Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 28.02.2018 12:00

Blaue Wände und rote Fenster

Diplomingenieur (FH) Rudi Widmann  (an der Kamera) aus Kühbach ist Thermographie-Spezialist und spaziert mit Hausbesitzern durch ihre Wohnorte.
Diplomingenieur (FH) Rudi Widmann (an der Kamera) aus Kühbach ist Thermographie-Spezialist und spaziert mit Hausbesitzern durch ihre Wohnorte.
Diplomingenieur (FH) Rudi Widmann (an der Kamera) aus Kühbach ist Thermographie-Spezialist und spaziert mit Hausbesitzern durch ihre Wohnorte.
Diplomingenieur (FH) Rudi Widmann (an der Kamera) aus Kühbach ist Thermographie-Spezialist und spaziert mit Hausbesitzern durch ihre Wohnorte.
Diplomingenieur (FH) Rudi Widmann (an der Kamera) aus Kühbach ist Thermographie-Spezialist und spaziert mit Hausbesitzern durch ihre Wohnorte.

Bisher war Rudi Widmann schon in zahlreichen Gemeinden des Wittelsbacher Landes unterwegs und zeigte dort Interessierten, wie gut ihre Häuser gedämmt sind oder wo Verbesserungsbedarf besteht. In Gruppen von drei bis sechs Personen wird von Haus zu Haus spaziert.

„Die Thermographie-Spaziergänge sollen anschaulich zeigen, wo und wie Wärmedämmung an Häusern wirken kann”, erklärt Wolfgang Müller, Pressesprecher des Landratsamts Aichach-Friedberg. Manche Hausbesitzer denken über energetische Sanierungen nach. Wenn im Haus geheizt wird, soll die Wärme nach Möglichkeit schließlich auch im Gebäude bleiben. Wärmebilder zeigen die sogenannten Kältebrücken genau. Oft geht Wärme über die Fenster oder durch Rollladenkästen verloren. Auch Mörtel, der zwischen Ziegeln klebt, dämmt bei weitem nicht so gut wie die Steine selbst.

Das wurde auch am Montagabend in Rinnenthal deutlich. Bevor der Spaziergang losging, gab Rudi Widmann noch einen kurzen Einblick in die Thermographie. Um sein Auto hatten sich inzwischen fünf hartgesottene Spaziergänger versammelt. Warm eingepackt trotzten sie der Kälte und lauschten Widmann. Eigentlich ist er Maschinenbauingenieur. Seit 2007 arbeitet er aber nebenher auch als Energieberater, zusätzlich absolvierte er eine Thermographie-Schulung.

„Thermographie ist keine Digitalfotografie”, stellt er gleich zu Beginn des Abends klar. Tatsächlich gibt es feine Unterschiede. Eine Thermographiekamera nimmt Wärmestrahlung auf. So entsteht lediglich ein Netz aus Zahlenwerten. Die interne Software gibt dann jeder Zahl eine Farbe. In seiner Kamera legt er die Farbe fest. Das Gerät bildet auf jedem Foto eine Farbskala ab. Diese Legende zeigt dann, welche Temperatur welche Farbe hat. „Und das ist wichtig”, meint Widmann und zeigt zwei Bilder des selben Hauses. Einmal ist das Haus komplett rot, auf dem anderen Foto sind die Wände blau, die Fenster gelb und Rollladenkästen rot. „Das selbe Haus”, meinte er und riet zur Vorsicht. „Wenn Ihnen jemand eine Gebäudesanierung anhand solcher Bilder empfiehlt, seien Sie kritisch und fragen nach den Messwerten. Viel verbinden mit der Farbe Rot immer schlechte Dämmung.”

Wesentlich differenzierter fallen die Wärmebilder aus, die Widmann im Laufe des Spaziergangs macht. „Ab Temperaturunterschieden von 15 Grad oder mehr erzielt man die anschaulichsten Ergebnisse”, erzählt er, während die Gruppe durch Rinnenthal läuft.

Mehr dazu lesen Sie in der Ausgabe der AICHACHER ZEITUNG vom 28. März 2018.


Von Bastian Brummer
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