Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 09.03.2017 12:00

Das Leid der Opfer

Bereits am ersten Verhandlungstag räumte der Tunesier, der sich gegenüber den Behörden in Deutschland als Syrer ausgegeben hatte, die Taten ein. Darunter eine vollendete Vergewaltigung eines Mädchens am Bahnhaltepunkt St. Afra bei Mering am 12. September 2015. Auch dieses Opfer kann die Geschehnisse nur schwer verdrängen. Es leide unter depressiven Stimmungen, schrecke schreiend aus dem Schlaf hoch - bis heute, sagte dessen Mutter aus. Nach der Vergewaltigung hatte sie sich in den Wagen eines jungen Mannes gerettet. Sie konnte zunächst nicht sprechen, atmete schnell und fing erst später an, sich dem Autofahrer anzuvertrauen. Der Mann rief schließlich die Polizei und wurde von den Beamten laut eigenen Angaben verdächtigt, die Schülerin missbraucht zu haben.

Das Urteil gegen Rami F. soll bereits schon kommende Woche fallen, deutete der Vorsitzende Richter am Rande der Verhandlung an. Im Fall eines Schuldspruchs drohen dem Angeklagten bis zu 15 Jahre Gefängnis sowie eine zusätzliche angeordnete Sicherungsverwahrung.


Von Berndt Herrmann
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