Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 04.06.2015 12:00

Aus für Pflegestation am Aichacher Krankenhaus

Jeder sechste Arbeitnehmer  zwischen 40 und 60 Jahren pflegt statistisch gesehen einen Angehörigen. Das geht leichter mit der Hilfe von ambulanten Diensten.	Archiv-Foto: BRK Aichach-Friedberg (Archiv-Foto: BRK Aichach-Friedberg)
Jeder sechste Arbeitnehmer zwischen 40 und 60 Jahren pflegt statistisch gesehen einen Angehörigen. Das geht leichter mit der Hilfe von ambulanten Diensten. Archiv-Foto: BRK Aichach-Friedberg (Archiv-Foto: BRK Aichach-Friedberg)
Jeder sechste Arbeitnehmer zwischen 40 und 60 Jahren pflegt statistisch gesehen einen Angehörigen. Das geht leichter mit der Hilfe von ambulanten Diensten. Archiv-Foto: BRK Aichach-Friedberg (Archiv-Foto: BRK Aichach-Friedberg)
Jeder sechste Arbeitnehmer zwischen 40 und 60 Jahren pflegt statistisch gesehen einen Angehörigen. Das geht leichter mit der Hilfe von ambulanten Diensten. Archiv-Foto: BRK Aichach-Friedberg (Archiv-Foto: BRK Aichach-Friedberg)
Jeder sechste Arbeitnehmer zwischen 40 und 60 Jahren pflegt statistisch gesehen einen Angehörigen. Das geht leichter mit der Hilfe von ambulanten Diensten. Archiv-Foto: BRK Aichach-Friedberg (Archiv-Foto: BRK Aichach-Friedberg)

Rund 2800 pflegebedürftige Menschen leben im Landkreis Aichach-Friedberg. Das neue Pflegestärkungsgesetz hat zu einer Entlastung der Pflegenden und Bedürftigen beigetragen, unter anderem wurden die Angebote in der Kurzzeitpflege ausgebaut. Im Wittelsbacher Land haben Betroffene an verschiedenen Standorten die Möglichkeit, diese Unterstützung in Anspruch zu nehmen, bisher unter anderem auch in der Caritas-Pflegestation St. Elisabeth im Aichacher Krankenhaus. Nun wird dieser Pflegestandort spätestens Ende März 2016, vielleicht schon zum Jahreswechsel aufgelöst. Mitarbeiter und Patienten ziehen dann ins Caritas-Pflegeheim St. Hildegard in Pöttmes um.

Die Stimmung wirkte niedergeschmettert bei der gestrigen Pressekonferenz, zu der die Caritas-Sozialstation geladen hatte. Der Vorstand - vertreten durch Geschäftsführerin Ilse Schormair, Vorsitzendem Hans Wolf und der Dritten Vorsitzenden Centa Plöckl, betonte, „dass die Entscheidung nach langer Prüfung aller Varianten schweren Herzens getroffen werden musste”.

Sowohl die 18 Mitarbeiter als auch die 20 Patienten - soweit sie dies wünschen - ziehen von der St.-Elisabeth-Pflegestation in Aichach nach Pöttmes ins Pflegeheim St. Hildegard um, wo bereits seit 1990 Kurzzeitpflege angeboten wird. Derzeit laufen Erweiterungsmaßnahmen in Pöttmes, die auch ausschlaggebend für die Entscheidung der Caritas-Sozialstation waren. Zum einen sieht man es als schwierige Aufgabe, „auf einem angespannten Fachkräftemarkt in der Region mehr als ein Dutzend zusätzlicher Pflegekräfte zu gewinnen”, da die Anzahl der Pflegeplätze in Pöttmes auf 60 verdoppelt wird. Zum anderen fehlt schlichtweg das Geld zum Erhalt beider Pflegestationen.

Grund zur Sorge gibt es laut Gabriele Bott, stellvertretende Leiterin des Sachgebiets Altenhilfe am Landratsamt Aichach-Friedberg, allerdings nicht für Pflegebedürftige im Wittelsbacher Land. Im Heilig-Geist-Spital stehen 77 vollstationäre Betreuungsplätze zur Verfügung (die meistens ausgelastet sind), das Awo-Heim in Aichach bietet Kurzzeitpflege an. Die sogenannte „eingestreute Kurzzeitpflege” bedeutet, dass die neben den vollstationär besetzten restlichen Kapazitäten für die Kurzzeitpflege angeboten werden.

Im Awo-Heim etwa leben laut Leiter Dieter Geßler maximal 119 Bewohner. Momentan sind rund 75 Plätze vollstationär vergeben und rund 30 Patienten in der Kurzzeitpflege im Awo-Heim. Rund 15 Plätze wären also noch frei und könnten entweder vollstationär oder vorübergehend belegt werden. Zu Engpässen kann es Geßler zufolge höchstens in den Urlaubs- und Ferienzeiten kommen, wenn pflegende Angehörige das Angebot der Kurzzeitpflege vermehrt in Anspruch nehmen. „Ansonsten ist das Angebot vorhanden”, erklärt er. Neben  dem Awo-Heim und dem Pöttmeser Pflegeheim ist eine Kurzzeitpflege auch im Pflegezentrum Ederer in Mering möglich.

„Es ändert sich nicht viel in der Kurzzeitpflegelandschaft im Wittelsbacher Land”, meinte Gabriele Bott. Da die Erweiterung in Pöttmes zunächst als zusätzliche Option geplant war, verschwinden allerdings 20 Betreuungsplätze, die bisher fest am Aichacher Krankenhaus lokalisiert waren.


Von Nayra Weber
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