Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 10.01.2021 11:28

Amsel, Drossel, Fink - und?

„Wir bleiben zu Hause”   heißt es bei vielen Staren seit einigen Jahren vermehrt. Wegen des Klimawandels ziehen sie nicht mehr ins Winterquartier - und sparen sich somit eine beschwerliche Reise. Aber beim Zank am Futterhaus lässt es sich auch ganz hervorragend verausgaben. 	Foto: Ingo Rittscher (Foto: Ingo Rittscher)
„Wir bleiben zu Hause” heißt es bei vielen Staren seit einigen Jahren vermehrt. Wegen des Klimawandels ziehen sie nicht mehr ins Winterquartier - und sparen sich somit eine beschwerliche Reise. Aber beim Zank am Futterhaus lässt es sich auch ganz hervorragend verausgaben. Foto: Ingo Rittscher (Foto: Ingo Rittscher)
„Wir bleiben zu Hause” heißt es bei vielen Staren seit einigen Jahren vermehrt. Wegen des Klimawandels ziehen sie nicht mehr ins Winterquartier - und sparen sich somit eine beschwerliche Reise. Aber beim Zank am Futterhaus lässt es sich auch ganz hervorragend verausgaben. Foto: Ingo Rittscher (Foto: Ingo Rittscher)
„Wir bleiben zu Hause” heißt es bei vielen Staren seit einigen Jahren vermehrt. Wegen des Klimawandels ziehen sie nicht mehr ins Winterquartier - und sparen sich somit eine beschwerliche Reise. Aber beim Zank am Futterhaus lässt es sich auch ganz hervorragend verausgaben. Foto: Ingo Rittscher (Foto: Ingo Rittscher)
„Wir bleiben zu Hause” heißt es bei vielen Staren seit einigen Jahren vermehrt. Wegen des Klimawandels ziehen sie nicht mehr ins Winterquartier - und sparen sich somit eine beschwerliche Reise. Aber beim Zank am Futterhaus lässt es sich auch ganz hervorragend verausgaben. Foto: Ingo Rittscher (Foto: Ingo Rittscher)

Spätestens, wenn sich Interessierte im Winter für eine Stunde der Vogelwelt widmen, die gefiederten Freunde zählen und bestimmen, wird das klar.

Die Amsel oder Schwarzdrossel bekleidet im Wittelsbacher und Dachauer Land seit Jahren die oberen Ränge der Tabelle bei der „Stunde der Wintervögel” des Landesbundes für Vogelschutz (LBV). Lediglich letztes Jahr landete sie auf Platz Vier, was passenderweise an einer grassierenden Viruserkrankung lag.

Wo die Amsel heuer steht und welche Vogelart sich am häufigsten in den Gärten der Region tummelt, wird sich demnächst zeigen. Seit Freitag läuft das so genannte „Citizen-Science-Projekt”, an dem sich im vergangenen Jahr über 27 000 Bayern beteiligt haben. Allein im Freistaat meldeten sie über 650 000 Vögel.

Besonders wegen des aktuellen Lockdowns rechnen die Verantwortlichen beim LBV mit einer womöglich noch höheren Teilnehmerzahl. Gezählt wird bundesweit, außerhalb von Bayern koordiniert der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) die Mitmachaktion, die vor allem der Versuch einer Bestandsaufnahme darstellt. Zum 16. Mal findet die Stunde der Wintervögel statt und liefert zumindest kleine Anhaltspunkte über die Entwicklung der Artenvielfalt im Freistaat. Im Landkreis Aichach-Friedberg rechnet LBV-Kreisgruppenchef Stefan Höpfel insgesamt mit weniger Vögeln als in den Vorjahren. Die Landschaft sei, selbst wenn der Landkreis Aichach-Friedberg im Vergleich zu Kreisen in Brandenburg sehr gut da stehe, ausgeräumt. Viele Vögel brauchten Wildhecken und Struktur. Die Realität sieht oft anders aus: Auf Schlägen von mehreren Hektar wächst das Gleiche, zwischendrin steht zum Teil nicht einmal ein Baum. Trotzdem rechnet Höpfel noch damit, dass auf dem Land etwa der Haussperling - er war bayernweit 2020 Spitzenreiter - auch heuer wieder vorne mit dabei sein wird. In der städtischeren Gegend sieht er die Amsel, die Kohl- oder Blaumeise weiter vorne. Abgesehen von der bloßen Anzahl an Vogelarten und einzelnen Tieren ist die Aktion übrigens immer wieder für Überraschungen gut. Vor einigen Jahren stellte der LBV fest, dass der Star - eigentlich ein Zugvogel - viel häufiger in Deutschland überwintert. Ob und inwieweit sich dieser Trend auch auf andere Vogelarten überträgt, möchte der LBV mit der Aktion an diesem Wochenende genauer unter die Lupe nehmen. Und je mehr Leute mitmachen, desto klarer und aussagekräftiger werde das Bild, heißt es in einer Pressemitteilung. Für den LBV-Landesvorsitzenden Norbert Schäffer hat die Stunde der Wintervögel allerdings auch einen weiteren angenehmen Nebeneffekt: „Gerade jetzt im Lockdown während der grauen Jahreszeit sorgt unsere Mitmachaktion für Lebensqualität und Farbe und bietet allen ein schönes Naturerlebnis direkt vor dem Fenster”, sagt Schäffer.

Teilnehmen kann jeder, wichtig ist aber, dass genau einmal eine Stunden lang gezählt wird, am besten mit einem Bestimmungsbuch zur Hand.

Aufgeschrieben wird, wie viele Tiere von welcher Art im Garten, Park oder auf dem Balkon zu Besuch waren. Ihre Beobachtungen können die Teilnehmer bis 18. Januar online (stunde-der-wintervoegel. de) an den LBV übermitteln. Die Meldung kann auch heute und morgen, 9. und 10. Januar, von 10 bis 18 Uhr, kostenlos unter 0800/1157 115 erfolgen. 2020 nahmen über 27 000 Bayern teil


Von Bastian Brummer
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