Zum ersten Mal seit Beginn der Covid-Pandemie öffnen Gartenbesitzer an diesem Wochenende wieder ihre Pforten. Am Tag der offenen Gartentür können Interessierte staunen oder fachsimpeln, allerdings nicht überall. Während die Gärten im Bezirk Oberbayern, etwa im Landkreis Dachau, schon an diesem Sonntag, 12. Juni, geöffnet sind, findet der Aktionstag im Landkreis Aichach-Friedberg erst am 26. Juni statt. Das bestätigt Manuela Riepold, Kreisfachberaterin für Gartenkultur und Landespflege am Aichacher Landratsamt.

Am letzten Sonntag im Juni öffnen im Landkreis Aichach-Friedberg vier Gärten ihre Türen, in Hügelshart, Igenhausen, Pöttmes und Rinnenthal. Wer nicht so lange warten will, hat bereits an diesem Wochenende im Dachauer Land und den umliegenden oberbayerischen Landkreisen die Möglichkeit, andere grüne Oasen zu besuchen. Manuela und Peter Wirth aus Erlhausen bei Weichs stellen ihren Garten zum zweiten Mal der Öffentlichkeit zur Verfügung. Ihr 14 Jahre alter Zier- und Nutzgarten bettet sich auf einer Fläche von 1000 Quadratmetern malerisch in ein kleines Tal. Das Gelände wird durch den Erlbach begrenzt. Von Altomünster oder Hilgertshausen aus erreicht man den Garten in zehn bis 15 Autominuten – oder macht eine Radtour.

Neben dem unverbauten Blick in die Landschaft jenseits des Baches lockt der Garten der beiden Weichser mit zahlreichen gemütlichen Sitzgelegenheiten und auffälligen künstlerisch gestalteten Nisthilfen, sowohl für Hummeln als auch für diverse Vögel, die in den vergangenen Jahren harmonisch in den Garten integriert wurden.

Wem die Fahrt ins Dachauer Land zu weit ist, der hat auch im Landkreis Pfaffenhofen oder Neuburg-Schrobenhausen die Möglichkeit, Gärten zu besuchen. Waltraud und Franz Karl aus Ilmmünster öffnen ihren großen naturnahen Obstgarten mit rund 80 verschiedenen Apfelsorten. Der Garten liegt an der Hettenshausener Straße, der Weg sei ausgeschildert, heißt es in einer Broschüre des Bezirksverbands für Gartenkultur und Landespflege. In Karlshuld zeigen Jürgen Hellmann und Manuela Edler (Am Kreuzweg 17) ihren Garten mit einem viktorianischen Gewächshaus.

Im Landkreis Aichach-Friedberg müssen sich Gartenfreunde noch etwas gedulden, aber auch dort ist die Auswahl nach zwei Jahren Zwangspause heuer groß, wenn auch erst in zwei Wochen. Zum ersten Mal dabei ist in diesem Jahr Anne Trinkl aus Hügelshart bei Friedberg. Sie öffnet ihren Garten an der Wenterstraße, Nummer 14, am Sonntag, 26. Juni, der in der Ankündigung als pflegeleicht bezeichnet wird. Vor 29 Jahren wurde das Kleinod auf 500 Quadratmetern Fläche angelegt. Renate Glas aus Pöttmes gewährt Einblick in ihren 1000 Quadratmeter umfassenden Garten am Galgenfeld, Hausnummer 5, der mit zahlreichen zehn bis 30 Jahre alten Obstbäumen und einer imposanten Steinmauer lockt. Beerenobst und eine Kiwi gehören ebenso dazu.

In der Landkreismitte liegt der Garten von Rosa Schurer. Die betagte Igenhausenerin pflege den 80 Jahre alten und 2000 Quadratmeter großen Gemüsegarten an der Weiherstraße 9 im Hollenbacher Ortsteil liebevoll, wie es in der Ankündigung heißt. Die grüne Oase lockt nicht nur mit Blumenrabatten, sondern wartet auch mit üppigen Stauden und eindrucksvollen Gehölzen auf. Der größte Garten im Aichacher Land, der am 26. Juni besucht werden will, gehört Magdalena und Regina Steinhardt. Er liegt am Hauserweg 3 im Friedberger Ortsteil Rinnenthal. Er ist mit 2200 Quadratmetern Fläche aber nicht nur der größte, sondern mit seinen 90 Jahren auch der älteste der vier Gärten. Bei den beiden Rinnenthalerinnen stehen alte Buchen und Obstbäume, Staudenbeete und ein Bachlauf mit Teich runden die Anlage ab. Der Zugang zu ihrem kleinen Paradies ist allerdings nur über die Straße "Am Südhang" möglich.

Weitere Informationen zum Tag der offenen Gartentür finden Interessierte auf der Homepage des Landratsamts Aichach-Friedberg und der Kreisfachberatung.