Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 07.03.2011 16:02

Tragischer Unfall überschattet Umzug

<p> <x_bildunterschr> <b>Der Faschingswagen  </b>aus Sigmertshausen wurde anfangs noch bejubelt. Nach dem tragischen Unfall spielten sich dramatische Szenen am Marktplatz ab.  <tab/>Fotos: Hofner </x_bildunterschr> </p>
<p> <x_bildunterschr> <b>Der Faschingswagen </b>aus Sigmertshausen wurde anfangs noch bejubelt. Nach dem tragischen Unfall spielten sich dramatische Szenen am Marktplatz ab. <tab/>Fotos: Hofner </x_bildunterschr> </p>
<p> <x_bildunterschr> <b>Der Faschingswagen </b>aus Sigmertshausen wurde anfangs noch bejubelt. Nach dem tragischen Unfall spielten sich dramatische Szenen am Marktplatz ab. <tab/>Fotos: Hofner </x_bildunterschr> </p>
<p> <x_bildunterschr> <b>Der Faschingswagen </b>aus Sigmertshausen wurde anfangs noch bejubelt. Nach dem tragischen Unfall spielten sich dramatische Szenen am Marktplatz ab. <tab/>Fotos: Hofner </x_bildunterschr> </p>
<p> <x_bildunterschr> <b>Der Faschingswagen </b>aus Sigmertshausen wurde anfangs noch bejubelt. Nach dem tragischen Unfall spielten sich dramatische Szenen am Marktplatz ab. <tab/>Fotos: Hofner </x_bildunterschr> </p>

Wie die Polizei gestern mitteilte, lief ein 20-jähriger Mann aus dem Gemeindebereich Altomünster neben dem Traktor, der den Faschingswagen seiner Gruppe zog. Am Traktor hing im Frontbereich ein Generator. Aus bisher ungeklärter Ursache geriet der junge Mann zwischen Vorbau und rechtes Vorderrad. Er wurde unglücklich vom Reifen erfasst und unter den Traktor gezogen. Trotz der schnellen Reaktion des Fahrers wurde er unter dem Bulldog eingeklemmt. Die Rettungskräfte der Feuerwehren und des BRK kamen sofort zur Hilfe. Mittels Hubkissen wurde der Verletzte befreit und medizinisch versorgt. Mit Verdacht auf schwere Verletzungen wurde er mit dem Rettungshubschrauber in ein Münchner Klinikum geflogen. Der 20-Jährige hatte offensichtlich Glück im Unglück: Nach Auskunft der behandelnden Ärzte des Klinikums besteht keine Lebensgefahr.

Die Unfallstelle wurde durch die Feuerwehr abgesperrt. Ein Gutachter wurde zur Klärung des Sachverhalts herangezogen. Beim ebenfalls 20-jährigen Fahrer des Traktors wurde ein Alkotest durchgeführt. Dieser ergab 0,0 Promille. Das Kriseninterventionsteam und die Notfallseelsorge kümmerten sich um die direkt Beteiligten. Aufgrund der allgemeinen Betroffenheit der Veranstalter und bei den Zuschauern auf dem Marktplatz entschloss sich das Faschingskomitee in Abstimmung mit den Bürgermeistern, das Faschingstreiben nicht fortzusetzen.

Das Faschingskomitee zeigte sich betroffen von der Tragödie, setzte sich das Organisationskomitee doch bereits im Jahr 2006 nach einem Unfall für eine Verschärfung der Auflagen und Sicherheitsbestimmungen für alle Umzüge im Landkreis ein. Damals war ein Wagen einer teilnehmenden Gruppe aus Haimhausen auf dem Heimweg fast umgekippt, als das Gefährt in einen Kreisverkehr bei Pasenbach fuhr. Ein 20-Jähriger aus Freising war dabei lebensgefährlich verletzt worden.

Seit 2007 sind die Vorschriften verschärft worden. Außerhalb des Umzuges ist ein Personentransport auf den Wagen verboten, es besteht Flaschenverbot – all dies konnte den jüngsten Unfall jedoch nicht verhindern. Einen Tag vorher war der Wagen der Sigmertshauser Gruppe beim Faschingsumzug in Dachau noch prämiert worden.

Bis zu dem schrecklichen Vorfall am Marktplatz wurde bei eisiger Kälte ausgelassen gefeiert. Die Faschingswagen kamen auch aus den umliegenden Landkreisen, die Stimmung war hervorragend. Kreativ hatten sich die Teilnehmer gezeigt. Sie präsentierten sich farbenfroh und setzten so manches politische Thema um, wie etwa den Streit um die Hartz-IV-Regelung oder die Abschaffung der Bundeswehr. Gleich mehrere Fahrzeuge hatten sich der Energie- und Atompolitik gewidmet. Mit dabei waren aber auch Hippies, Großwildjäger aus Großberghofen, Wickinger aus Eisenhofen, Asterix und Obelix aus Tandern, Chinesen aus Günding oder Ritter aus Niederroth. Besonders aufwendig war der Wagen zur Olympiabewerbung 2018 gestaltet, der mit einer eigenen Skisprungschanze als „Audi-Kandahar“ glänzte. Besonders originell auch die Maisbrunner Faschingsnarren. Der kleine Ort der Marktgemeinde Altomünster ließ das englische Königshaus samt Queen einziehen.


Von Franz Hofner
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