Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 09.06.2022 17:38

Gewalt zuhause nimmt zu

Bei häuslicher Gewalt   sind oft nicht nur Partner und Ex-Partner anwesend, sondern auch Kinder, wie die Statistik belegt. Diese zeichnet allerdings kein Bild darüber ab, wie viele Jungen und Mädchen selbst innerhalb der Familie Gewalt ausgesetzt sind. 	Foto: Ulrike Mai/Pixabay (Foto: Ulrike Mai/Pixabay)
Bei häuslicher Gewalt sind oft nicht nur Partner und Ex-Partner anwesend, sondern auch Kinder, wie die Statistik belegt. Diese zeichnet allerdings kein Bild darüber ab, wie viele Jungen und Mädchen selbst innerhalb der Familie Gewalt ausgesetzt sind. Foto: Ulrike Mai/Pixabay (Foto: Ulrike Mai/Pixabay)
Bei häuslicher Gewalt sind oft nicht nur Partner und Ex-Partner anwesend, sondern auch Kinder, wie die Statistik belegt. Diese zeichnet allerdings kein Bild darüber ab, wie viele Jungen und Mädchen selbst innerhalb der Familie Gewalt ausgesetzt sind. Foto: Ulrike Mai/Pixabay (Foto: Ulrike Mai/Pixabay)
Bei häuslicher Gewalt sind oft nicht nur Partner und Ex-Partner anwesend, sondern auch Kinder, wie die Statistik belegt. Diese zeichnet allerdings kein Bild darüber ab, wie viele Jungen und Mädchen selbst innerhalb der Familie Gewalt ausgesetzt sind. Foto: Ulrike Mai/Pixabay (Foto: Ulrike Mai/Pixabay)
Bei häuslicher Gewalt sind oft nicht nur Partner und Ex-Partner anwesend, sondern auch Kinder, wie die Statistik belegt. Diese zeichnet allerdings kein Bild darüber ab, wie viele Jungen und Mädchen selbst innerhalb der Familie Gewalt ausgesetzt sind. Foto: Ulrike Mai/Pixabay (Foto: Ulrike Mai/Pixabay)

Bei den Opfern handle es sich überwiegend um Frauen, rund 20 Prozent der Geschädigten seien Männer, sagt Rochel.In dieser Statistik nicht enthalten sind Gewalttaten im häuslichen Bereich gegenüber Kindern. Es könne jedoch die Anzahl der Fälle aufgezeigt werden, in denen Kinder anwesend waren, wenn häusliche Gewalt vorlag, stellte die Hauptkommissarin klar. 2021 war das in Schwaben Nord in 40 Prozent der Fälle so. Hier ist ein leichter Anstieg seit Pandemie-Beginn zu erkennen, 2019 waren noch in 36 Prozent der Fälle Kinder Zeugen der Taten.Die Fallzahlen zu häuslicher Gewalt im Verantwortungsbereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord - unter anderem zuständig für die Kreise Neuburg-Schrobenhausen und Dachau - für 2019 zeigen einen Rückgang von 48 Fällen im Vergleich zum Vorjahr, was einem Minus von zwei Prozent entspricht. „Bei der Gesamtzahl sprechen wir von einer Zahl im niedrigeren vierstelligen Bereich von rund 2000 Fällen bei einer Häufigkeitszahl von 133”, führt Sina Bobek, Polizeiobermeisterin beim Polizeipräsidium Oberbayern Nord, aus. Die Häufigkeitszahl ist die Zahl der bekannt gewordenen Fälle, errechnet auf 100 000 Einwohner. 2020 wurden 144 Fälle erfasst, was einen Rückgang zum Vorjahr von 5,5 Prozent entspricht. Die Häufigkeitszahl lag damals bei 125. Im Jahr 2021 allerdings kam es wieder zu einem Anstieg um zehn Prozent, in der Summe 204 Fälle, die Häufigkeitszahl war 138.

„Zu Beginn und im Fortgang der Corona-Pandemie wurde gerade in den Medien häufig spekuliert, dass sich die Ausgangsbeschränkungen beziehungsweise Lock-Down-Phasen sowie Arbeitsfreistellungen aufgrund Kurzarbeit oder grundsätzlich zunehmendes Arbeiten von zu Hause die häusliche Gewalt drastisch ansteigen lassen könnte. Dieser Verdacht konnte zumindest durch die dem Polizeipräsidium Oberbayern Nord bekannt gewordenen Fälle nicht bestätigt werden”, erläuterte Bobek. Allgemein betrachtet, hätten sich die Fallzahlen in den vergangenen Jahren auf etwa dem gleichen Niveau eingependelt. „Hinsichtlich teils moderater Steigerungen ist zu berücksichtigen, dass auch die Bevölkerung im Zuständigkeitsbereich regelmäßig angewachsen ist, was einen Anstieg der tatsächlichen Fallzahlen zum Teil nachvollziehbar erklärt”, gibt die Polizistin zu verstehen. Betrachtet werden müsse daher die jährliche Häufigkeitszahl, die in den vergangenen Jahren relativ konstant geblieben sei. Sprecher beider Polizeipräsidien geben zu bedenken, dass das Dunkelfeld der Taten nicht bekannt sei.

Eine genaue Zahl von Fällen von häuslicher Gewalt liefert die polizeiliche Kriminalstatistik nicht; diese dokumentieren Polizeipräsidien und -inspektionen, wenn überhaupt, selbst mit ihrem Erfassungssystem bei einer Anzeige. Eine Aufschlüsselung der Zahlen auf einzelne Landkreise liegt in der Regel nicht vor. Eine wenn auch leicht abnehmende Tendenz, variierend um nur ein paar Fallzahlen, hat Christian Linden, Dienststellenleiter der Polizeiinspektion Schrobenhausen, beobachtet. In der Lenbachstadt und ihrer Umgebung bewege sich die Fallzahl jährlich im mittleren zweistelligen Bereich und sei während der Corona-Pandemie nicht gestiegen.

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