Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 15.01.2019 12:00

Well-Brüder setzen Tradition fort

Bissig und virtuos   wie eh und je: Die „Well-Brüder aus dem Biermoos” (von links): Stofferl, Karli und Michael Well. 	Foto: Brigitte Glas (Foto: Brigitte Glas)
Bissig und virtuos wie eh und je: Die „Well-Brüder aus dem Biermoos” (von links): Stofferl, Karli und Michael Well. Foto: Brigitte Glas (Foto: Brigitte Glas)
Bissig und virtuos wie eh und je: Die „Well-Brüder aus dem Biermoos” (von links): Stofferl, Karli und Michael Well. Foto: Brigitte Glas (Foto: Brigitte Glas)
Bissig und virtuos wie eh und je: Die „Well-Brüder aus dem Biermoos” (von links): Stofferl, Karli und Michael Well. Foto: Brigitte Glas (Foto: Brigitte Glas)
Bissig und virtuos wie eh und je: Die „Well-Brüder aus dem Biermoos” (von links): Stofferl, Karli und Michael Well. Foto: Brigitte Glas (Foto: Brigitte Glas)

Am Wochenende haben sie dieses Versprechen im fast ausverkauften Aichacher Pfarrzentrum wieder einmal eingelöst. Schlechtestes Winterwetter und widrigste Straßenverhältnisse konnten die Fans nicht aufhalten. Das Publikum erwartete ein unterhaltsamer „bairischer Abend” der besonderen Art, ganz ohne weiß-blaue Weißwurstidylle oder Bierseligkeit. Kritisch sind die Well-Brüder wie eh und je. Sie prangern noch immer die Landschaftszerstörung in Bayern an, schimpfen in Protestsongs, Couplets und Gstanzln oder in kurzen Randbemerkungen auf die industrialisierte Landwirtschaft und fordern das Überleben der immer weniger werdenden Milchbauern: „40 Cent oder der Aldi brennt”.

Ein Abend frei von

Der Autowahn treibe seltsame Blüten: „Das größte an unserem Kindergarten ist der Parkplatz, damit die Eltern den Nachwuchs mit dem SUV bringen und abholen können.” Mit „Schweinsbraten gegen den Untergang des Abendlandes” singen sie gegen Ausländerfeindlichkeit und Rassismus. Sie teilen kräftig aus und blasen den „Oberen” gehörig den Marsch, ohne dabei die „Unteren” zu verschonen.

Alle Kritik brachten Michael, Stofferl und Karli Well verpackt in Jodlern, Schuhplattlern, Bauchtanz, Riverdance und schrägen Randbemerkungen unters Volk.

Auch musikalisch war der Abend ein Genuss. Musiziert wurde in der Lehrerfamilie Well von klein auf. Zu dritt spielten die Brüder Klarinette, Geige, Harfe, Gitarre, Akkordeon, Tuba, Querflöte, Flügelhorn, Blockflöte, Kontrabass, Trompete, Drehleier, Alphorn, Steirische Harmonika, Saxofon, Blockflöte, Brummtopf und Banjo. Sie müssen wohl mit dem Lastwagen angereist sein.

Dem Trio gelang ein zweieinhalbstündiger kurzweiliger, komischer, bitterböser und virtuoser Abend.


Von Ines Speck
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