Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung

Platz für 440 Männer: Hotel in Gersthofen als Unterkunft für Flüchtlinge

Landrat Martin Sailer wirbt um Verständnis für die Nutzung eines Hotels als Unterkunft für Geflüchtete. (Foto: Julia Pietsch)
Landrat Martin Sailer wirbt um Verständnis für die Nutzung eines Hotels als Unterkunft für Geflüchtete. (Foto: Julia Pietsch)
Landrat Martin Sailer wirbt um Verständnis für die Nutzung eines Hotels als Unterkunft für Geflüchtete. (Foto: Julia Pietsch)
Landrat Martin Sailer wirbt um Verständnis für die Nutzung eines Hotels als Unterkunft für Geflüchtete. (Foto: Julia Pietsch)
Landrat Martin Sailer wirbt um Verständnis für die Nutzung eines Hotels als Unterkunft für Geflüchtete. (Foto: Julia Pietsch)

Der Landkreis Augsburg will ein Hotel im Güterverkehrszentrum in Gersthofen zeitlich befristet als dezentrale Flüchtlingsunterkunft nutzen. Bis zu 440 Männer – voraussichtlich aus Ländern mit hoher Anerkennungsquote – sollen dort künftig untergebracht werden, wie das Landratsamt mitteilt.

Mit 66 Personen werde Ende September mit der Belegung begonnen, vermutlich Mitte Dezember soll das Hotel voll belegt sein. Die Bewohner sollen in Zweibettzimmern zusammenleben, „deren Ausstattung an die allgemeinen Standards der Flüchtlingsunterbringungen im Landkreis angepasst wird“. Eine Möglichkeit, selbst zu kochen, werde es nicht geben, sondern sie erhalten zu vorgegebenen Essenszeiten nicht wählbare, einfache Verpflegung, die lediglich an ihre religiösen Bedürfnisse angepasst sei. „Mir ist bewusst, dass diese Entscheidung bei vielen Bürgerinnen und Bürgern für Unverständnis und Kopfschütteln sorgen wird, aber wir haben inzwischen einfach keine besseren Alternativen“, so Landrat Martin Sailer.

Um das bei einer Unterkunft dieser Größenordnung zu erwartende Konfliktpotenzial einzudämmen, finden laut Landratsamt vor der Belegung Gespräche mit dem Polizeipräsidium Schwaben-Nord und der zuständigen Polizeiinspektion statt, mit dem Ziel, ein Sicherheitskonzept zu erarbeiten. Trotz allem werde man versuchen, vor Ort in Gersthofen bestmöglich zu unterstützen und parallel alternative Unterbringungsmöglichkeiten suchen. Allerdings müsse man dabei auch realistisch bleiben – der Wohnungsmarkt sei wie leer gefegt und mit jeder Woche steige die Zahl derer, die im Landkreis von Gesetzes wegen aufgenommen werden müssen, so Landrat Sailer.

Hätte man die Beherbergung in dem Hotel nicht organisiert, wäre es umgehend zur Schließung des Schullandheims in Dinkelscherben und in einigen Wochen zur längerfristigen Belegung von Schulturnhallen gekommen. „Uns stehen einfach keine Plätze mehr zur Verfügung“, sagt Sailer. (pm)

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