Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 08.01.2019 12:00

Autokäufer betrogen

Der 50-Jährige hat seinen Handel mittlerweile schließen und Insolvenz anmelden müssen. Er hatte den Wagen im März 2017 von einem holländischen Händler für 15 600 Euro erworben. Er gab an, ihn selbst ohne Angabe des Kilometerstandes gekauft zu haben. Er habe aber auch nicht danach gefragt, denn „das Auto ist dagestanden wie neu”. Im Gegenzug gab der Mann aber der Richterin Recht, dass die Kaufentscheidung normalerweise wesentlich dadurch beeinflusst werde, wie viele Kilometer ein Wagen auf dem Buckel habe. Im darauffolgenden Mai verkaufte der Angeklagte den BMW für rund 19 000 Euro mit angeblichen 122 000 Kilometern auf dem Tacho. In Wirklichkeit waren damit schon mindestens 261 000 Kilometer gefahren worden.

Der Betrug kam auf, als die Fahrzeugdaten in einer Werkstatt über den Autoschlüssel ausgelesen wurden. Der Käufer reklamierte, es kam zur Rückabwicklung des Verkaufs, der Angeklagte erstattete sowohl den Kaufpreis als auch die dem Käufer entstandenen Kosten (3400 Euro). Doch kurze Zeit später entdeckte der Betrogene den Wagen wieder als Online-Inserat. Um mögliche weitere Opfer zu schützen, zeigte er nun den 50-Jährigen an.

Bei der zweiten Kaufanzeige bot der Händler den BMW mit vermeintlichen 135 000 Kilometern für zunächst knapp 30 000 Euro an, änderte das Inserat dann aber einige Male bis schließlich auf rund 20 000 Euro. Seine Erklärung: Er musste das Auto wieder inserieren, da er es für sich nutzen wollte, dies aber nicht gleich konnte, weil er noch ein anderes fuhr. Sein Bankpartner prüfe allerdings, ob die Fahrzeuge tatsächlich verkauft werden.

Also habe er den BMW erhöht eingestellt, so dass sich voraussichtlich eh kein Interessent gefunden hätte. „Ich wollte niemanden hinters Licht führen”, beteuerte er vor Gericht.

Mehr dazu lesen Sie in der Ausgabe der AICHACHER ZEITUNG vom 8. Januar 2019.


Von Robert Edler
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