Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 19.09.2022 16:15

Mit Brezn und Handwürsten aufs Oktoberfest

Mit frischen Brezn warteten die Mitglieder der Blaskapelle Sielenbach auf die Abfahrt der S-Bahn nach München am frühen Sonntag morgen. <br> (Foto: Thomas Weinmüller)
Mit frischen Brezn warteten die Mitglieder der Blaskapelle Sielenbach auf die Abfahrt der S-Bahn nach München am frühen Sonntag morgen.
(Foto: Thomas Weinmüller)
Mit frischen Brezn warteten die Mitglieder der Blaskapelle Sielenbach auf die Abfahrt der S-Bahn nach München am frühen Sonntag morgen.
(Foto: Thomas Weinmüller)
Mit frischen Brezn warteten die Mitglieder der Blaskapelle Sielenbach auf die Abfahrt der S-Bahn nach München am frühen Sonntag morgen.
(Foto: Thomas Weinmüller)
Mit frischen Brezn warteten die Mitglieder der Blaskapelle Sielenbach auf die Abfahrt der S-Bahn nach München am frühen Sonntag morgen.
(Foto: Thomas Weinmüller)

Rund 9000 Teilnehmer aus Trachten- und Schützenvereinen, Musikkapellen und Spielmannszügen aus ganz Europa waren am Wochenende beim Trachten- und Schützenzug mit von der Partie – darunter auch die Blaskapelle aus Sielenbach. Los ging es für die Musikanten frühmorgens, während es draußen noch dunkel war.

Erster Vorstand Martin Heitmeier machte sich mit seinen Kindern, die auch Mitglied der Blaskapelle Sielenbach sind, auf dem Weg nach Altomünster. Dort warteten bereits schon weitere Musikerkollegen auf die Abfahrt der S-Bahn nach München um 6.52 Uhr. Einige Damen der Kapelle hatten unterwegs noch frische Brezn und „Handwürste“ als Stärkung besorgt. Ziel war die Widenmayerstrasse Nr. 5, wo die Blaskapelle den Zug Nummer 20 des diesjährigen Trachtenumzugs auf die Wiesn anführen sollte.

Die Fahrt in der S-Bahn, nutzen die Frauen, um sich gegenseitig die Haare zu flechten. Eine der vielen Vorschriften und Anweisungen lautet nämlich, dass beim Festumzug offene Haare unerwünscht sind. Im Vorfeld mussten die Musikanten aus Sielenbach auch angeben, in welchem Zelt sie nach dem Umzug ihre Maß Bier und ihr halbes Hendl genießen wollen. Sie entschieden sich für die Augustiner-Festhalle.

Die Instrumente waren nicht in der S-Bahn dabei, sondern wurden von Christian Heitmeier mit einem Kombi und Sonderausweis in die Widenmayerstrasse gebracht. Leider regnete es leicht, als sich um 10 Uhr der Zug am Beginn der Maximilienstrasse in Bewegung setzte. Es ging vorbei an den Fernsehkameras des Bayerischen Rundfunks, dem Hotel Vier Jahreszeiten und der Bayerischen Staatsoper zum ersten Highlight des Trachtenumzugs. An der Feldherrenhalle am Odeonsplatz war für die Ehrengäste und Politiker eine Tribüne aufgebaut. In Höhe des Hofgartens drehten sie um, um dann in die Briener Straße in Richtung Stachus einzubiegen.

Zu diesem Zeitpunkt war gut die Hälfte geschafft. Trotz des Regens fanden sich viele Münchner und „Zugereiste“ an der gesamten Strecke ein. Vor allem an der Sonnen- und Schwanthalerstrasse standen die Zuschauer mehrreihig hintereinander und bestaunten die tollen Kostüme und genossen die herrlichen Märsche der Kapellen, was die Sielenbacher ganz besonders freute. Nach etwas mehr als zwei Stunden und rund 35 Märschen war es dann auch für die Sielenbacher Musikerinnen und Musiker geschafft. Über die Schuberstrasse bog man auf das Wiesengelände endlich ein. Am Hintereingang des Augustiner Zelts machte die Gruppe Halt und Hubert Gail war richtig froh, als er seinen Bass, den er sieben Kilometer durch München getragen hat, ablegen durfte. Die Luft zum Spielen habe ihm keine Probleme bereitet, so Huber, "aber meine Schulter tat mir ganz schön weh vom Tragen". Aber die erste Maß kühles Augustiner konnte den Schmerz schnell lindern. In fröhlicher Runde und bei der ein oder anderen kühlen Maß konnten die Musiker auf die gelungene Teilnahme anstoßen.

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