In dem Friedberger Ortsteil ist Sina Ganzenmüller aufgewachsen, so kam es zu dem Geschäfts- und Fass-Standort. Raphael Rupprecht stammt ursprünglich aus Alsmoos. Seit kurzem lebt das Paar in Augsburg-Hochzoll und hat von dort die Fäden für die Sauna-Vermietung in der Hand. Rupprecht kümmert sich um die Anliegen und Buchungen der Kunden, Ganzenmüller ist für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Vor Ort werden sie zur Abwicklung der Aufträge von ihren Familien und einem Bekannten unterstützt.

Hauptberuflich ist Sina Ganzenmüller als Assistentin der Geschäftsführung bei einem Foto- und Video-Onlinehandel tätig, Raphael Rupprecht organisiert B2B-Veranstaltungen für eine Eventfirma. Beide waren auf der Suche nach einer „Idee, die einen privat und beruflich weiterbringt” und einem eigenen „Projekt, das ich großziehen kann”, wie die 20-Jährige und der 21-Jährige kundtun. Sie haben unternehmerisch tätig werden wollen, ihren Mitmenschen damit aber auch einen Mehrwert bieten wollen, machen sie deutlich. Die Idee, eine Sauna-Vermietung zu gründen, kam ihnen im Lockdown Ende des vergangenen Jahres, erzählen die beiden. Sie selbst schätzen den Gesundheits- und Erholungsfaktor beim Saunagang, doch alle Angebote waren aufgrund der Pandemie geschlossen. Warum also nicht eine Sauna mieten und zu Hause genießen? Leichter gedacht als getan, wie das Paar feststellen musste: Die Angebotseinholung gestaltete sich sehr aufwendig. So entstand der Wunsch, „eine vollautomatische Lösung”, „ein digitales Tool” zur Buchung anzubieten, mit dem man trotzdem flexibel auf Kundenwünsche reagieren könne. In dem „Rundum-Paket” sei ihnen auch die Qualität wichtig gewesen, stellen die jungen Geschäftsleute klar. Aus diesem Grund haben sie sich dazu entschieden, einen Hänger von einem schwäbischen Hersteller zu kaufen und das Fass, das in Litauen produziert wurde, unlasiert zu bestellen. Daraufhin haben sie das „Schwitz-Fass” außen selbst mit hochwertiger Bio-Lasur auf Ölbasis eingelassen. „Im Innenbereich wird bewusst auf eine Behandlung verzichtet, damit der gute Geruch der Kiefer zu tragen kommt”, beschreiben sie auf ihrer Homepage. Darauf lässt sich die mobile Sauna online buchen - wenn sie zum gewünschten Zeitpunkt noch zu haben ist. Über Weihnachten und Neujahr etwa ist sie schon ausgebucht. Das Fass hat einen Durchmesser von zwei Metern und eine Länge von 2,40 Metern, gemeinsam mit dem Hänger, auf dem sie steht, kommt die mobile Sauna auf rund 1300 Kilogramm Gewicht. Sie wird ausgeliefert, kann aber auch selbst abgeholt werden, wenn man über den entsprechenden Anhängerführerschein verfügt. Über eine rutschfeste Stahltreppe geht es in die Sauna. Darin haben bis zu sechs Personen Platz. Sie ist ausgestattet mit einem Holzofen, man benötigt für den Saunagang also keinen Stromanschluss. Aufgussöle, ein Aufgusseimer samt Kelle und Anzünder werden mitgeliefert, auf Wunsch auch Holz. Das Sauna-Fass ist mit einem Luftfeuchtigkeits- und einem Temperatur-Messgerät sowie einer Sanduhr ausgestattet. Mit Stromanschluss lässt sich zudem eine LED-Innenbeleuchtung mit Farbwechsel nutzen.

Die jungen Gründer berichten von einer sehr guten Resonanz auf ihr Angebot, das im Sommer angelaufen ist und in den kalten Monaten einige Kundschaft hinzugewonnen habe. Das „Schwitz-Fass” werde zu ganz unterschiedlichen Einsätzen gebucht, etwa für Familien- oder Nachbarschaftsfeiern, für romantische Pärchenabende, aber auch in Form eines Gutscheins als Geschenk. Der Tagespreis beträgt 60 Euro, hinzu kommen Kosten für die Anfahrt, die Endreinigung und eine Kaution. Geschäftsidee entstand während des Lockdowns