Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 29.03.2023 18:53

„Pioniere, die anpacken”

Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger   trieb im Rahmen des Spatenstichs der neuen PV-Anlage bei Kiemertshofen per Knopfdruck einen Metallpfosten in den Boden.	Foto: Gisela Huber (Foto: Gisela Huber)
Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger trieb im Rahmen des Spatenstichs der neuen PV-Anlage bei Kiemertshofen per Knopfdruck einen Metallpfosten in den Boden. Foto: Gisela Huber (Foto: Gisela Huber)
Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger trieb im Rahmen des Spatenstichs der neuen PV-Anlage bei Kiemertshofen per Knopfdruck einen Metallpfosten in den Boden. Foto: Gisela Huber (Foto: Gisela Huber)
Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger trieb im Rahmen des Spatenstichs der neuen PV-Anlage bei Kiemertshofen per Knopfdruck einen Metallpfosten in den Boden. Foto: Gisela Huber (Foto: Gisela Huber)
Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger trieb im Rahmen des Spatenstichs der neuen PV-Anlage bei Kiemertshofen per Knopfdruck einen Metallpfosten in den Boden. Foto: Gisela Huber (Foto: Gisela Huber)

6000 solcher Stahlstifte werden für den Bau der Anlage benötigt. Betreiber sind die Unternehmer Hans Schweiger aus Schmelchen und Reinhard Schmutz aus Fränking bei Weichs. Bauherr Schmutz freute sich in seiner Begrüßung über den Besuch des stellvertretenden Ministerpräsidenten. „Ich hatte schon Angst, dass sie uns sein Double schicken”, scherzte er.

Dass Aiwanger ein Mann aus der Praxis sei, schätze man auch im Dachauer Hinterland sehr sagte Schmutz. Er freute sich zusammen mit seinem Kollegen Hans Schweiger, dass sie das rund zehn Hektar große Projekt am Ortsrand von Kiemertshofen umsetzen können.

Die Idee dazu hatten die beiden bereits vor drei Jahren. Eineinhalb Jahre habe die Planung gedauert, ein Puzzlespiel mit 50 Komponenten, das für kleinere, bauwillige Unternehmer fast nicht mehr zu bewältigen sei, betonte Schmutz.

Die größten Herausforderungen seien die Netzanbindung, das Umspannwerk oder die Beschaffung der Module aus China. 33 000 von ihnen, die inzwischen auf beiden Seiten Energie aufnehmen, werden in der neuen Anlage bei Kiemertshofen und der zweiten rund sieben Hektar großen bei Pfaffenhofen verbaut. Fünf Trafostationen und 30 Kilometer Kabel sind nötig. Rund 3700 Pflanzen werden nach Abschluss der Bauarbeiten als Ausgleich eingesetzt. Dass die Gemeinde den beiden „Buam”, wie Schmutz sagte, ein solches Projekt zutraue, freute den Fränkinger Unternehmer.

Altomünster, stellte der Bürgermeister fest, wäre in Sachen Energieerzeugung eigentlich bereits autark. 26 Megawatt pro Jahr werden im Gemeindegebiet erzeugt. Das größte Handicap bleibe das zu kleine Netz. Einen Ausbau anzuregen, sei bislang ohne Erfolg geblieben. Für Reiter ist das ein Rätsel. Immerhin könne der Strom für die geforderten Wärmepumpen sowie überschüssige Energie in Wasserstoff gespeichert werden.

Aiwanger gefiel die Diskussion. „Wir müssen mit den Leuten reden, um herauszufinden, was praktisch sinnvoll ist und dann entscheiden, was gemacht werden kann”, sagte er.

Er warb für eine Kombination von Windkraft aus dem Norden und Solarenergie aus dem Süden. Dass überschüssiger Strom wie derzeit auf der Strecke vernichtet werde, auch um den Preis zu halten, sei ein Unding. Auch deshalb sprach er sich für derartige Freiflächenanlagen wie in Kiemertshofen aus.

Die hätten ganz nebenbei auch einen positiven ökologischen Effekt, wenn sie etwa beweidet oder durch Blühstreifen aufgewertet werden.

„Irgendwo muss der Saft ja herkommen, den wir brauchen”, betonte er. Ein Problem sieht der Freie-Wähler-Chef in den steigenden Kosten der Module. Die sollten, wenn es nach ihm ginge, künftig wieder mehr in Deutschland hergestellt werden.

In Kiemertshofen aber lobte der Wirtschaftsminister zunächst die „Pioniere, die anpacken”. 33 000 Module, 30 Kilometer Kabel und 3700 neue Pflanzen


Von Bastian Brummer
north