Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 20.11.2018 12:00

Oachma Hoagartn ist Pflicht

Siegi Götze    führte humorvoll durch das Programm.
Siegi Götze führte humorvoll durch das Programm.
Siegi Götze führte humorvoll durch das Programm.
Siegi Götze führte humorvoll durch das Programm.
Siegi Götze führte humorvoll durch das Programm.

„Die letzten Blätter fallen. Es ist Hoagartenzeit” - mit diesen Worten eröffnete Aichachs Bürgermeister Klaus Habermann den Musikabend, der zu einem Genuss wurde. Willi Großer war nach vielen Jahren als Sprecher altersbedingt nicht mehr mit von der Partie. So wurde der Volksmusikabend zum ersten Mal von Siegi Götze (Foto) aus Marquartstein moderiert. Mit seinen bestens vorgetragenen Anekdoten und humorvollen Beiträgen brachte er das gut gelaunte Publikum ein ums andere Mal zum Lachen. Seit 30 Jahren ist er Sprecher, Moderator und Brauchtumspfleger. Siegi Götze, geboren im oberen Achental, redet Bairisch. Sieben Jahre lang moderierte er unter anderem im Bayerischen Rundfunk (Bayern 1) Volksmusiksendungen.

Den bunten Reigen eröffnete mit ihrer zünftigen Musik die siebenköpfige Hochberghauser Tanzlmusi. Seit der Gründung vor 38 Jahren spielen sie in der gleichen Besetzung. Manfred Schulz ist Leiter, er ist zudem seit vielen Jahren Kreisheimatpfleger des Landkreises Starnberg und Vorstand des Starnberger Trachtenvereins. Bei der Namensvergabe für die Hochberghauser Tanzlmusi zog man die Orte Hoch(stadt), (Starn)berg und (Unter)hausen heran. Aus diesen Orten kommen die Musiker. Sie entlockten Klarinette, Flügelhorn, Gitarre, Akkordeon, Basstrompete und Tuba flotte Rhythmen, wie mit ihrem „Sommernachtswalzer” oder der „Grabitzer Polka”. Nicht wenige Zuhörer wippten dabei mit den Füßen im Takt. „De spoin gern. A feins Muserl. So stell i mir a Tanzlmusi vor”, meinte Siegi Götze zu den Klängen der Hochberghauser mit den „weltbesten Wadlstrümpfen”.

Das Ehepaar Gabi Hierl-Dicker und Norbert Hierl brachten mit Ziach, Gitarre, Harfe und Okarina sowie ihren feinen Stimmen ein beachtliches Klangbild in den Pfarrsaal. Sie überzeugten mit ihren Interpretationen, wie mit dem tiefsinnigen Lied „Bei de Lindn” und bei der Musi „Boarischer für d'Marion” oder beim Wirtshauslied „I tausch net aus”. „De san unbandig vielseitig”, resümierte der Moderator. Aus dem Werdenfelser Land kam das Duo Hornsteiner-Kriner. Toni Hornsteiner (Zither) aus Garmisch und Christoph Kriner (Gitarre) aus Mittenwald spielen seit 27 Jahren zusammen und begeisterten das aufmerksam lauschende Publikum mit großer Ausdruckskraft und klaren Stimmen sowie mit ihren außergewöhnlichen Liedern. „Wann de Sunn untergeht” oder „De Holzknecht im Gebirg” zählen zu dem Repertoire.

Siegi Götze wartete unter anderem mit lustigen Bauernsprüchen auf. Eine kleine Kostprobe: „De is so geizig, de hod da Katz des Bellen beibrocht, damits koa Hundesteier zahlen muss.” Oder: „Des is Gschmacksach, wos besser ist, Stallmist oder Kunstdünger.” Der Sprecher hatte die Lacher wiederholt auf seiner Seite. Zum Schluss sangen alle im Saal gemeinsam ein Lied, bevor Zugaben eingefordert wurden und der Bürgermeister an Annemarie Stöffel einen schönen Blumenstrauß überreichte.

Fazit: Das Engagement der Organisatoren hat sich gelohnt. Mit ausdauerndem Beifall feierte das Publikum die Mitwirkenden für ihre stromlose Volksmusik. „Weltbeste Wadlstrümpfe” und stromlose Volksmusik


Von Ines Speck
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