Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 02.06.2022 16:53

Großer Schritt für Sandizeller Schlossareal

Die Bebauung   im Umgriff des Wasserschlosses Sandizell beschäftigt den Stadtrat schön länger. 	Foto: Mölkner-Kappl/Müller (Foto: Mölkner-Kappl/Müller)
Die Bebauung im Umgriff des Wasserschlosses Sandizell beschäftigt den Stadtrat schön länger. Foto: Mölkner-Kappl/Müller (Foto: Mölkner-Kappl/Müller)
Die Bebauung im Umgriff des Wasserschlosses Sandizell beschäftigt den Stadtrat schön länger. Foto: Mölkner-Kappl/Müller (Foto: Mölkner-Kappl/Müller)
Die Bebauung im Umgriff des Wasserschlosses Sandizell beschäftigt den Stadtrat schön länger. Foto: Mölkner-Kappl/Müller (Foto: Mölkner-Kappl/Müller)
Die Bebauung im Umgriff des Wasserschlosses Sandizell beschäftigt den Stadtrat schön länger. Foto: Mölkner-Kappl/Müller (Foto: Mölkner-Kappl/Müller)

Die Stellplatzplanung, die schon der Stadtrat in seiner Januarsitzung ausgiebig diskutiert hatte, stieß nun auch in der letzten Behördenbeteiligung für das Projekt auf erneute Kritik: „Keinesfalls wird der Regelung zugestimmt, dass gefangene Stellplätze, also Stellplätze, die nicht frei anfahrbar sind, als notwendige Stellplätze anerkannt werden”, schreibt das Landratsamt in seiner Stellungnahme.

Hintergrund ist, dass in der Tiefgarage einige Stellplätze, die direkt unterhalb der jeweiligen Reihenhäuser mit direktem Hauszugang zu finden sind, hintereinander angeordnet sind. Das heißt, wer zwei Autos auf seinen beiden Stellplätzen stehen hat, müsste gegebenenfalls öfter umparken. Dass das klappt, kann man sich am Landratsamt nicht vorstellen, nicht einmal dann, wenn die Stellplätze an die gleiche Person verkauft oder vermietet werden. Es befürchtet: „Vielmehr wird tagsüber oftmals ein Auto oberirdisch im Straßenraum abgestellt werden. Zugeparkte Bereiche rund um das Schloss werden die Folge sein.” Der Stadtrat hatte dem Konzept mit 16:6 Stimmen zugestimmt und daran hielt nun auch der Bauausschuss in der Abwägung bei einer Gegenstimme von Jakob Mahl (proSob) fest. Denn: „Bei einer konventionellen Anordnung der Stellplätze könnten deutlich weniger Stellplätze geschaffen werden, somit auch weniger Wohnungen entstehen”, heißt es in der Begründung. Gelegentliches Rangieren sei bei Mitgliedern innerhalb eines Haushalts zumutbar.

Auch von Anwohnerseite waren erneut Bedenken eingegangen, unter anderem zur Hochwasserthematik. „Die Fragen des 100-jährlichen Hochwasserereignisses und insbesondere seine Auswirkung auf das Umfeld des Mühlbachs werden im Rahmen eines eigenen wasserrechtlichen Verfahrens geklärt.” Auf dieses verwies Planer Ulrich von Spiessen erneut. „Zudem sehen wir eine Wertminderung unserer Immobilie aufgrund der angrenzenden Sozialwohnungen”, schreiben Anlieger aus der Schlossstraße, was im Bauausschuss bei einigen Mitgliedern für verständnisloses Kopfschütteln sorgte.

Gemeint ist das Instrument der Sozialgerechten Bodennutzung, das auch bei diesem Bauvorhaben regulär zur Anwendung kommen und ermöglichen soll, dass Menschen aus unterschiedlichen Einkommensgruppen zusammenleben. Der Bauausschuss entschied deshalb auch klar die Abwägung: „Eine Wertminderung kann nicht nachvollzogen werden”, denn mit der Neubebauung sei eine Aufwertung des Ortszentrums von Sandizell verbunden, „die eine wesentliche Verbesserung gegenüber den ehemaligen und teilweise verfallenen landwirtschaftlichen Gebäuden darstellt”.


Von Thomas Winter
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