Der Sportclub, zu Hause gegen Affing in der Landesliga mit einer negativen Bilanz (ein Sieg, zwei Niederlagen), erwischte den besseren Start. Stefan Vötter wäre bei seiner Rettungsaktion in der zweiten Minute nach einer Rodenwald-Flanke fast ein Eigentor unterlaufen. Davon abgesehen, blieben weitere bedrohliche Situationen für Markus Gail im FCA-Kasten aber aus. Bei Bruck lief viel über Wilson Onyemaeke. Der Nigerianer war als offensiver Mittelfeldspieler der auffälligste Akteur der Anfangsphase. Affing startete nach fünf Minuten den ersten erfolgversprechenden Konter. Schreder setzte Daniel Raffler ein, der kurz vor der Strafraumgrenze regelwidrig gestoppt wurde. Nach zwanzig Minuten gelang es den Gästen, sich aus der Umklammerung zu lösen. Und prompt waren sie der Führung ganz nahe. Aber Vötter verfehlte, am rechten Torpfosten lauernd, eine Freistoßhereingabe ganz knapp. Es war allerdings nicht mehr als ein kurzes Zwischenhoch der Rot-Schwarzen, die alsbald wieder eine Brucker Dominanz anerkennen mussten. Nur war mit dem Angriff der Brucker (Lippert, Greif), die sich meist mit weiten Bällen versuchten, nicht viel anzufangen. Also musste ein Freistoß herhalten, um die Tutschka-Elf nach längerer Zeit wieder mal richtig in Gefahr zu bringen. Ullmann zog aus 18 Metern ab, aber irgendwie bekam der lange Gail seine Finger noch an den Ball und klärte zur Ecke (36.).

Mit Beginn des zweiten Abschnitts setzte sich die Brucker Überlegenheit fort, nur mit dem markanten Unterschied, dass jene jetzt Früchte trug. Nach Koray Altinays Balleroberung im Mittelfeld ging’s ganz schnell. Der 18-Jährige spielte Doppelpass mit Onyemaeke, drang in den Affinger Strafraum ein und überwand Gail mit einem Heber aus halbrechter Position (53.). Altinays Begnadigung (das Talent war in die Reserve strafversetzt worden, weil es, ohne den Verein zu informieren, in den Urlaub gefahren war) zahlte sich aus.

Bei Affing machte sich Patric Lemmer gerade für die Einwechslung bereit. Nach dem Rückstand war sein Mitwirken als dritter Stürmer neben Raffler und Surauer noch mehr gefragt. In der 65. Minute brachte Tutschka mit Thomas Süß einen vierten Angreifer. Aber diese Maßnahmen brachten Affing nicht weiter, Torchancen blieben aus.

Bruck dagegen setzte nach, wollte zumindest die Vorentscheidung. Aber Gail, mit Abstand bester Affinger, verhinderte erst gegen Onyemaeke (67.), dann gegen Yilmaz (77.), schließlich bei Ullmanns Freistoß und gegen den nachschießenden Onyemaeke das 0:2 (84.).

Man hatte den Eindruck, der FCA realisierte erst in den Schlussminuten, dass er nur ein lausiges Tor für ein Unentschieden brauchte. Aber da sprang nur noch eine Möglichkeit heraus, und die knallte Lemmer aus sechs Metern in den Nachthimmel (86.).

„Wir haben zu wenig nach vorne gemacht und dann die wenigen Chancen nicht reingebracht“, bilanzierte Tutschka. „Unser Sieg ist hochverdient, nur hätten wir mehr Tor schießen müssen“, meinte der Kollege Dirk Teschke.

Steidle; Ullmann, Baier, Nichelmann (76. Yilmaz), Welzmüller, Rodenwald, Altinay, Staude, Onyemaeke (89. Lokietz). Greif (81. Gashi), Lippert.

Gail; Neher, Maier, Koloseike, Vötter (73. Hildmann), Brunner (55. Lemmer), Schreder, Panknin, Hornung (65. Süß), Raffler, Surauer.

Stanger (Ottobeuren).

200.

1:0 (53.) Altinay.