Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 14.11.2017 12:00

Entenjagd im Paarer Weiher sorgt für Diskussionen

Josef Helfer   (66) aus Paar möchte die Entenjagd in dieser Form „nicht mehr mit anschauen”.
Josef Helfer (66) aus Paar möchte die Entenjagd in dieser Form „nicht mehr mit anschauen”.
Josef Helfer (66) aus Paar möchte die Entenjagd in dieser Form „nicht mehr mit anschauen”.
Josef Helfer (66) aus Paar möchte die Entenjagd in dieser Form „nicht mehr mit anschauen”.
Josef Helfer (66) aus Paar möchte die Entenjagd in dieser Form „nicht mehr mit anschauen”.

Es war ein Donnerstag, Mitte September, wie Josef Helfer erzählt. Rund zehn Jäger bezogen am Westufer des Paarer Weihers Stellung, ein Motorboot wurde zu Wasser gelassen. Hunde und Treiber machten sich auf den Weg, die knapp 100 schwimmenden Enten zum Fliegen zu bewegen. Zuvor sei ein Großteil von ihnen eingesetzt worden. Helfer, 66-jähriger Pensionist aus Paar, ging selbst 47 Jahre zur Jagd. „Aber was dort stattfindet, ist eine Sauerei”, schimpft er.

Im Regen stapft Josef Helfer am Ufer des Weihers entlang. Die etwa 50 verbliebenen Enten sind unruhig und schwimmen immer dorthin, wo Helfer nicht ist. „Die waren schon zutraulicher”, erinnert er sich. Am Südufer des Weihers liegt ein Bauernhof, von dem aus ein älterer Mann auf den Weiher blickt. „Mit dem Motorboot sind sie immer wieder durch die Entenschar durch”, schildert er. Die Tiere seien dann kurz aufgeflogen und wieder auf dem Wasser gelandet.

Maximilian von Maldeghem wies die Vorwürfe im Gespräch mit unserer Zeitung zurück. Als Hegeringleiter sei es viel mehr seine Aufgabe, nachhaltig für die Bestandsregulierung der Wildarten zu sorgen. Warum hierfür zunächst Enten ausgesetzt werden, um später zur Strecke gebracht zu werden, begründet er wie folgt: „Was wir am Paarer Weiher machen, ist eine seit Jahrhunderten übliche Praxis.” Wildarten auszusetzen sei im Sinne des Bundesjagdgesetzes nicht verboten, sondern trage zur Aufrechterhaltung der Wildbestände bei. Das betrifft auch Niederwild wie die Stockente. „Im Mai werden einige junge Enten ausgewildert und im September und Oktober zweimal bejagt”, erklärt von Maldeghem. Wie viele Enten im Zuge dessen genau ausgesetzt wurden, gibt er trotz wiederholter Nachfrage nicht bekannt.


Von Bastian Brummer
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