Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 22.01.2015 12:00

Weiterer Korb für Verteidiger

Bereits vorige Woche hatte der Rechtsanwalt ein Gespräch mit der 7. Kammer unter Vorsitz der Richterin Margith Pohl und Staatsanwältin Regina Grandl gesucht, um einen Deal auszuhandeln. Nach einer Stunde hinter verschlossenen Türen wurde aber verkündet, dass der Prozess ganz normal fortgesetzt wird.

Mit derselben Reaktion musste Herrmann gestern leben. Auf seine Erklärung hin, sein Mandant, ein 61-Jähriger aus Pöttmes, räume den fingierten Einbruch in sein Haus und den Diebstahl von zahlreichen hochwertigen Kunstgegenständen und Antiquitäten ein, und man müsse nun nur noch über die Schadenshöhe der angeblich entwendeten Objekte verhandeln, bekam er wieder einen Korb. Richterin Pohl überlegte kurz, um dann abzuwinken: „Nein, ich mache ganz normal weiter.”

Etwas verwundert, aber alternativlos setzte Herrmann seine Verteidigungsstrategie dann fort. Allerdings so, als ob es kein Geständnis gegeben hätte. Zeugen, die Zweifel an der Echtheit eines Einbruchs äußerten, wie ein Polizeibeamter, der in diesem Fall ermittelte, fühlte der Augsburger Jurist genau auf den Zahn. Dabei ging es unter anderem um einen Stuhl, der als Aufstiegshilfe für die angeblichen Einbrecher gedient haben soll, und dabei nicht mit der Lehne zur Hauswand, sondern seitlich positioniert war. „Das ist total unlogisch und birgt die Gefahr, dass der Stuhl kippt”, meinte der Zeuge. „Aber zum Aufsteigen dient er so auch?”, wollte Herrmann es genau wissen. „Ja aber, ich würde es nicht so machen”, beharrte der Zeuge, womit der Verteidiger schon zufrieden war: „Das mag sein.”

Den Text in voller Länge lesen Sie in der Printausgabe der AICHACHER ZEITUNG.


Von Monika Grunert Glas
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