Seine Gäste begrüßt er mit einem Zitat von Friedrich Rückert: „Frage nicht, was das Geschick morgen will beschließen, unser ist der Augenblick, lass uns den genießen.”

Seine besondere Wertschätzung den Hebammen und Geburtshelfern gegenüber brachte Klaus Habermann mit der Einladung zum Neujahrsempfang in das Aichacher Pfarrzentrum zum Ausdruck. Dass inzwischen 10 000 Unterschriften für den Erhalt der Geburtshilfe in der Paarstadt gesammelt wurden, nennt er „gigantisch”. Ob es letztlich helfen werde, stellte der 65-Jährige indes in Frage, denn es scheine so, als wären die kleineren Häuser bei den Krankenkassen und der Kassenärztlichen Vereinigung - „vielleicht auch von Teilen der großen Politik” - nicht gewünscht. „Bei unserer Klinikleitung bin ich mir auch nicht so sicher”, sagte Habermann.

Auch Markus Söder, der vor der Landtagswahl im Oktober 2018 zweimal in Aichach war, blieb nicht verschont. Dessen Vorstoß, das Amt des Ministerpräsidenten auf zwei Wahlperioden zu beschränken, erklärte sich Habermann so: „Man macht sich schnell wieder vom Acker und braucht danach nicht mehr dafür gerade zu stehen, was man versprochen hat.”

Die spitze Zunge des SPD-Mannes scheint beliebt zu sein, denn bis auf einige krankheits- oder urlaubsbedingte Entschuldigungen gab es so gut wie keine Absagen. Rund 200 geladene Gäste - Vertreter aus Politik, Vereinen, Unternehmen, Schulen, Ämtern und Behörden, Kirche sowie der Partnergemeinde Brixlegg - kamen ins Aichacher Pfarrzentrum, wo sie von Feinkost Schwab-Zettl mit Schweinefilet im Speckmantel, Lachs mit Gemüsereis und Spinatknödeln auf Pilzrahmsauce sowie mehreren Desserts verköstigt wurden. Für die musikalischen Schmankerl waren die Aichacher Tom & Flo zuständig. Mit Titeln aus den 60er Jahren von Beatles über Bob Dylan bis Simon & Garfunkel, denen sie eine eigene Note verpassten, verdienten sie sich einigen Beifall.

Das schreckliche Zugunglück im Mai 2018, bei dem zwei Menschen ums Leben gekommen und 14 teils schwer verletzt worden waren, erwähnte Habermann ebenfalls in seiner Rede. „Berührend” sei für ihn die spontane und uneigennützige Hilfe der direkten Anwohner am Bahndamm in Algertshausen gewesen. Wie berichtet, hatten die Menschen ihre Garagen für die Versorgung von Verletzten geöffnet, Decken und andere Hilfsmittel zur Verfügung gestellt. „Unsere Gesellschaft ist doch noch nicht verroht und gleichgültig-egoistisch”, sagte Habermann, um wenig später auch diejenigen zu nennen, die täglich das Gegenteil beweisen: Populisten, Egoisten und Despoten, die Menschenrechte missachten und die Freiheit beschneiden.

An die schönen Ereignisse des vergangenen Jahres erinnerte Klaus Habermann selbstverständlich auch: B300-Ausbau, Einweihung der Bahnhofstraße, Beginn der Bauarbeiten in der Oberen Vorstadt, 150 Jahre TSV Aichach und einige andere Feste. Nach den Grußworten von Landrat Klaus Metzger und den Pfarrern Herbert Gugler sowie Winfried Stahl eröffnete Klaus Habermann das Buffet mit den Worten: „Essen Sie so viel Sie können und bleiben Sie so lange Sie wollen.” „Essen Sie so viel Sie können und bleiben Sie so lange Sie wollen”