Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 27.01.2022 16:55

Windkraft in Schrobenhausen

Bei der daraufhin veranstalteten Bürgerversammlungen sei es dann auch „heiß her gegangen”. Die Argumente gegen die Windkraft seien bis heute diffus und vielschichtig. Manch einer befürchtet einen Wertverlust bei Bauland und Häusern, wenn Windkraftanlagen in der Nähe sind. „Das Gegenteil wird der Fall sein”, ist dagegen die Meinung von Mießl. Ein anderes Gegenargument sei, dass sich Windräder in der Region „nicht rentieren”. Dies würde nicht mehr stimmen, da man inzwischen die ganz großen Anlagen bauen kann, die fast 250 Meter hoch sind. In dieser Größenordnung seien Windräder auch um Schrobenhausen wirtschaftlich und sinnvoll, da sie genug Ertrag bringen würden.

Und wie sieht es mit dem Rückbau der Anlagen aus? Wie auch bei Solaranlagen weist Mießl darauf hin, dass man grundsätzlich bei allen erneuerbaren Energien, insbesondere bei Wind und Sonne, einen 100- prozentigen Rückbau garantieren könne: „Wenn ich eine Windanlage in 30 Jahren abbaue im Wald, bleibt nichts übrig und dann kann da wieder ein Wald wachsen”, versichert er.

Ein anderes Argument gegen Windenergie betrifft weniger die Biodiversität, sondern vielmehr das ästhetische Empfinden vieler Menschen, darüber ist sich auch Mießl bewusst: „Also die größte Beeinträchtigung ist das Landschaftsbild. Und den Tieren ist das glaub ich ziemlich egal. Das ist eher für uns Menschen problematisch.” Allerdings sei es mittlerweile wissenschaftlicher Konsens, dass der Klimawandel und der Biodiversitätsverlust gerade die größten Bedrohungen der Menschheit sind. Um gegen diese Bedrohungen zu steuern, brauche man die erneuerbaren Energien. „Und dann gehört halt zum Landschaftsbild in Zukunft dazu, dass man auch Windkraftstandorte hat”, findet Mießl.


Von Thomas Winter
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