Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 25.08.2016 12:00

Farbattacke auf Wohnhaus von Bürgermeister Brandner

„Es wurde eine Grenze überschritten”:   Richard Brandner, Petersdorfs ehrenamtlicher Bürgermeister. 	Archiv-Foto: Tanja Marsal (Archiv-Foto: Tanja Marsal)
„Es wurde eine Grenze überschritten”: Richard Brandner, Petersdorfs ehrenamtlicher Bürgermeister. Archiv-Foto: Tanja Marsal (Archiv-Foto: Tanja Marsal)
„Es wurde eine Grenze überschritten”: Richard Brandner, Petersdorfs ehrenamtlicher Bürgermeister. Archiv-Foto: Tanja Marsal (Archiv-Foto: Tanja Marsal)
„Es wurde eine Grenze überschritten”: Richard Brandner, Petersdorfs ehrenamtlicher Bürgermeister. Archiv-Foto: Tanja Marsal (Archiv-Foto: Tanja Marsal)
„Es wurde eine Grenze überschritten”: Richard Brandner, Petersdorfs ehrenamtlicher Bürgermeister. Archiv-Foto: Tanja Marsal (Archiv-Foto: Tanja Marsal)

„Es war ein feiger Anschlag ohne Hinweis und Vorankündigung”, schreibt Brandner. Zwar vermutet er, dass die Sachbeschädigung ein klares Zeichen gegen ihn im Amt des Bürgermeisters sei, konkrete Anhaltspunkte gibt es dafür allerdings nicht.

Als Brandners Tochter am Dienstagmorgen gegen 6.30 Uhr mit dem Auto ihres Bruders losfahren wollte, bemerkte sie die großflächige Beschmutzung am Wagen. Auch die Fassade des Wohnhauses war beschmiert worden, zudem wurden Gartenmöbel in Mitleidenschaft gezogen. Der Schaden beläuft sich laut Polizei auf rund 5000 Euro.

Das Auto konnte die Familie noch mit dem Hochdruckreiniger säubern, an Fassade, Haustüre, Fenster und Glasüberdachung allerdings ist die Farbe aufgrund der Sonneneinstrahlung bereits so eingezogen gewesen, dass nur noch ein neuer Anstrich beziehungsweise die Reinigung der Fenster und der Überdachung durch einen Experten in Frage kommt. Ein von Brandner beauftragter Maler hat es bereits mit Terpentin versucht, erfolglos. Bei der braunen Farbe handelt es sich laut Einschätzung des Malers um eine Holzbeize, die mit einer Spritzpistole oder einem Pinsel aufgebracht wurde. Auch wenn 5000 Euro Schaden „an die Substanz eines ehrenamtlichen Bürgermeisters” gehen, ist es vorrangig etwas anderes, was Brandner und seiner Familie Sorgen bereitet: „So etwas hinterlässt kein gutes Bauchgefühl. Man fühlt sich gar nicht mehr wohl.” Nun mache sich die Familie Gedanken, was als nächstes kommen könne, so Brandner im Gespräch mit unserer Zeitung.

Den Schritt an die Öffentlichkeit hat Brandner als wichtig angesehen, um dem Täter oder den Tätern mit Hilfe der Bevölkerung deutlich zu machen, dass ein solcher Angriff nicht akzeptiert werde. „Meine Familie hat sich nicht für das Bürgermeisteramt beworben, sondern sie hat meine Entscheidung akzeptiert. Wenn also jemand mit meinen Entscheidungen oder Anordnungen nicht einverstanden ist und er Rückgrat besitzt, dann bitte direkt zu mir. Ich weiß, gegen solch einen verwirrten Geist ist kein Kraut gewachsen, aber wenn es ins direkte private Umfeld strahlt.” Den Täter zu schnappen, hält Brandner für sehr schwierig, da es sich nicht um Beschmierungen etwa mit Parolen handelte, die Rückschlüsse zulassen könnten. Auch die Aichacher Polizei bestätigt, dass es derzeit keinerlei Hinweise auf den Verursacher gibt. Polizei und Bürgermeister bitten die Bürger daher, aufmerksam zu sein und sich mit möglichen Hinweisen an die Polizei zu wenden.

Einen Auslöser für eine derartige Tat kann sich Brandner nicht vorstellen. Reizthemen gebe es in Petersdorf derzeit nicht. „Es wurde eine Grenze überschritten.


Von Robert Edler
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