Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 28.07.2015 12:00

Schächten in Pöttmes: Qualvoller Tod für 20 Schafe

Der als Zeuge geladene Polizist, der im Dezember vergangenen Jahres vor Ort war, beschrieb die Szene als „bestialisch”: „Die Körper der geschlachteten Schafe lagen draußen im Dreck, Köpfe und Füße waren abgetrennt, das Fell mit einem Bunsenbrenner abgeflammt.” Das Blut der Tiere habe man in den Gülleabfluss ablaufen lassen. Neben den Schlachttieren fanden sich mehrere blutverschmierte Messer. ,Fast alle waren stumpf”, erklärte der Polizist. Eine elektrische Betäubungszange hätten er und seine Kollegin auf dem Hof zwar auch vorgefunden, „die war aber unbenutzt”.

Vier dunkelhäutige Männer sowie der Hofbesitzer hätten sich an der Schächtung beteiligt. Das bedeutet: Die Tiere wurden nach islamischem Brauch per Schnitt durch die Halsschlagader ausgeblutet, ehe man ihnen Speise- und Luftröhre durchtrennte. „Das haben die Beschuldigten vor Ort auch zugegeben”, so der Polizeibeamte.

Grundsätzlich verboten ist Schächten in Deutschland nicht. Allerdings braucht es für das Töten ohne Betäubung eine Ausnahmegenehmigung des Landratsamts, zudem müssen bestimmte Regeln eingehalten werden. Wäre es nur um die fehlende Genehmigung gegangen, hätte es sich lediglich um eine Ordnungswidrigkeit gehandelt. Zur Straftat wurde es, da die Schächtung mit einem stumpfen Messer ausgeführt wurde. Dadurch stand für Staatsanwalt Christoph Limmer fest, dass die Tiere Qualen erlitten.

Wer Dönerkebab isst, könnte eventuell auch schon Fleisch von geschächteten Tieren gegessen haben. Dönerwirte kennzeichnen die Verwendung mit dem Begriff „halal”, arabisch für „zulässig”. Eine Stichprobe in Aichach hat ergeben, dass viele Döner auch hier Halal-Fleisch enthalten. Das Fleisch dazu stammt häufig aus dem Ausland.

Mehr dazu lesen Sie in Ihrer Ausgabe der AICHACHER ZEITUNG vom 28. Juli 2015.


Von Thomas Winter
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