Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 21.10.2022 17:16

Lokalderby der Gegensätze

Nächste Hürde Affing!   Der TSV Aindling (links Anton Schöttl) will mit einem Sieg im Lokalderby seine Auftiegsambitionen unterstreichen. 	Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)
Nächste Hürde Affing! Der TSV Aindling (links Anton Schöttl) will mit einem Sieg im Lokalderby seine Auftiegsambitionen unterstreichen. Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)
Nächste Hürde Affing! Der TSV Aindling (links Anton Schöttl) will mit einem Sieg im Lokalderby seine Auftiegsambitionen unterstreichen. Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)
Nächste Hürde Affing! Der TSV Aindling (links Anton Schöttl) will mit einem Sieg im Lokalderby seine Auftiegsambitionen unterstreichen. Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)
Nächste Hürde Affing! Der TSV Aindling (links Anton Schöttl) will mit einem Sieg im Lokalderby seine Auftiegsambitionen unterstreichen. Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)

Viel Zeit in Feiern wurde in Affing nach dem ersten vollen Erfolgserlebnis in dieser Spielzeit nicht investiert. Die Lage im Tabellenkeller hat sich für die Rot-Schwarzen zumindest minimal verbessert. Auf den momentan auf dem Relegationsplatz liegenden TSV Rain 2 fehlen neun Punkte. „Der Sieg in Gundelfingen war ein Tropfen auf den heißen Stein. Wir müssen weiter punkten”, weiß auch Affings Spielertrainer Tobias Jorsch, der Aindling morgen klar in der Favoritenrolle sieht. „Für mich ist Aindling die beste Mannschaft in der Bezirksliga”, sagt der gebürtige Görlitzer.

Doch selbstverständlich geht der 32-Jährige nicht ohne Zuversicht in das Spiel: „Wir haben nichts zu verlieren und Aindling muss gewinnen.” Hoffnung macht Jorsch auch der Blick zurück auf die vergangenen Spiele der noch jungen Derby-Historie zwischen dem FC Affing und dem TSV Aindling. Regelmäßige Duelle gibt es erst seit der Saison 2018/19, als Affing zuvor aus der Kreisliga Ost in die Bezirksliga aufgestiegen war, Aindling dagegen den Gang zurück aus der Landesliga antreten musste. Seitdem gab fünf Duelle, drei entschied Aindling für sich, zwei Affing.

„Wir haben gegen Aindling in den vergangenen Spielen immer gut ausgesehen. Für das Derby muss ich sowieso niemanden motivieren. Wir werden uns nicht verstecken”, verspricht Jorsch.

„Never change a winning team” - nach dieser im Fußball weit verbreiteten Formel wird wohl auch der Affinger Spielertrainer handeln. Die in Gundelfingen neuformierte Viererkette mit Nino Kindermann und Danny Dörr in der Mitte machte ihre Sache in Gundelfingen ausgezeichnet. Routinier Kindermann erhielt ein gesondertes Lob von seinem „Chef”: Nino nimmt die Position gut an. Er ist zweikampf- und kopfballstark.” Bald muss Jorsch die neue Innenverteidigung aber wieder auseinanderreißen. Dörr macht gegen Aindling sein vorerst letztes Spiel, danach verabschiedet er sich beruflich für einige Monate in die USA. Als einzige Spitze im 4-1-4-1-System ist weiterhin Daniel Framberger vorgesehen. Der Neuzugang machte in Gundelfingen sein wohl bestes Saisonspiel, holte einen Elfmeter heraus und erzielte ein Tor selbst.

Für den weiterhin nicht einsatzbereiten Torwart Christoph Hartmann steht erneut Axel Rehm zwischen den Pfosten. Jorsch selbst wird das Spiel wie schon die meiste Zeit in Gundelfingen von der Trainerperspektive am Spielfeldrand aus verfolgen. „Dass ich von außen Kommandos gebe, hat uns am vergangenen Wochenende gutgetan. Außerdem bin ich nach Corona und weiteren Krankheiten derzeit nicht in der Lage, 80 oder 90 Minuten zu gehen”, erklärt Jorsch.

Sein Aindlinger Pendant Christian Adrianowytsch schnürt die Fußballschuhe selbst nur noch im äußersten Notfall. Ein solcher ist morgen nicht absehbar. Seine Roten-Weißen fahren mit breiter Brust an die Frechholzhausener Straße. Seit sechs Spielen ist der TSV unbesiegt, holte in diesem Zeitraum 14 Punkte. Das bedeutet momentan Platz drei, vier Punkte hinter Tabellenführer FC Günzburg, der allerdings schon ein Spiel mehr bestritten hat.

Trotz seiner erst 36 Jahre ist Adrianowytsch schon lange genug im Trainergeschäft, um zu wissen, dass Spiele gegen vermeintliche klare Außenseiter die schwierigsten sind. „Wir müssen auf der Hut sein. Affing ist gegen uns immer top motiviert. Die wittern nach dem Sieg in Gundelfingen Morgenluft”, weiß Adrianowytsch, der sich noch mit Schrecken an das letzte Aufeinandertreffen mit dem nahen südlichen Nachbarn erinnert.

Am 22. April gewann Affing durch ein Tor von Marco Buchner in Aindling mit 1:0 und verbaute dem TSV somit den zwischenzeitlichen Sprung an die Tabellenspitze. Hätten die Aindlinger dieses Derby gewonnen, wären sie vermutlich aufgestiegen. „Das war eine schmerzhafte Niederlage”, blickt der Aindlinger Coach zurück.

Zurück zur Gegenwart, in der Adrianowytsch morgen einen defensiv eingestellten FC Affing erwartet. Gegen diszipliniert in der Abwehr stehende Gegner habe sich sein Team in dieser Saison schon des Öfteren schwergetan. „Wir müssen das Tempo hochhalten, Chancen herausspielen und diese dann auch nutzen”, gibt er vor. Bei diesem Vorhaben kann er wieder auf den genesenen Torjäger Markus Gärtner bauen, der von Beginn an auflaufen wird. Im Gegensatz zu Abwehrchef Patrick Stoll, der wie zuletzt beim 3:1-Heimsieg gegen Wörnitzstein-Berg nach längerer Verletzungspause erst einmal auf der Bank sitzen wird. Fragezeichen stehen noch hinter den Einsätzen von Felix Danner und Nikolaos Pitsias. Fehlen, und das wohl für das restliche Jahr 2022, wird Gabriel Merane. Eine MRT-Untersuchung im Laufe dieser Woche ergab, dass sich der Mittelfeldspieler erneut das Syndesmoseband gerissen hat. Aindling wieder lange ohne erneut verletzten Gabriel Merane


Von Andreas Pfeffer
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