Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 01.06.2015 12:00

Pöttmes macht es wieder spannend - 2:1 nach Verlängerung

Matchwinner Sebastian Brodowski   (Dritter von rechts): Wie schon gegen Foret gelang dem Pöttmeser Angreifer auch gegen Wildpoldsried in der Verlängerung der Siegtreffer. 	Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)
Matchwinner Sebastian Brodowski (Dritter von rechts): Wie schon gegen Foret gelang dem Pöttmeser Angreifer auch gegen Wildpoldsried in der Verlängerung der Siegtreffer. Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)
Matchwinner Sebastian Brodowski (Dritter von rechts): Wie schon gegen Foret gelang dem Pöttmeser Angreifer auch gegen Wildpoldsried in der Verlängerung der Siegtreffer. Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)
Matchwinner Sebastian Brodowski (Dritter von rechts): Wie schon gegen Foret gelang dem Pöttmeser Angreifer auch gegen Wildpoldsried in der Verlängerung der Siegtreffer. Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)
Matchwinner Sebastian Brodowski (Dritter von rechts): Wie schon gegen Foret gelang dem Pöttmeser Angreifer auch gegen Wildpoldsried in der Verlängerung der Siegtreffer. Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)

Ein Sieg trennt den TSV Pöttmes somit noch von seinem Comeback in der Bezirksliga Nord. In der entscheidenden Partie wartet morgen Abend (18.15 Uhr) in Rain die Reserve des Landesligisten TSV Nördlingen auf die Mannschaft des verletzten Spielertrainers Andreas Meitinger. „Das ist schon eine Hausnummer”, sagt Meitinger. Zumal sich bei den stark ersatzgeschwächten Pöttmesern (am Samstag ohne sieben) nach der zweiten Verlängerung innerhalb von vier Tagen ein Substanzverlust deutlich bemerkbar macht. „Ich habe nur noch wenig Leute zum Wechseln”, sagt der 31-Jährige. In der Schlussphase musste er mit Sebastian Heckl gar den dritten Torhüter als Feldspieler einwechseln, weil sich Sebastian Both beim Aufwärmen gezerrt hat. Mit Andreas Meitinger und Robert Brodowski könnten aber eventuell am Dienstag zwei Akteure zurückkehren.

Es war erneut bemerkenswert, wie die Pöttmeser die ganzen Ausfälle wegsteckten. „Man hat aber schon gesehen, dass wir platt waren”, so Meitinger, „aber die Mannschaft hat einmal mehr Einstellung und Wille gezeigt. Hut ab!” Die Rot-Weißen hinterließen jedenfalls einen wesentlich frischeren Eindruck als die Wildpoldsrieder, die am vergangenen Dienstag ebenfalls in die Verlängerung und gar ins Elfmeterschießen gegen Donauwörth mussten, um den Abstieg zunächst einmal abzuwenden. Am Samstag aber waren die Oberallgäuer zu schwach, um den Gang in die Kreisliga noch einmal verhindern zu können.

Von Beginn an war nicht erkennbar, wer Bezirksligist und wer Kreisligist war. Die Pöttmeser erspielten sich gegen eine löchrige gelb-schwarze Abwehr eine Reihe von glänzenden Einschussmöglichkeiten. Doch die Ostschwaben scheiterten mehrfach an Torhüter Tobias Jäger, zusammen mit Abwehrchef Roland Gatti Wildpoldsrieds Bester, der sich weder bei Pöttmeser Großchancen von Holger Schafnitzel (13., 36.) noch von Jürgen Obele (28.) überwinden ließ. Und die vielleicht beste Pöttmeser Möglichkeit zu diesem Zeitpunkt machte Referee Daniel Scheble zunichte: Dominik Weiß tauchte frei vor Jäger auf (17.), als der Dillinger unverständlicherweise den Vorteil abpfiff und auf Freistoß für den TSV nahe der Seitenlinie entschied. Aber es war auch ein Schuss Pöttmeser Unvermögen dabei, wie Obeles dicker Möglichkeit kurz nach Wiederanpfiff (48.), als er aus acht Metern frei am Kasten der Oberallgäuer vorbeischoss.

Nach Obeles vergebener Chance sank das Niveau der Partie beträchtlich, aber von nun zwei schwachen Teams war das Pöttmeser noch das bessere. Aber im Abschluss waren die Rot-Weißen weiter ohne Fortune. Dominik Weiß' Freistoß klatschte an den linken Pfosten (70.), den Nachschuss des gerade eingewechselten Oliver Henecka wehrte Jäger mit einer Glanzparade zur Ecke ab.

Erste Befürchtungen auf den spärlich besetzten Rängen wurden laut, ob sich das für die Pöttmeser nicht irgendwann rächen sollte, zumal die Wildpoldsrieder in der 73. Minute zu ihrer ersten Chance kamen, aber Kevin Baierl lenkte den Schuss von Johannes Seiler mit den Fingerspitzen über die Querlatte (74.). Dennoch fiel die Führung für den SSV wie aus heiterem Himmel. Martin Brodowskis Pass an der rechten Außenlinie wurde von Gatti abgeblockt. Der bediente im Strafraum Mathias Saur, der aus zehn Metern flach zur Wildpoldsrieder Führung einschoss (76.) - der Spielverlauf war auf den Kopf gestellt.

„Der Rückstand war so etwas von unverdient. Das war schon bitter”, sagte Meitinger. Seine Mannschaft mobilisierte die letzten Kraftreserven und spannte diesmal ihre Fans nicht so lange auf die Folter wie noch gegen Foret, als der 2:2-Ausgleichstreffer erst in der 90. Minute gelang. Diesmal war es die 84. Minute. Erst schoss Martin Brodowski aus kurzer Distanz einen Teamkollegen an, sein Nachschuss saß aber - 1:1, Verlängerung. „Die haben wir uns selbst eingebrockt. Wir hätten doch schon frühzeitig 3:0 oder 4:0 führen müssen”, so Meitinger.

In der Verlängerung wurde wie schon gegen Foret der eingewechselte Sebastian Brodowski zum Matchwinner. Eine Ecke von Holger Schafnitzel köpfte Henecka erst an den Pfosten, den Abpraller rammte Brodowski mit der Stirn aus kurzer Distanz zum 2:1 über die Linie (94.). Das inzwischen dezimierte Wildpoldsried - Georg Maurus sah nach wiederholtem Foulspiel „Gelb-rot” (86.) - schien sich nach dem Gegentreffer mit dem Abstieg abgefunden zu haben. Selten hat man eine Mannschaft gesehen, die sich in dieser Phase ohne Aufbäumen in die Niederlage und somit dem Fall in die Kreisliga fügte. Den Pöttmesern konnte es recht sein.

SSV Wildpoldsried: Jäger - Hartmann, Gatti, Doser - Wegmann, Schuster - Zingerle, Deniffel (59. Maurus), Seiler - Wiedemann (60. Reichhart), Maguire (60. Saur).

TSV Pöttmes: Baierl - Mirko Weiß (79. Sebastian Brodowski), Martin Brodowski, Mörmann, Schafnitzel - Ziegler, Wendt - Regnet, Gabrica (69. Henecka), Dominik Weiß (110. Heckl) - Obele.

Tore: 1:0 Saur (76.), 1:1 Martin Brodowski (84.), 1:2 Sebastian Brodwoski (94.) - SR: Scheble (Dillingen) - Zuschauer: 200 - Gelbe Karte: Wegmann/-.


Von Herbert Walther
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