Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 23.11.2022 11:49

Zufriedene Schiltberger

Bürgermeister Peter Kellerer hielt seine erste Bürgerversammlung in Schiltberg ab.  (Foto: Xaver Ostermayr)
Bürgermeister Peter Kellerer hielt seine erste Bürgerversammlung in Schiltberg ab. (Foto: Xaver Ostermayr)
Bürgermeister Peter Kellerer hielt seine erste Bürgerversammlung in Schiltberg ab. (Foto: Xaver Ostermayr)
Bürgermeister Peter Kellerer hielt seine erste Bürgerversammlung in Schiltberg ab. (Foto: Xaver Ostermayr)
Bürgermeister Peter Kellerer hielt seine erste Bürgerversammlung in Schiltberg ab. (Foto: Xaver Ostermayr)

Schiltbergs Bürgermeister Peter Kellerer, seit 1. Mai dieses Jahres im Amt, hielt seine erste Bürgerversammlung für die Jahre 2020 und 2021 ab. Mit statistischen Zahlen, einem allgemeinen Finanzbericht samt den getätigten Investitionen, einem Rückblick und einem Ausblick auf die nächsten Jahre umriss Kellerer die Arbeit des Gemeinderates. Große Herausforderungen für die Zukunft sind die beengten Verhältnisse im Kinderhaus und in der Grundschule, die Baumaßnahmen zur Folge haben. Zum Schluss der harmonisch verlaufenen Zusammenkunft im Bürgerhaus gab es noch ein paar Wortbeiträge von Versammlungsteilnehmern.

„Tendenz steigend“, sagte der Bürgermeister zu den Einwohnerzahlen. Waren es Ende 2019 noch 1966 Einwohner mit Hauptwohnsitz in der Weilachtalgemeinde, so stieg die Zahl Ende 2021 auf 2014. Im Jahr 2020 lagen der Gemeinde 52 Bauanträge vor, im Vorjahr nur noch 32. „Die Bauanträge gehen in der Gemeinde Schiltberg allgemein zurück, weil wir momentan keine Baugebiete haben. Gundertshausen und Rapperzell sind noch in Planung. Wir wollen auch nicht mit aller Macht größer werden“, so Kellerer angesichts der Folgen für Kläranlage, Schule und Kindergarten.

Zum Finanziellen: Der Verwaltungshauhalt schloss im Jahr 2020 mit 3,4 Millionen Euro und im Vorjahr mit 3,8 Millionen Euro ab. Der Überschuss aus dem Verwaltungshaushalt in Höhe von 586▎000 Euro wurde dem Vermögenshaushalt zugeführt. Die Einkommensteuerbeteiligung lag im Vorjahr bei rund 1,1 Millionen Euro. Die Gewerbesteuereinnahmen betrugen 475▎000 Euro.

Der Vermögenshaushalt (Investitionen) 2020 wurde mit Einnahmen und Ausgaben in Höhe von knapp 1,4 Millionen Euro und 2021 mit 2,1 Millionen Euro abgeschlossen. Einige wesentliche Investitionen in den vergangenen beiden Jahren: Löschfahrzeug für die Allenberger Wehr für 210▎000 Euro (Zuschuss 40▎000 Euro), Hochwasserschutzmaßnahmen für 52▎000 Euro, Aussegnungshallte Ruppertszell für 156▎000 Euro, Aussegnungshalle Schiltberg für 140▎000 Euro, Ausbau der Ortsverbindungsstraße von Wundersdorf nach Junkenhofen auf einer Länge von 900 Metern für 390▎000 Euro und Anschluss der Bergener Wasserleitung an die Weilachgruppe für 135▎000 Euro. Im Jahr 2020 betrug die Pro-Kopf-Verschuldung 456 Euro und im Vorjahr 653 Euro. Der Landesdurchschnitt für vergleichbare Gemeinden liegt bei 669 Euro. Die Verschuldung je Einwohner beziffert sich für dieses Jahr auf 944 Euro.

Jedoch: Es sind seitens der Gemeinde bereits Käufe für Baugrundstücke getätigt. Die Grundstücksbeschaffungs- und Erschließungsgesellschaft Bayerngrund wird die Kaufpreise übernehmen. In Rapperzell entstehen derzeit 15 Bauplätze und in Gundertshausen elf.

Peter Kellerer informierte die Anwesenden, dass der Abschluss des Breitbandausbaus in Allenberg und Rapperzell nicht wie geplant Ende dieses Jahres erfolgt, sondern wegen Lieferschwierigkeiten erst voraussichtlich im Juli 2023. Zur Veranstaltung „Kunst am Rathaus“ meinte das Gemeindeoberhaupt: „Das war super.“

Kellerer blickte auch in die Zukunft. Für den geplanten Waldkindergarten mit Kosten von rund 40▎000 Euro liegt die Genehmigung vor. „Wir könnten auch anfangen. Aber das größte Problem ist, wir haben kein Personal. Wir sind das kleinste Glied in der Kette“, so ein diesbezüglich enttäuschter Kellerer. Die Ruppertszeller Feuerwehrler erhalten im Frühjahr 2023 ein Löschfahrzeug, das über 200▎000 Euro kostet.

Die Sanierung der Kläranlage ist nahezu abgeschlossen. Die Kosten belaufen sich auf rund 650▎000 Euro. Nunmehr wurde die wasserrechtliche Erlaubnis bis 2030 verlängert. In Wunderdorf ist ein Baugebiet mit sechs Plätzen vorgesehen. Voraussetzung ist allerdings, dass ein Trennsystem in der Entwässerungstechnik nach Schmutz- und Regenwasser angelegt wird. Aktuell ist ein Mischwasserkanal vorhanden.

Viel Arbeit kommt auf den Bürgermeister und seinem Gemeinderat zu was das Kinderhaus und die Grundschule anbelangt. Aufgrund der beengten Verhältnisse muss reagiert werden. Ab 2026 besteht für Grundschulkinder ein Rechtsanspruch auf Ganztagesbetreuung. Kellerer hat sich bereits erste Gedanken gemacht. Demnach müssten womöglich an das bestehende Schulhaus drei Klassenzimmer, eine Küche, ein Aufzug, ein zusätzliches Treppenhaus sowie ein Pausenraum angebaut werden. Die geschätzten Gesamtkosten würden sich bei einer diesbezüglichen Umsetzung auf rund 2,5 Millionen Euro belaufen.

Auch ein Kindergartenneubau in Etappen an einem anderen Standort gehört zu den Gedankenspielen der Gemeinde. Im ersten Schritt müssten sodann rund 1,6 Millionen Euro investiert werden. Fix ist jedoch noch nichts. Man sei erst am Anfang der Findungsphase und mit den Details müsse sich der Gemeinderat noch intensiv beschäftigen. Allerdings: „Wir können das nicht alles auf einmal machen“, gab Kellerer angesichts finanzieller Gründe zu verstehen. Es kann bis zu 20 Jahre dauern, bis beispielsweise der Kindergarten oder die Schule wegen der derzeit beengten Verhältnisse womöglich und abschließend an einem anderen Standort entsteht. Voraussetzung sei aber nötiges Personal, und so will Kellerer kein „Geld in den Sand setzen“.

In den Jahren 2023 und 2024 sind für 120▎000 Euro Schutzanzüge für die Feuerwehren anzuschaffen. In Rapperzell soll in den beiden folgenden Jahren die Kanalsanierung fertiggestellt werden. Für eine geplante Freiflächenfotovoltaikanlage in Aufhausen wird ein Kriterienkatalog erstellt. Zu den Strompreiserhöhungen meinte Kellerer, dass die Gemeinde hier „selbständiger und aktiv“ werden muss. Derzeit werden die 20 KV-Leitungen abgebaut und das Stromnetz durch Trafostationen aufgerüstet.

Kellerer ging auch auf den nötigen Aufwand- und Kostenersatz für die Inanspruchnahme von freiwilligen Leistungen der Feuerwehren ein. Nehmen Vereine die Feuerwehren in Anspruch, beispielsweise während der Fronleichnamsprozessionen, wird nichts in Rechnung gestellt. Zudem: „Wir haben vier sehr gut organisierte Feuerwehren, sie leisten einen wichtigen Beitrag für die öffentliche Sicherheit“, lobte der Gemeindechef.

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