Natürlich wurde den sechs Finalisten des 28. Vorlesewettbewerbs der vierten Klassen nicht Tolstois annähernd 1000 Seiten langes Hauptwerk, Anna Karenina, vorgelegt. Dennoch erwartete die Gewinner der Zwischenentscheide Nord und Süd in der Turnhalle der Grundschule Pöttmes ein durchaus anspruchsvoller Text, aus dem sie im zweiten Durchgang des Finales lesen durften.

Aufwendig gestaltete, in die Höhe gestreckte Banner, Jubel und Pfiffe sollten sie auf ihrem Weg zur Bühne unterstützen, der an den ersten Auftritt des Schulchores anschloss. Aus dem ganzen Landkreis waren Mitschüler, Freunde und Familienangehörige der Teilnehmer angereist und wurden zu Beginn der Veranstaltung am Dienstagnachmittag musikalisch vorbereitet. „Wer will Büchertürme bauen und in fremde Welten schauen?”, schloss der Refrain des Begrüßungsliedes. Eingeleitet wurde das Finale durch Schulleiterin Ursula Werner sowie Organisatorin und Vorsitzende des BLLV-Kreisverbandes Martina Ritzel.

„Alle vierten Klassen des Landkreises haben mitgemacht”, freute sich Ritzel, ehe sie die Finalisten um eine kurze Vorstellung bat. Letztlich waren aus 1000 Viertklässlern sechs hervorgegangen.

Für den nördlichen Landkreis nahmen Luke Honstraß von der Grundschule Kühbach, Magdalena Bradl aus Hollenbach sowie Silja Mallison von der Grundschule Pöttmes am Kreisentscheid teil. Der Dasinger Clemens Wittkopf, Eva Jaumann von der Grundschule Friedberg-Süd und ihre Mitbewerberin Lena Frank, Schülerin an der Grundschule Mering Ambérieu, vertraten den südlichen Landkreis.

Zunächst sollte jeder der Teilnehmer aus einem eigens mitgebrachten Buch vorlesen, während die neunköpfige Jury, bestehend aus Mitgliedern des Kreisverbandes, Schulamtsdirektorin Ingrid Hillenbrand, Schirmherr und Landrat Klaus Metzger, Peter Burnhauser vom Genossenschaftsverband der Raiffeisenbanken Aichach-Friedberg sowie Buchhändlerin Susanne Wuttig und Vorjahressieger Jacob Kramer aufmerksam zuhörte.

In diesem Jahr lasen die Teilnehmer hauptsächlich aus Drachengeschichten vor. So waren Bücher wie „Drachenreiter” von Cornelia Funke oder „Drachen haben nichts zu lachen” von Franz Sales Sklenitzka Teil des ersten Durchgangs.

In der zweiten und letzten Runde wurden die Schüler noch weiter auf die Probe gestellt, als die Organisatiorin ihnen ein unbekanntes Buch mit dem Titel „ Ein Krokodil taucht ab - und ich hinterher” von Nina Weger vorlegte. Wenngleich jeder der sechs Finalisten „hervorragend” vorgelesen hätte, wie der Landrat nach der Siegerehrung erklärte, konnte Clemens Wittkopf die Jury letztlich überzeugen.

Mehr dazu lesen Sie in der Ausgabe der AICHACHER ZEITUNG vom 6. April 2017.