Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 21.02.2018 12:00

Wer schneller rast, ist länger tot

Womit für die Gruppe der Verkehrstoten nicht die Hauptursachen der Gesamtzahl der Unfälle gilt. Denn ein Drittel aller Todesfälle ist auf überhöhte Geschwindigkeit zurückzuführen. Im Gegensatz dazu sind die Hauptursache aller Unfälle vom Blechschaden bis zum schweren Crash der fehlende Sicherheitsabstand zum Vordermann, Fehler beim Wenden, Abbiegen und Rückwärtsfahren sowie Vorfahrtsverletzungen. Ausnahme: Bei Motorradunfällen sind Vorfahrtsverletzungen anderer Verkehrsteilnehmer die Hauptunfallursache, gefolgt von der unterschätzten Gefahr der eigenen Geschwindigkeit.

In der Gesamtschau ist Geschwindigkeit nur die vierthäufigste Unfallursache. Rasen ist also nicht der zahlenmäßig wichtigste, aber der tödlichste Fehler im Straßenverkehr. „Beim Geschwindigkeitsverhalten handelt es sich um eine der wenigen Verhaltensweisen von Autofahrern, bei denen ein Kausalzusammenhang von Durchschnittsgeschwindigkeit und Anzahl der Verkehrsunfälle als nachgewiesen gilt”, fasst das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord zusammen. Übrigens waren rund ein Viertel der Toten in Autos, Lkw und Bussen nicht angeschnallt.

Insgesamt starben drei Menschen im vergangenen Jahr bei Unfällen im Landkreis Aichach-Friedberg, sieben in der Stadt Augsburg, acht im Landkreis Augsburg und im Landkreis Dachau waren es vier. Die Zahl der Verletzten ist im vergangenen Jahr unterdessen leicht zurückgegangen.

Ein großes Thema bleiben die Wildunfälle. Im Bereich Oberbayern-Nord war jeder fünfte gemeldete Unfall ein Wildunfall. Im Bereich der Polizeiinspektion Schrobenhausen - wo es insgesamt eine erhebliche Steigerung der Unfallzahlen um zwölf Prozent gab - sind es sogar 40 Prozent aller Zusammenstöße. Auch im Landkreis Aichach-Friedberg hat die Zahl wieder zugenommen und bewegt sich im Bereich des 2015 gemessenen Höchstwerts. 931 Mal kollidierten im Wittelsbacher Land Mensch und Tier (jeder vierte Unfall).

In zwei Dritteln der Fälle ist es Rot- und Damwild, weshalb die Zahl der Verletzten (vier) übersichtlich bleibt. Nur in fünf Prozent der Fälle sind Wildschweine involviert, wobei deren Anteil wächst. Zwischen 22 und 23 Uhr passieren übrigens die meisten Kollisionen mit Wildtieren, wie die stundengenaue Übersicht des Polizeipräsidiums Schwaben zeigt.


Von Carina Lautenbacher
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