Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 08.08.2016 12:00

FCP mit leeren Händen

Ein Schlüsselduell   auf der Außenbahn, das zu zwei Treffern führte: Dennis Liebsch (links) und Yakub Dora.	Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Ein Schlüsselduell auf der Außenbahn, das zu zwei Treffern führte: Dennis Liebsch (links) und Yakub Dora. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Ein Schlüsselduell auf der Außenbahn, das zu zwei Treffern führte: Dennis Liebsch (links) und Yakub Dora. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Ein Schlüsselduell auf der Außenbahn, das zu zwei Treffern führte: Dennis Liebsch (links) und Yakub Dora. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Ein Schlüsselduell auf der Außenbahn, das zu zwei Treffern führte: Dennis Liebsch (links) und Yakub Dora. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)

Vor der Pause entzündete der FCP phasenweise ein regelrechtes Kombinationsfeuerwerk. Das hatte nicht nur mit der individuellen Klasse der Gelb-Blauen zu tun, sondern auch mit der Hürzelerschen Taktik: eine Art 4-2-2-2. Mitterhuber und Ruben Popa bildeten ein agiles Sturmduo; Thomas Berger und Junis Ibrahim unterstützten die beiden von Außen, im Wechsel mit den Außenverteidigern, dem bärenstarken Dennis Liebsch von rechts und Arbnor Segashi von links. Wie Liebsch den routinierten FCU-Linksverteidiger Yakub Dora von einer Verlegenheit in die nächste stürzte, war sehenswert. So war es kein Zufall, dass Liebsch es war, der für Mitterhubers Treffer auflegte, ein kluger Lupfer aus 17 Metern vom Strafraumeck (1:0, 7.).

Ärgerlich nur, dass sich Dora gleich darauf bei Liebsch revanchierte: Er trickste seinen vorherigen Peiniger aus und schob den Ball vor den Pipinsrieder Kasten, genau in die Füße von Atilla Arkadas (1:1, 9.).

Nicht vor Ort war übrigens Serge Yohoua. Der Ivorer hat anscheinend sein rekonvaleszierendes Knie in Bogen überfordert. Ebenfalls noch absent: Denny Herzig. Bei den Münchner Vorstädtern saß der Liechtensteiner Nationalspieler Martin Büchel zuerst nur auf der Bank. Arthur Kubica fehlte ganz; Pummer hatte sich am Freitagabend gegen einen Einsatz des langjährigen früheren Pipinsrieders entschieden. „Er ist noch nicht soweit”, so der FCU-Trainer.

Der Ausgleichstreffer schien die Gelb-Blauen weiter zu motivieren: Bis zur Pause beherrschten sie ihre Gäste eindeutig, doch trotz vieler guter Einschussmöglichkeiten wollte die Kugel den Weg einfach nicht ins Netz finden. „Uns fehlt der letzte Wille”, monierte Hürzeler hinterher. Das mag sein, ein bisschen Glück fehlte indes auch: Zum Beispiel bei einem Dropkick von Mitterhuber, bei dem FCU-Keeper Sebastian Fritz gerade noch die Hände hoch bekam (14.), oder bei einem Berger-Schuss, den Gäste-Kapitän Andreas Brand-stetter abblockte (21.). Oder bei einer Balleroberung von Philip Grahammer, die der Mittelfeldmann knapp neben den Pfosten setzte (36.).

Bis zur Pause zeichnete sich das Pipinsrieder Spiel durch eine hohe Variabilität aus. Das änderte sich nach dem Seitenwechsel. Der Grund: Berger war mit dem linken Knöchel umgeknickt, konnte nicht weitermachen. Statt seiner kam Marco Bläser. Damit verschob sich die gesamte Statik. Bläser strahlte zwar Gefahr aus - so als er bei einer Segashi-Flanke um Millimeter zu spät kam (60.) -, aber seine Kollegen vergaßen nun das Rotieren: Popa klebte an seinem Flügel, Mitterhuber fand keine Lücke mehr, Ibrahim wirkte müde. Dennoch hatten die Gelb-Blauen weiterhin Feldvorteile. Bis zur 74. Minute: Der ansonsten überragende Pipinsrieder Tormann Thomas Reichlmayr konnte einen Schuss von Yasin Yilmaz nur mit den Fäusten abwehren, genau vor die Füße des frisch ins Spiel gekommenen Krabler - der 19-Jährige staubte kühl ab (1:2, 74.).

Reichlmayr machte seine unglückliche Aktion gleich darauf mehr als wett, als er einen Krabler-Schuss aus sechs Metern unschädlich machte (85.). Das rang auch Pummer, selber ehedem ein guter Tormann, Respekt ab: „Unglaublich, wie er das gemacht hat!” Es war und blieb nicht die einzige Großtat des Ex-Buchbachers, der die Lücke, die Kevin Maschke hinterlassen hat, inzwischen mehr als ausgefüllt hat. So als Reichlmayr dem durchgebrochenen Hollering die Kugel von den Füßen pflückte (89.). Die Offensivabteilung der Pipinsrieder konnte diese Vorlage indes nicht nutzen, ebenso wenig wie die sechs Minuten Nachspielzeit, die ihnen Dr. Sven Gabler gewährte. Es blieb beim unbefriedigenden 1:2. Der FC Pipinsried ist damit wieder in den roten Bereich gerutscht, auf Rang 13. In der kommenden Woche geht es für Hürzeler und Co. zum Tabellenführer SV Pullach.

FC Pipinsried: Reichlmayr - Liebsch, Achatz, Krammel, Segashi (88. Beqiri) - Grahammer, Hürzeler - Berger (46. Bläser), Ibrahim (79. Majstorovic) - Popa, Mitterhuber.

FC Unterföhring: Fritz - Putta, Brandstetter, Kelmendi, Mayer - Hofmann (63. Yilmaz), T. Arkadas - A. Arkadas (63. Büchel), Faber (74. Krabler), Dora - Hollering

Tore: 1:0 Mitterhuber (7.), 1:1 A. Arkadas (9.), 1:2 Krabler (74.) - SR: Dr. Sven Laumer (Penzendorf) - Z. : 300 - Gelbe Karte: Hürzeler/Mayer, Brandstetter.


Von Herbert Walther
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