Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 21.02.2019 12:00

Auch um zwei Uhr früh gibt es Strafzettel

Die meisten Knöllchen   kassierten Parksünder im vergangenen Jahr auf der Maximilianstraße. 	Foto: Monika Grunert Glas (Foto: Monika Grunert Glas)
Die meisten Knöllchen kassierten Parksünder im vergangenen Jahr auf der Maximilianstraße. Foto: Monika Grunert Glas (Foto: Monika Grunert Glas)
Die meisten Knöllchen kassierten Parksünder im vergangenen Jahr auf der Maximilianstraße. Foto: Monika Grunert Glas (Foto: Monika Grunert Glas)
Die meisten Knöllchen kassierten Parksünder im vergangenen Jahr auf der Maximilianstraße. Foto: Monika Grunert Glas (Foto: Monika Grunert Glas)
Die meisten Knöllchen kassierten Parksünder im vergangenen Jahr auf der Maximilianstraße. Foto: Monika Grunert Glas (Foto: Monika Grunert Glas)

Wie Dienststellenleiter Andreas Bleymaier berichtete, gliedert sich die Zuständigkeit des Verkehrsüberwachungs- und Ordnungsdienstes in drei Teilbereiche: Parkraumüberwachung, Geschwindigkeitskontrolle und Ordnungsdienst.

Regulär gibt es werktags ab 8.30 Knöllchen. Doch auch am frühen Morgen und abends bis 22.30 Uhr kann man einen Strafzettel kassieren. „Parkraumüberwachung mit Augenmaß” strebe man an, heißt es im Jahresbericht.

Ab Mai vergangenen Jahres gingen zwei Mitarbeiter in einer neu gebildeten, festen Nachtdienstgruppe bis zwei Uhr früh auf Streife, seit Anfang 2019 sind es vier. Bevorzugt sind diese in den Außenbezirken unterwegs. Das, so Bleymaier, sei von der Bevölkerung gewünscht. Regelmäßige Klagen gibt es etwa, weil immer mehr große Lkw nachts in Wohngebieten abgestellt werden oder dort dauerhaft Anhänger platziert werden. 2018 gingen mehr als 1200 Beschwerden über Falschparker ein. Die Nachtdienstler registrierten in den acht Monaten, seit es sie gibt, allein 6000 Verstöße. Insgesamt waren es im vergangenen Jahr 24 000. „Das ist gewaltig”, sagt Andreas Bleymaier. Doch nur jeder zehnte wird kostenpflichtig geahndet.

Die Parkraumüberwachung hat rechnerisch 38,5 Vollzeitstellen im Außendienst. Der Arbeitsbereich gilt laut Personalamt als gesundheitlich belastet. Es gibt eine überdurchschnittlich hohe Fehlzeitenquote, die nicht nur witterungsbedingten Erkrankungen zuzuschreiben ist. Auch verbalen und vereinzelt sogar körperlichen Übergriffen sehen sich „die Blauen” wie auch ihre Kollegen vom Ordnungsdienst ausgesetzt.

Die meisten Verstöße, nämlich 10 900, ahndeten die städtischen Verkehrsüberwacher auf der Maximilianstraße, gefolgt von der Bahnhofstraße mit 3500. Hinsichtlich Geschwindigkeitssünder sind neben Unfallschwerpunkten Tempo-30-Zonen sowie Bereiche vor Kindergärten und Schulen im Fokus der Kontrolleure. Auch Neusäß und Diedorf werden von den Augsburgern mitüberwacht. 2016 zählte man in Augsburg 39 650 Überschreitungen, 2018 waren es 50 340. Wobei laut Bleymaier wohl „ein sehr guter Mitarbeiter”, an der Steigerung Anteil hat.

„Die objektive Sicherheitslage und das subjektive Sicherheitsgefühl zu verbessern”, das ist die Aufgabe des städtischen Ordnungsdiensts. Die Mitarbeiter passen auf, dass sich niemand zum Alkoholtrinken niederlässt, öffentlich seine Notdurft verrichtet oder unzulässigen Lärm veranstaltet. Und sie gehen gegen organisierte Bettlerbanden vor: Mit großem Erfolg. Das Auftreten regelrechter Banden hat sich im Vergleich zu 2017 etwa halbiert. Insgesamt gab es 379 mal eine Verwarnung, auch wegen aggressiven Bettelns von Einzelpersonen.

Meist blieb es für ertappte Sünderlein bei einer nicht kostenpflichtigen Verwarnung und Belehrung. Man setzt auf „intensive Kommunikation” statt auf repressives Auftreten. Nur bei gravierenden Verstößen oder Uneinsichtigkeit wurden die Missetäter zur Kasse gebeten. 231 Radler wurden demnach im vergangenen Jahr auf Gehwegen ertappt, 100 beim Nutzen des Handys. 184 Wildpinkler wurden von einem Kontrolleur überrascht. 587 Übertretungen der Geschwindigkeit im verkehrsberuhigten Bereich wurden geahndet - 2016 waren das lediglich 139, was die zunehmenden Bemühungen der Überwacher in diesem Sektor verdeutlicht.

Insgesamt sieht sich der Augsburger Ordnungsdienst mit ständig steigenden Erwartungen konfrontiert. Deshalb, so Dienststellenleiter Andreas Bleymaier, sei eine personelle Aufstockung zwingend notwendig. Geplant ist außerdem, die Mitarbeiter mit digitalen Funkgeräten auszustatten, digitale Datenerfassungsgeräte und geeichte Lasergeräte für den Außendienst anzuschaffen und die Kooperation mit Polizei, Jugendamt, Stadtjugendring und ähnlichen Einrichtungen zu intensivieren. Anwohner klagen über Lkw, die nachts im Wohngebiet parken


Von Monika Grunert Glas
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