltmann, M. Hildmann – Schäffner, Modes, Wiedholz (63. Shushe), Ettner – Danner – Knauer (84. T. Hildmann).

FC Affing: Köpper – Steinherr (65. Palatin), Kalkan (79. Dörr), Leicht, Al-Jajeh – Kronthaler (76. Jusufovic), Reiter, Tremmel, Steger – Kindermann, Schacherl.

Tor: 1:0 Knauer (36.). Rote Karte: Schacherl (55./Affing/grobes Foulspiel) – Schiedsrichter: Heiß (Bobingen) – Zuschauer: 300.


David Libossek
David Libossek

Sportredakteur

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