Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 19.01.2015 12:00

TSV-Basketballer starten furios und hören nach einem Durchhänger stark auf

Marius Stancu stellt seine Mannschaft   während einer Auszeit ein. Rechts neben dem Aichacher Trainer Chris Vonthien, der gegen Diedorf vier Dreier versenkte.	Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)
Marius Stancu stellt seine Mannschaft während einer Auszeit ein. Rechts neben dem Aichacher Trainer Chris Vonthien, der gegen Diedorf vier Dreier versenkte. Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)
Marius Stancu stellt seine Mannschaft während einer Auszeit ein. Rechts neben dem Aichacher Trainer Chris Vonthien, der gegen Diedorf vier Dreier versenkte. Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)
Marius Stancu stellt seine Mannschaft während einer Auszeit ein. Rechts neben dem Aichacher Trainer Chris Vonthien, der gegen Diedorf vier Dreier versenkte. Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)
Marius Stancu stellt seine Mannschaft während einer Auszeit ein. Rechts neben dem Aichacher Trainer Chris Vonthien, der gegen Diedorf vier Dreier versenkte. Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)

Nachdem sie vor Wochenfrist gegen Wemding noch an der 100-Punkte-Marke gekratzt hatten (98:63), blieb die Ausbeute der Aichacher diesmal überschaubar. Gräber wunderte sich darob nicht. „Es läuft nicht immer gleich”, sinnierte der 31-Jährige, „manchmal ist das Handgelenk nicht so locker.” Außerdem seien seine Teamkollegen an Sonntagsspiele gewöhnt, zu denen sie ausgeruht antreten könnten. Gräber spielt seit jeher lieber am Samstag, wie es in seiner besten Zeit bei den Telekom Baskets Bonn immer der Fall war. Vor sechs Jahren kostete ihn eine schwere Sprunggelenksverletzung die Bundesliga-Karriere.

Dazu konnte Marius Stancu erneut nur auf einen Acht-Mann-Kader zurückgreifen. Zwar kehrte Adrian Winkler zurück, doch dafür stand diesmal neben Benedikt Herz und Ravil Kusaimov der am Knöchel lädierte Konstantin Dwaliawili (25 Punkte gegen Wemding) auf der Absentenliste, neben Gräber wichtigster Spieler des TSV. Es spreche für die Mannschaft, dass sie Dwaliawilis Fehlen weggesteckt habe, meinte Gräber. Letztlich hätte die Auseinandersetzung dem Team physisch alles abverlangt, den Diedorfern stand immerhin ein Zehn-Mann-Aufgebot zur Verfügung.

Nach den Eindrücken der Anfangsphase schien es für die Paarstädter eine klare Angelegenheit zu werden. Der Basketballfreund sah sich an das NBA-Spiel vom Donnerstag in London erinnert, als die Milwaukee Bucks gegen die New York Knicks nach kurzer Zeit 12:0 vorne lagen (Endstand 95:79). In Aichach Nord führte der TSV nach drei Minuten 13:1. Gräber traf vorne nach Belieben und schnappte sich mit seinen 2,07 Metern hinten jeden Rebound. Diedorfs Trainer Thomas Bauer nahm nach 3:21 die erste Auszeit.

Die Gäste warfen erst nach 7:19 ihren ersten Korb aus dem Feld. Aber auch die Hausherren hatten nach ihrer furiosen Ouvertüre eine bemerkenswerte Durststrecke. Bis zum Ende des ersten Viertels blieben sie ohne weiteren Punkt. „Wir hatten zwar einen super Start, haben dann aber auch stark nachgelassen”, analysierte Marius Stancu. Im zweiten Viertel waren die Aichacher weiter vergeblich auf der Suche nach dem verloren gegangenen Rhythmus, so dass ihr Vorsprung nach den ersten 20 Minuten auf drei Punkte zusammengeschmolzen war (26:23). Bei Diedorf kamen vor allem Tobias Högg (19 Punkte) und Matthias Ottlik (17) immer besser ins Spiel.

Im dritten Viertel vermochte die Stancu-Truppe den Negativtrend zunächst nicht aufzuhalten. Nach 22:30 Minuten geriet sie zum ersten Mal in Rückstand (28:30). Vor allem dank Chris Vonthien und Anton Oksche blieben die Aichacher in dieser Phase im Geschäft. Spielmacher Vonthien versenkte zwei seiner vier Dreier im dritten Viertel. Einmal gelang ihm (zum 42:39) sogar ein „Vier-Punkte-Spiel”, als er bei einem erfolgreichen Wurf von jenseits der 6,75-Meter-Markierung gefoult wurde und anschließend auch noch den Freiwurf verwandelte. Oksche - zehn Punkte, darunter vier verwandelte Freiwürfe, sind sein zweitbestes Saisonergebnis - lief zu großer Form auf, als er Gräber während dessen Verschnaufpause vertrat. Gräber lobte seinen Centerkollegen denn auch ausdrücklich: „Anton hat in der Defensive und in der Offensive einen super Job gemacht, er wächst mit seinen Aufgaben.” Gleichwohl war nach dem dritten Viertel bei einer Aichacher 47:42-Führung alles offen.

Im letzten Abschnitt hielten die Aichacher die Diedorfer, bei denen Tobias Högg mit zunehmender Spieldauer an Treffsicherheit einbüßte, zunächst einigermaßen auf Distanz. Mit einem Acht-Punkte-Lauf waren die Gäste, unterstützt durch einen von Gräber verpassten Korbleger, aber doch wieder bis auf drei Punkte dran (58:61). In den finalen Zügen der Partie eroberte der Tabellenvierte aber die Hoheit übers Geviert zurück. „Die letzten zwei Minuten sind im Basketball oft entscheidend, und da haben wir diesmal mit Teamleistung überzeugt”, sagte Gräber

Aichachs Topcenter ist ehrgezig, er hat sich fest vorgenommen, sämtliche vier Heimspiele, mit denen der TSV in die Rückrunde startet, zu gewinnen. Die Hälfte des Wegs ist absolviert mit den Siegen über Wemding und Diedorf. Die kommenden Widersacher sind indes andere Kaliber. Ingolstadt-Ringsee (Sonntag, 25. Januar, 17 Uhr) ist Dritter, Königsbrunn (Samstag, 31. Januar, 17 Uhr) Tabellenführer. Gegen beide haben die Aichacher in der Hinrunde den Kürzeren gezogen. Um weiter zu reüssieren, brauchen sie auf jeden Fall eine bessere Leistung als am Samstag und Konstantin Dwaliawili.

TSV Aichach: Vonthien (17), Rappel (1), Eberlein (8), Winkler (4), Dennis Stancu (4), Gräber (15), Nya-Ekombo (7), Oksche (10). Center Oksche trumpft nach der Pause auf


Von Heribert Oberhauser
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