Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 10.03.2022 17:21

Bis hin zum Sandizeller Bier

So sieht die aktuelle Planung   der Landschaftsarchitekten für das Areal aus. 	Foto: Keller Damm Kollegen (Foto: Keller Damm Kollegen)
So sieht die aktuelle Planung der Landschaftsarchitekten für das Areal aus. Foto: Keller Damm Kollegen (Foto: Keller Damm Kollegen)
So sieht die aktuelle Planung der Landschaftsarchitekten für das Areal aus. Foto: Keller Damm Kollegen (Foto: Keller Damm Kollegen)
So sieht die aktuelle Planung der Landschaftsarchitekten für das Areal aus. Foto: Keller Damm Kollegen (Foto: Keller Damm Kollegen)
So sieht die aktuelle Planung der Landschaftsarchitekten für das Areal aus. Foto: Keller Damm Kollegen (Foto: Keller Damm Kollegen)

„Man muss sich regen, um über die Runden zu kommen”, weiß der Graf. Die Herausforderung sei, eine Lösung zu finden, um das Schloss langfristig zu erhalten. Und das kostet vor allem eines: Geld. Der Glockenturm müsste restauriert werden - Kostenpunkt rund 300 000 Euro. Gerade wird die Elektrik in einem Stockwerk erneuert, wieder für mehrere 10 000 Euro.

Und das seien noch nicht mal die Großmaßnahmen, sagt Nikolaus Graf Sandizell. Er habe das Schloss damals von seinem Vater übernommen - und ganz klar: „Es ist eine unglaublich große Verantwortung.” Schließlich wolle er das alte Gemäuer weitergeben an seine Kinder und Enkel - und zwar nicht als riesigen Zuschussbetrieb.

So sei vor einigen Jahren die Idee für das geplante Quartier entstanden. Die Flächen links und rechts des Schlosses variieren aktuell irgendwo zwischen Dschungel und Brachland. Sie seien weder genutzt, noch gepflegt, noch schön, weiß der Graf. Sein Ziel: „Aus einer Ruine soll etwas Einzigartiges und Schönes entstehen und zugleich soll es eine Lösung für den Erhalt des Schlosses sein.”

Einfach umzusetzen ist das Projekt allerdings nicht. „So ein Verfahren haben wir noch nie gehabt”, ist sich Schrobenhausens Bürgermeister Harald Reisner (FW) sicher. Zugleich sieht er den positiven Effekt für die Stadt und das Schloss. „Es ist ein Aushängeschild und wird ein ganz anderes Bild ergeben. Solange die Probleme lösbar sind, ist es wichtig, dass man gemeinsam Wege sucht”, ist seine Meinung dazu. Auch, wenn er weiß, dass es kontroverse Meinungen zu dem Thema gibt. Und Reisner hofft, dass sich aus der Aufwertung des Zentrums in Sandizell noch weitere Infrastruktur entwickeln könnte.

Ein geplantes Gebäude musste gerade zurückgestellt werden, weil es eventuell Probleme mit dem Hochwasserschutz gibt. Zwei Gebäude im Quartier-Areal wurden mittlerweile unter Denkmalschutz gestellt, was weitere Auflagen bei einer Sanierung und Umgestaltung mit sich bringt. Als Hobbyarchäologe mit großer Liebe zu Denkmälern verstehe er aber die Sorgen des Denkmalschutzes, damit käme er gut zurecht, sagt der Graf. Auch, wenn es ein Kraftakt sei, den Dachstuhl und die Kappendecken in den Stallungen zu erhalten, wo hochwertige Wohnungen entstehen sollen.

Gerade erst wurde auch die ehemalige Brauerei unter Denkmalschutz gestellt. Das Gebäude will der Bauherr nun nutzen, um das angedachte Bistro dort zu verwirklichen. „Eine spannende Herausforderung”, sagt er - und denkt darüber nach, gleich noch in eine Mikrobrauerei zu investieren, sodass es auf Schloss Sandizell tatsächlich wieder eigenes Bier geben könnte, wie es das über Jahrhunderte gab. Und auch die Spargelzeit würde der Graf gerne touristisch nutzen.


Von Thomas Winter
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