Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 12.11.2018 23:00

Pädophiler Kinderarzt erneut vor Gericht

Neuauflage:   Der Augsburger Kinderarzt sitzt nun erneut vor dem Augsburger Landgericht. Gegen das vorangegangene Urteil wegen sexuellem Missbrauchs hatte der Kinderarzt Revision eingelegt. 	Foto: Kristin Deibl (Foto: Kristin Deibl)
Neuauflage: Der Augsburger Kinderarzt sitzt nun erneut vor dem Augsburger Landgericht. Gegen das vorangegangene Urteil wegen sexuellem Missbrauchs hatte der Kinderarzt Revision eingelegt. Foto: Kristin Deibl (Foto: Kristin Deibl)
Neuauflage: Der Augsburger Kinderarzt sitzt nun erneut vor dem Augsburger Landgericht. Gegen das vorangegangene Urteil wegen sexuellem Missbrauchs hatte der Kinderarzt Revision eingelegt. Foto: Kristin Deibl (Foto: Kristin Deibl)
Neuauflage: Der Augsburger Kinderarzt sitzt nun erneut vor dem Augsburger Landgericht. Gegen das vorangegangene Urteil wegen sexuellem Missbrauchs hatte der Kinderarzt Revision eingelegt. Foto: Kristin Deibl (Foto: Kristin Deibl)
Neuauflage: Der Augsburger Kinderarzt sitzt nun erneut vor dem Augsburger Landgericht. Gegen das vorangegangene Urteil wegen sexuellem Missbrauchs hatte der Kinderarzt Revision eingelegt. Foto: Kristin Deibl (Foto: Kristin Deibl)

Eineinhalb Stunden lang verlesen die Richter das Urteil, das das Augsburger Landgericht im März 2016 gegen den angeklagten Mediziner gesprochen hatte. Es greift noch einmal alle Fälle auf, deretwegen Harry S. zu 13 Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt wurde, beschreibt minutiös, welchen Jungen der Kinderarzt wann, wo und auf welche Art missbrauchte, wie er sich selbst während der Verhandlung zu seinen Taten äußerte und unter welchen Folgen seine jungen Opfer nach den Übergriffen litten.

Wer den umfangreichen und detaillierten Schilderungen lauscht, würde jene Taten dem unscheinbaren Mann auf der Anklagebank wohl kaum zutrauen. Der 44-Jährige mit der randlosen Brille und den ausgeprägten Geheimratsecken, dem schwarzen Pullover und dem unschuldigen weißen Hemdkragen, der darüber hervorschaut, wirkt durchschnittlich, beinahe schon unauffällig. Aufmerksam und mit auf dem Tisch verschränkten Fingern folgt er den Ausführungen des Gerichts. Die Richter beschreiben Tat für Tat, wechseln sich beim Vorlesen ab, „um ihre Stimmbänder zu schonen.”


Von Kristin Deibl
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