Stiftungs-Foren-Leiterin Hanne Fichtner hatte einen Referenten eingeladen, der angesichts der vermeintlich komplizierten und trockenen Materie den richtigen Ton traf: Gerhardt Eichhorst, pensionierter Steueramtsrat im Finanzamt Kempten, der nach eigenen Worten 47 Jahre in der Finanzverwaltung gearbeitet hat und schon seit 25 Jahren mit Vorträgen die Atmosphäre zwischen Steuerzahlern und -eintreibern zu verbessern versucht. Er geht von Gutwilligkeit der Steuerpflichtigen aus und rief das Publikum daher dazu auf, auf ihr Finanzamt zuzugehen und zu klären, ob im Einzelfall Steuern fällig sind oder nicht.

Die Fragen, die zwischendurch gestellt wurden, zeigten, dass es die Vereine manchmal schon schwer haben. Was ist etwa, wenn ein Verein eine Gaststätte betreibt, die von einer Brauerei an einen Wirt verpachtet ist und Pächter und Brauerei sich Getränke-Rückvergütungen teilen wollen? Eichhorst blieb stets bei seiner Linie: Wenn das Konstrukt nicht auf Steuerhinterziehung angelegt ist, dann muss man dem Finanzamt den Sinn der Sache plausibel machen und gemeinsam mit gesundem Menschenverstand eine Lösung finden. Er sagte aber auch: „Manchmal gibt es im Steuerrecht drei Wahrheiten.”