Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 27.03.2015 12:00

Boom beim Aufgelegtschießen

Keiner zielte   bei den abgelaufenen Gaurundenwettkämpfen im Aufgelegtschießen besser als der Aichacher Horst Willfahrt (rechtes Bild, 294,5 Ringe im Schnitt). Obwohl Hans-Peter Hoch (linkes Bild) erst seit einem Jahr schießt, avancierte der Kühbacher mit außergewöhnlichen 294,25 Ringen im Schnitt zum Bestschützen der B-Klasse.	Fotos: privat (Fotos: privat)
Keiner zielte bei den abgelaufenen Gaurundenwettkämpfen im Aufgelegtschießen besser als der Aichacher Horst Willfahrt (rechtes Bild, 294,5 Ringe im Schnitt). Obwohl Hans-Peter Hoch (linkes Bild) erst seit einem Jahr schießt, avancierte der Kühbacher mit außergewöhnlichen 294,25 Ringen im Schnitt zum Bestschützen der B-Klasse. Fotos: privat (Fotos: privat)
Keiner zielte bei den abgelaufenen Gaurundenwettkämpfen im Aufgelegtschießen besser als der Aichacher Horst Willfahrt (rechtes Bild, 294,5 Ringe im Schnitt). Obwohl Hans-Peter Hoch (linkes Bild) erst seit einem Jahr schießt, avancierte der Kühbacher mit außergewöhnlichen 294,25 Ringen im Schnitt zum Bestschützen der B-Klasse. Fotos: privat (Fotos: privat)
Keiner zielte bei den abgelaufenen Gaurundenwettkämpfen im Aufgelegtschießen besser als der Aichacher Horst Willfahrt (rechtes Bild, 294,5 Ringe im Schnitt). Obwohl Hans-Peter Hoch (linkes Bild) erst seit einem Jahr schießt, avancierte der Kühbacher mit außergewöhnlichen 294,25 Ringen im Schnitt zum Bestschützen der B-Klasse. Fotos: privat (Fotos: privat)
Keiner zielte bei den abgelaufenen Gaurundenwettkämpfen im Aufgelegtschießen besser als der Aichacher Horst Willfahrt (rechtes Bild, 294,5 Ringe im Schnitt). Obwohl Hans-Peter Hoch (linkes Bild) erst seit einem Jahr schießt, avancierte der Kühbacher mit außergewöhnlichen 294,25 Ringen im Schnitt zum Bestschützen der B-Klasse. Fotos: privat (Fotos: privat)

Um dieser allgemeinen Tendenz entgegenzuwirken, wurde deshalb 2006 vom Deutschen Sportschützenbund ein Wettbewerb eingeführt, der ehemalige Schützinnen und Schützen veranlasst hat, ihr Sportgerät wieder hervorzuholen und mit Euphorie und Hingabe in den Vereinen ihrem geliebten Schießsport nachzugehen: Das Schießen mit Auflage für Senioren ab dem 56. Lebensjahr, das einen unerwarteten Boom genommen hat und sich immer größerer Beliebtheit erfreut. Vor allem in den nördlichen Bundesländern ist dieser Wettbewerb seit neun Jahren nicht nur Bestandteil regionaler, sondern auch deutscher Meisterschaften und inzwischen auch in Bayern nicht mehr wegzudenken.

Mittlerweile gibt es etliche Protagonisten wie den Pentenrieder Martin Krafcsik, der Ende Januar anlässlich des zum zweiten Mal durchgeführten 100er-Schuss-Turniers in Tandern aufhorchen hat lassen. Der Schießsportleiter der Wildschützen Pentenried (liegt in der Nähe von Gauting) hat es tatsächlich geschafft, sagenhafte 999 Ringe (99 Zehner, ein Neuner) von 1000 möglichen Ringen zu erzielen. Eine unglaubliche Zahl für jeden anderen, nicht jedoch für den 65-Jährigen. „Bei den zehn Gaurundenwettkämpfen meines Vereins habe ich einmal 398, fünf Mal 399 und vier Mal 400 Ringe von 400 möglichen Ringen geschossen”, berichtet Krafcsik nicht ohne Stolz. „Talent, viel üben und das entsprechende Handwerkszeug sind die Grundlagen dafür, um solche Ergebnisse zu erreichen”, versichert Krafcsik, der darauf verweist, dass sein Sportgerät bereits zwölf Jahre auf dem Buckel hat. Der Pentenrieder hat zugesagt, demnächst nach Kühbach zu kommen, um den Interessierten aus der näheren Umgebung Einblick in seine Schießkunst zu gewähren.

Auch im Schützengau Aichach hat der Aufschwung bei den „Aufgelegt-Schützen” enorm Fahrt aufgenommen. Vergangene Saison waren es neun Mannschaften, die bei den Gaurundenwettkämpfen in zwei Klassen aufgeteilt gegeneinander antraten und ihr Können unter Beweis gestellt haben. Die A-Klasse rekrutierte sich aus Aichach, Schiltberg, Inchenhofen und Obergriesbach, die B-Klasse aus Sulzbach, Hollenbach, Kühbach, Obergriesbach 2 und Sainbach. In der A-Klasse sicherte sich Aichach vor Schiltberg (jeweils 10:2 Punkte) nur dank drei mehr erzielter Ringe (5239:5236) die Meisterschaft. Platz drei belegte Inchenhofen (5153) vor Obergriesbach (5146).

Bestschützen waren Horst Willfahrt (Aichach), der trotz seiner bald 73 Jahre einen beeindruckenden Durchschnitt von 294,5 Ringen erreicht hat, vor seinem Mannschaftskollegen Fritz Dreyer (294,0). Ähnlich beachtliche Ergebnisse im Schnitt erzielten auch die beiden Schiltberger Alois Eberl (293,5) und Andreas Birzele (290,5).

Ungefährdeter Meister in der B-Klasse wurde Sulzbach (16:0 Punkte) vor Hollenbach (11:5), Kühbach (9:7), Obergriesbach 2 (4:12) und Sainbach (0:16). Dabei avancierte der Kühbacher Hans-Peter Hoch, 59, der erst vor einem Jahr mit dem Schießen angefangen hat, mit außergewöhnlichen 294,25 Durchschnittsringen zum Bestschützen. Ihm am nächsten kamen der Hollenbacher Georg Schormair (292,25) sowie die beiden Sulzbacher Hans Reschke (291,38) und Georg Burkhard (291,25).

Übrigens: Mit Jutta Lerchenmüller (Edenthal Seestall) und Gudrun Weidner (Edelweiß Vierkirchen) sicherten sich zwei Frauen die Plätze zwei und drei beim 100er-Schuss-Turnier in Tandern. Lerchenmüller, die voriges Jahr als erste Frau im Schützengau Landsberg freistehend alle möglichen 300 Ringe abgeräumt und deshalb Aufnahme in das Guinessbuch der Rekorde gefunden hat, schoss 994 Ringe. Weidner, 72, 2011 deutsche Meisterin in der Konkurrenz „Auflage 50 Meter Kleinkaliber”, erreichte 993. Ein Indiz dafür, dass gerade beim Schießsport die „Frauen-Power” sich immer mehr auf dem Vormarsch befindet, was vor allem beim Freistehend-Schießen vermehrt festzustellen ist.


Von Herbert Walther
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