Ein fröhliches Lachen hatte Maria Stegmair auf den Lippen als ihr Altomünsterers Bürgermeister Michael Reiter kürzlich zum 95. Geburtstag gratulierte.

Aufgewachsen ist sie beim Kobold in Königslachen, wo sie auf dem elterlichen Hof mitgearbeitet hat, vor allem auch dann, als ihre zwei Brüder als Buben zum Arbeitsdienst eingezogen wurden und sie als Ältere deren Arbeit mitmachen musste. Beide kehrten wieder unversehrt nach Hause zurück, sind inzwischen jedoch verstorben. "Hoffentlich erleben wir keinen Krieg mehr", sagte sie sorgenvoll angesichts der aktuellen Lage, denn einmal musste sie die ganze Not der Menschen schon mitmachen. Auch die Inflation musste durchgestanden werden. Doch Maria Stegmair hatte auch Glück, als sie auf einem Viehmarkt in Ingolstadt ihren Michael kennenlernte und sie zusammen 30 Jahre lang auf ihrem Hof in Randelsried Freud und Leid teilen durften, bevor er starb.

Der Sonnenschein neben ihrer harten Arbeit in der Landwirtschaft waren ihre drei Kinder, der Hofnachfolger Michael und die beiden Töchter Maria und Gisela. Sie haben ihnen acht Enkelkinder beschert, Mittlerweile gehören auch schon neun Urenkelchen zur Familie. Vor allem die wenige Monate alten Zwillinge von Enkel Michael bringen Leben ins Haus und die Jubilarin ist stolz darauf, dass nun vier Generationen auf dem Hof leben.

Neben der vielen Arbeit nahm sich Maria Stegmair auch Zeit, um in die Kirche zu gehen. Eine Lieblingsbeschäftigung war nach Feierabend auch das Sockenstricken, mit der sie die ganze Familie versorgt hat. "Und im Nähen war sie sehr geschickt und hat vieles selbst gemacht", verraten die Töchter. Den Garten hielt sie ebenfalls in Schuss.

"I hob vui garbat", sagt sie lachend. Ihren Frohsinn und ihre Aufgeschlossenheit hat sie sich dennoch bewahrt. Auch wenn sie inzwischen körperlich etwas Abstriche machen muss und manche Hilfe annehmen muss, so ist ihre Lebensfreude ungebrochen geblieben. Dass dies noch eine ganze Weile so bleibt, wünschten ihr viele Gratulanten von Herzen.