Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 14.01.2019 12:00

Demokratie braucht informierte Bürger

Vhs-Leiterin Susanne Gribl  (links) nahm einige Ehrungen vor. Ausgezeichnet wurde unter anderen Maria Breuer. Die Aichacher Künstlerin ist seit 30 Jahren Dozentin an der Volkshochschule Aichach-Friedberg. Erster Vorsitzender der Vhs, Bürgermeister Klaus Habermann, und Vhs-Mitarbeiterin Vera Mader (rechts) gratulierten.	Foto: Alfred Haas (Foto: Alfred Haas)
Vhs-Leiterin Susanne Gribl (links) nahm einige Ehrungen vor. Ausgezeichnet wurde unter anderen Maria Breuer. Die Aichacher Künstlerin ist seit 30 Jahren Dozentin an der Volkshochschule Aichach-Friedberg. Erster Vorsitzender der Vhs, Bürgermeister Klaus Habermann, und Vhs-Mitarbeiterin Vera Mader (rechts) gratulierten. Foto: Alfred Haas (Foto: Alfred Haas)
Vhs-Leiterin Susanne Gribl (links) nahm einige Ehrungen vor. Ausgezeichnet wurde unter anderen Maria Breuer. Die Aichacher Künstlerin ist seit 30 Jahren Dozentin an der Volkshochschule Aichach-Friedberg. Erster Vorsitzender der Vhs, Bürgermeister Klaus Habermann, und Vhs-Mitarbeiterin Vera Mader (rechts) gratulierten. Foto: Alfred Haas (Foto: Alfred Haas)
Vhs-Leiterin Susanne Gribl (links) nahm einige Ehrungen vor. Ausgezeichnet wurde unter anderen Maria Breuer. Die Aichacher Künstlerin ist seit 30 Jahren Dozentin an der Volkshochschule Aichach-Friedberg. Erster Vorsitzender der Vhs, Bürgermeister Klaus Habermann, und Vhs-Mitarbeiterin Vera Mader (rechts) gratulierten. Foto: Alfred Haas (Foto: Alfred Haas)
Vhs-Leiterin Susanne Gribl (links) nahm einige Ehrungen vor. Ausgezeichnet wurde unter anderen Maria Breuer. Die Aichacher Künstlerin ist seit 30 Jahren Dozentin an der Volkshochschule Aichach-Friedberg. Erster Vorsitzender der Vhs, Bürgermeister Klaus Habermann, und Vhs-Mitarbeiterin Vera Mader (rechts) gratulierten. Foto: Alfred Haas (Foto: Alfred Haas)

Gribl stellte Professorin Elisabeth Meilhammer als „ausgesprochene Expertin” für Volkshochschulen vor. „Vielfältige Angebote, Engagement vor Ort, Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung und Sympathie”, das seien die Punkte, warum die Volkshochschule auf Platz eins der traditionellen Erwachsenenbildung stehe. Sie sei offen für alle Erwachsene, weltanschaulich und politisch unabhängig. Die Volkshochschulen würden das Grundanliegen, das Menschenrecht auf Bildung, erfüllen. Aber damit nicht genug: Sie tragen auch zur Entfaltung der schöpferischen Fähigkeiten bei.

Ab den 1960er Jahren sei mit der Errichtung von Lehrstühlen und Professuren in der Erwachsenenbildung begonnen worden. Ihren Ursprung haben sie allerdings schon weitaus früher, 1844 in Dänemark mit der Gründung von Heimvolkshochschulen.

„Die Demokratie braucht informierte und gebildete Bürger”, hob Meilhammer hervor. Daher sei es kein Zufall gewesen, dass die Volkshochschulen einen rasanten Aufschwung erlebten. „Sie leisten Arbeit im Geiste der freien Wissenschaft.” Leider seien die Volkshochschulen aber nicht frei von Brüchen gewesen. „Die Nazis nutzten sie zur ideologischen Formung ihres Willens”, kritisierte die Referentin. Nach dem Zweiten Weltkrieg sei es jedoch wieder zügig aufwärts gegangen. 1950 gab es wieder 158 Volkshochschulen in Bayern mit 3175 Kursangeboten und 68 500 Teilnehmern. Zum Vergleich: 2017 waren es schon 186 Volkshochschulen mit 1133 Außenstellen und 121 907 Kursangeboten, die von 1,4 Millionen Menschen besucht wurden. „Die geistige Krise gab der Erwachsenbildung Auftrieb”, stellte Meilhammert fest. Und: „Die Volkshochschulen öffnen und weiten den Horizont, sie liegen nahe und bringen weiter.”

Aichachs Bürgermeister Klaus Habermann, Erster Vorsitzender der Vhs im Landkreis, sprach von der vorbehaltslosen Unterstützung der Kommunen für die Vhs. In den vergangenen 20 Jahren habe sich die Gesellschaft verändert, neue Bedürfnisse in der Erwachsenenbildung seien geweckt worden. Die Bildung nachhaltig zu vernetzen, sei dabei die Erfolgsformel der Volkshochschule. Nie sei sie wichtiger und notwendiger gewesen als heute.

Landrat Klaus Metzger wurde bei der von Siegfried und Gisela Bradl musikalischen umrahmten Veranstaltung mit Friedrich Nietzsche philosophisch, der bereits 1873 gesagt habe: „Die Bildung wird immer geringer, weil sie fast immer größer wird”. Der Landrat beklagte in diesem Zusammenhang, dass das „Hineindenken in Zusammenhänge” heute kaum noch stattfinde. Dabei sei das so wichtig. Aufgabe der Volkshochschulen sei es, die Interessen der Menschen wahrzunehmen und Angebote zu schaffen, mit denen sich die Menschen identifizieren können. „Damit sie wissen, wovon sie überhaupt reden.”


Von Carina Lautenbacher
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