Viele Klassiker und einige Neuerungen, das macht den Reiz der Augsburger Dult seit vielen Jahrzehnten aus. Auch in diesem Frühjahr lädt Augsburgs längste Freilufteinkaufstraße zum Bummeln ein. Von Samstag, 30. März, bis einschließlich Sonntag, 14. April, bieten dort 125 Händler täglich von 10 bis 19 Uhr an ihren Verkaufsständen Waren und Dienstleistungen an und trotzen so dem Online-Handel.

Nicht wenige der Fieranten sind laut Mitteilung der Stadt zwar bereits seit mehr als drei Jahrzehnten auf der Dult dabei, aber in diesem Jahr sind auch wieder einige Neuerungen im Angebot. Die Besucher erwartet deshalb die bewährte Palette von Textilien, ätherischen Ölen und Duftwaren über Kleidung, Haushaltswaren wie Pfannen und Töpfen bis hin zu Zubehör wie Reinigungsmitteln. An vielen Ständen gibt es zusätzliche Vorführungen der angepriesenen Produkte und wer Fragen hat, kann sich direkt beraten lassen. Auch Dienstleistungen wie das Messerschärfen am Stand oder das Besticken von Heimtextilien vor Ort gibt es. Das lockt selbst in Zeiten des Internethandels viele Augsburger zur Dult. Darüber hinaus gibt es reichlich Imbiss- und Streetfood-Stände, darunter auch orientalische und asiatische Spezialitäten, entlang der etwa einen Kilometer langen Einkaufsmeile, an deren Ende sich für die kleinen Besucher ein Kinderkarussell vor dem Vogeltor dreht. Zu den Neuerungen im Angebot zählen unter anderem Lampen aus Upcycling, handgefertigte Sandalen oder Kunstobjekte aus Epoxidharz.
Das Interesse an dem historischen Markt lässt laut Angaben des Marktamts auch auf Händlerseite nicht nach. Wie die Stadt in einem Schreiben mitteilt, gingen insgesamt 175 Bewerbungen für die verfügbaren Standplätze ein, von denen 50 Händler eine Absage erhielten.

Wenn Oberbürgermeisterin Eva Weber am kommenden Samstag vor dem Vogeltor die diesjährige Georgidult eröffnet, wird es die insgesamt 138. sein. Doch die Augsburger Dult, die jährlich zweimal stattfindet, ist schon viel älter. Tatsächlich handelt es sich bei der Augsburger Dult um den ältesten Jahrmarkt der Fuggerstadt. Urkundlich wurde sie erstmalig im Jahr 967 erwähnt, informiert die Stadt – damals noch als „Führnehmer Markt“. Aus dem elften Jahrhundert ist eine Kaiserliche Urkunde über den Augsburger Markt bekannt und im Jahr 1276 wird dieser im Stadtrechtsbuch bestätigt. Neben einem jeweils freitags stattfindenden Wochenmarkt wurden damals bereits zwei Jahrmärkte abgehalten. Der erste immer nach Ostern, der andere beginnt am St. Michaelstag und beide fanden in der Maximilianstraße statt. 1885 wechselte der Veranstaltungsort dann in die Jakobervorstadt und seit 1939 wird die Dult dort abgehalten, wo sie heute beheimatet ist – auf dem Straßenzug zwischen Vogel- und Jakobertor.

Um dort einen sicheren und geordneten Dult-Verlauf gewährleisten zu können, sperrt die Stadt den Veranstaltungsbereich und die Straßen Rosengasse, Kappeneck, Lochgäßchen und Auf dem Plätzchen, die dorthin führen, bereits ab Montag, 25. März bis einschließlich 16. April für Fahrzeuge aller Art – ausgenommen Anlieger. Für Besucher, die mit dem Auto zur Dult kommen wollen, stehen in der City-Galerie Augsburg, Einfahrt Jakoberwallstraße, Parkplätze zur Verfügung. Das Marktamt verweist allerdings auch auf den öffentlichen Nahverkehr. Die Haltestellen Jakobertor der Straßenbahnlinie 1 und Gärtnerstraße der Linie 6 sind zu Fuß binnen weniger Minuten zu erreichen. Darüber hinaus hält die Buslinie 35 direkt vor der City-Galerie.